„Weinende Kinder verlassen den Saal“: Ist der neue „Paw Patrol“-Film für Kinder zu heftig?

Kind schaut im Kino "Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm"
© getty Images/ tatyana_tomsickova + Paramount Pictures Germany

Die Vorfreude von Kindern auf den neuesten Paw Patrol-Film „Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm“ ist groß. Doch schon vor dem offiziellen Kinostart sorgte der Film jetzt für Diskussionen. Eltern und Experten kritisieren die Altersfreigabe des Films. Ab welchem Alter sollten Kinder den Film also sehen? Das sagen Medienexperten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der neue Paw Patrol Kinofilm „Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm“ kommt am 28. September 2024 in die Kinos
  • Die FSK hat ihn ohne Altersbeschränkung (FSK 0) freigegeben
  • Eltern kritisieren diese Altersempfehlung: es hätte bereits Vorstellungen gegeben, bei denen Kindern das Kino weinend vorzeitig verlassen haben
  • Diese Altersempfehlung geben unabhängige Medienexperten

„Paw Patrol“-Kinofilm: Eltern beschweren sich über Altersfreigabe

Am Donnerstag, 28. September, kommt der zweite Paw Patrol-Film in die deutschen Kinos. Der Film „Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm“ ist ohne Altersbeschränkung (FSK 0) freigegeben – also ebenso wie die gleichnamige Serie rund um die Hunde-Einsatztruppe.

Auf den Paw Patrol-Film dürften sich bereits viele kleine Serien-Fans freuen. Doch Familien, die den Film bereist gesehen haben, können den Film nur bedingt empfehlen. Sie formulieren zum Teil scharfe Kritik gegen die nicht vorhandene Altersbeschränkung der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK).

: Paw Patrol, Connie und Bibi und Tina

„Die ersten weinenden Kinder verlassen den Saal“

Einer davon ist Alexander Keßel, Autor bei „Der Westen“. Zusammen mit seinen beiden Kindern (3 und 5) hat er den Film schon vor dem Start gesehen. In einem Artikel berichtet er, wie wenig er – beziehungsweise seine Kinder – von dem Kinofilm begeistert war. Er beschreibt im Artikel weinende Kinder, die den Film nicht einmal zu Ende schauen konnten:

„Der Dreijährige sitzt mittlerweile auf dem Schoß. Selbst der Fünfjährige klammert sich an Papas Hand. Die ersten weinenden Kinder verlassen den Saal mit ihren Eltern.“

Auch Keßel entschied sich, den Kinosaal nach der Hälfte des Films zu verlassen.

Ähnliches haben auch unsere Leser:innen erlebt. Mama Beate hat uns zum Beispiel erzählt: „Unsere Tochter ist 6 und ich würde sagen, er ist für jüngere Kinder eher ungeeignet. Sehr viele Kinder, geschätzt 3-4 Jahre alt, haben angefangen zu weinen und letztendlich den Saal vorzeitig verlassen…“ Einige Charaktere, wie etwa die verrückte Wissenschaftlerin und die rasante Action könnten ihrer Meinung nach gerade für kleine Kinder gruselig und überfordernd wirken. Aber sie sagt auch: „An sich war der Film aber nicht schlecht. Meine Tochter möchte ihn nochmal gucken.“

Paw Patrol-Film kann Kleinkinder ängstigen

Das schreibt auch Keßel in seinem Artikel, vor allem das hohe Erzähltempo und die überwältigende Spannung des Films, sowie die Tatsache, dass die gezeigten Elemente für kleine Kinder, die ja die Hauptzielgruppe des Films sind, kaum erträglich sind.

Mit seiner Kritik ist Keßel nicht alleine. Viele weitere Eltern beschwerten sich über die Entscheidung der FSK, den Film ohne Altersbeschränkung freizugeben.

FSK begründet ihre Entscheidung

Die FSK hat mittlerweile auf die Vorwürfe reagiert und erklärt, dass es große individuelle Entwicklungsunterschiede bei Kindern gäbe und sich daraus die Freigabe ohne Altersbeschränkung ergebe. Spannende Szenen würde jedes Kind anders wahrnehmen – außerdem gäbe es neben den spannenden Szenen immer wieder „humorvolle Entlastungsmomente“, wodurch sich „Ängstigungen oder anderweitige Überforderungen“ bei allen Altersgruppen ausschließen lassen.

Ebenso, das betonte Peter Kaun von der FSK, habe der Film eine positive Auflösung.

Eltern sollten sich vor dem Film Gedanken machen

Tatsächlich überlässt die FSK somit den Eltern die Entscheidung, ob der Film für ihre Kinder geeignet ist.

So empfiehlt die FSK zum Beispiel, dass sich Eltern die Kurzbegründung (diese ist ab dem offiziellen Kinostart verfügbar) durchlesen und den Trailer zusammen mit ihrem Kind anschauen sollten. Anschließend sollten sie gemeinsam die Entscheidung zu treffen.

Eltern können für die Beurteilung von Filmen auch Webseiten wie Flimmo oder Kinderfilmwelt finden. Hier geben unabhängige Medienexperten ihre Empfehlungen für Kinderfilme und -serien.

Ab welchem Alter können Kinder „Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm“ anschauen?

Den Vorgänger-Film „Paw Patrol: Der Kinofilm“ empfiehlt Kinderfilmwelt ab 6 Jahren und Flimmo ab 5 Jahren – für den neuen Film könnten diese Altersangaben eine gute Orientierung sein.

Die Hallo:Eltern-Leser:innen, die den Film mit ihren Kindern bereits gesehen haben, teilen diese Einschätzung. Sie würden den Film ab 6 Jahren empfehlen. Wobei die meisten Eltern betonen, dass das natürlich immer vom Charakter des Kindes abhängig ist. Auf unserer Facebook-Fanpage kannst du dich an der Diskussion dazu beteiligen und dich mit anderen Eltern austauschen.

Diese Fragen kannst du dir generell stellen, wenn du unsicher bist:

  • Kann mein Kind einen Film mit einer Länge von 88 Minuten schon schauen?
  • Wie geht mein Kind mit aufregenden Szenen um?

Letztendlich liegt die Entscheidung bei den Eltern.

Quellen