Mama und Profisportlerin: Wie Tatjana Maria in Wimbledon abräumt

Tennisspielerin Tatjana Maria bei einem Match
Tatjana Marias Einzug ins Wimbledon-Halbfinale ist eine Sensation
© Big Stock / Jctabb

Die deutsche Tennisspielerin Tatjana Maria steht im Wimbledon-Halbfinale und trifft heute um 14:30 Uhr auf die Weltranglisten-Zweite Ons Jabeur aus Tunesien. Und das als Mutter zweier Töchter. Mit ihrem Viertelfinal-Sieg gegen Julie Niemeier zeigt sie allen Zweiflern, dass auch Mütter im Profisport mithalten können.

Mutter, 34 Jahre alt und Tennisprofi

Es ist nicht nur für Tatjana Maria eine Sensation: Die 34-jährige deutsche Tennisspielerin aus Bad Saulgau, Baden-Württemberg holte sich im letzten Viertelfinale gegen Landsfrau Jule Niemeier im Wimbledon-Turnier 2022 das Ticket ins Halbfinale.

Die Zweifach-Mutter, die ihre zweite Tochter Cecilia erst vor knapp einem Jahr zur Welt brachte, konnte ihren Sieg im wichtigsten Tennis-Turnier der Welt selbst kaum begreifen. Bei Focus Online sagte die glückliche Gewinnerin: „Vor gut einem Jahr habe ich meine zweite Tochter (Cecilia) geboren. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich ein Jahr später in einem Halbfinale von Wimbledon stehe, hätte ich gesagt, das ist verrückt.“

Auch nach der Geburt ihrer ersten Tochter spielte sie Turniere

Ihre ältere Tochter, die sie wie Cecilia mit ihrem Ehemann und Tennis-Trainer Charles-Edouard Maria hat, heißt Charlotte. Nach ihrer Geburt vor 8 Jahren kam Maria in Wimbledon in die dritte Runde. Heute spielt sie besser denn je.

Der Einzug ins Halbfinale ist Tatjana Marias größter Erfolg bisher. Aktuell steht sie auf dem 103. Platz der Weltrangliste. Ob sie ihre Erfolgssträhne im nächsten Match gegen Kontrahentin Ons Jabeur, mit der sie zugleich gut befreundet ist, fortführen kann, wird sich zeigen. 

Maria fordert andere Regeln für schwangere Tennisprofis

Tatjana Marias Einzug in das Wimbledon-Halbfinale gibt ihr die Möglichkeit, die ihrer Meinung nach veralteten Regelungen für schwangere Tennis-Spielerinnen anzuprangern. Denn wenn eine Spielerin schwanger wird und dadurch eine Zeitlang ausfällt, wird sie zu den verletzten Spielerinnen gezählt. Es gibt keine extra Regelungen für schwangere Spielerinnen.

Die Halbfinalistin sagt: Das muss sich ändern. Sie fordert von der Women´s Tennis Association (WTA) eine Regeländerung bzw. eine Extra-Regel für schwangere Spielerinnen. Schließlich ist schwanger zu sein etwas völlig anderes als eine Verletzung oder Erkrankung.

Mit ihrer herausragenden Leistung im Wimbledon-Turnier 2022 und auf Grund ihres Einsatzes für die Vereinbarkeit von Mutter-Dasein und Profisport ist Maria ein Vorbild für alle Frauen in der Tenniswelt.

Für ihr Match gegen Ons Jabeur wünschen wir Tatjana Maria viel Erfolg!

Quellen