Psychologe fordert Handy-Verbot für Kinder bis zum 12. Lebensjahr

Kind sitzt am Handy
Kinder verbringen immer mehr Zeit vor Bildschirmen.
© Unsplash/ zhenzhong liu

Bei „Stern TV“ forderte ein Psychologe vor kurzem ein Handy-Verbot für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr. Online löste dieser Vorschlag eine rege Diskussion aus.

Dr. Christian Montag fordert Handy-Verbot für Kinder

Der Handy-Konsum bei Kindern ist schon seit Jahren ein Diskussionsthema. Und auch in der neuen Folge von „Stern TV“ am Sonntag (19. Februar) kam das Thema Handy und Bildschirmzeit zur Sprache.

Zu Gast war Psychologe Dr. Christian Montag – und dieser hatte eine klare Forderung: Für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr sollte ein Handy-Verbot gelten.

Montag erklärte, dass Kinder bei der Eigennutzung von Smartphones auch auf sensible und problematische Inhalte stoßen könnten. Auch das große Suchtpotenzial von Handys bringt Montag zur Sprache.

Hier stimmte ihm auch der ehemalige Gefängnisarzt Joe Bausch, ein weiterer Gast in der Show, zu. Er erwähnte, dass die Bildschirmzeit während des Lockdowns stark gestiegen sei und es deswegen auch 40 Prozent mehr übergewichtige Kinder gebe. Auch Depressionen sei unter jungen Menschen auf dem Vormarsch.

„Ohne Handy würde unser Leben nicht funktionieren“ – Mutter stimmt dem Vorschlag nicht zu

Andere Gesprächsteilnehmer, wie zum Beispiel Ramona Atanda-Wulf, die selbst Mutter von drei Kindern in, stimmen Montag nicht zu. Ihre Argumente: Kinder müssen für Eltern erreichbar sein und auch mit Freunden findet viel Kommunikation über das Handy statt.

Außerdem würden Smartphones auch für die Schule benötigt. Stichpunkt: Digitalisierung. Hier setzt auch Autorin Tijen Onaran an: „Die Forderung ist realitätsfern. Die Digitalisierung ist nun mal da und man muss mit ihr umgehen.“

Online löst das Thema eine große Debatte aus

In den sozialen Medien löste der Vorschlag von Montag eine rege Debatte aus. Die Meinungen scheiden sich. Einige User stimmen Montag in seiner Forderung zu:

Diese Nutzer erwähnen auch, dass ein Handy-Verbot nicht grundsätzlich gegen die Digitalisierung gehen muss.

Andere Nutzer machen allerdings klar, dass sie von dem Handy-Verbot nichts halten.

Vor kurzem löste Felix Neureuther eine Debatte zum Thema aus

Vor kurzem entfachte der Ex-Skirennläufer Felix Neureuther auf Instagram eine sehr ähnliche Diskussion. Auf seinem Profil teilte Neureuther einen Zeitungsartikel mit der Überschrift ‚Ärzte fordern Smartphone-Verbot für Kleinkinder‘ – dazu kommentiert Neureuther ein Emoji mit zwei erhobenen Händen.

In diesem Artikel geht es tatsächlich um die Forderung ‚Bildschimfrei bis drei‘ (also, Verzicht auf Handys, Tablets und Fernseher bei Kindern bis drei Jahren) – außerdem fordert der Artikel, dass Kinder erst ab der 5. Klasse ein eigenes Handy besitzen.

Auch unter dem Post von Neureuther fand eine rege Diskussion zum Thema statt.

Ein offizielles Handy-Verbot für Kinder unter einem bestimmen Alter wird es wohl nie geben – hier müssen alle Eltern einfach selbst entscheiden, wie sie es handhaben wollen.

Eine Nutzerin gibt unter Neureuthers Post ein passendes Fazit:

„Ja, raus gehen ist wichtig, aber Smartphones und Tablets gehören auch zum Leben. Auch hier müssen die Kinder eine Kompetenz erlernen und das geht nur in dem sie es auch nutzen.“

Kinder brauchen eben eine gesunde Medienkompetenz an der Hand und Eltern, die ein Auge auf Gefahren wie Cybermobbing oder Cybergrooming haben. Dann klapp es auch mit der Medienzeit.

Quellen