RKI gibt bekannt: drei neue FSME-Risikogebiete in Deutschland stehen fest

FSME-Risikogebiete in Deutschland
Das FSME-Virus ist für Jugendliche, Erwachsene aber auch für Kinder gefährlich.
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Das FSME-Virus wird in der Regel durch einen Zeckenstich übertragen. Die übertragenen Krankheiten können für Kinder, ältere Jugendliche, aber auch Erwachsene durchaus gefährlich werden. Nun gab das Robert-Koch-Institut bekannt, dass drei neue Risikogebiete für FSME in Deutschland dazu kommen.

FSME-Virus führt zu gesundheitlichen Schäden

Das FSME-Virus, auch bekannt als „Frühsommer-Meningoenzephalitis“, ist tückisch: es kann Entzündungen des Gehirns, der Gehirnhaut oder des Rückenmarks bei Jugendlichen, Erwachsene aber auch bei Kindern verursachen.

Bei Kindern kann der Krankheitsverlauf sogar schwerer verlaufen als bei den beiden anderen Parteien. Übertragen wird das FSME-Virus durch Zeckenbisse.

Nach Angaben des RKI besteht ein erhöhtes FSME-Risiko in vielen Regionen Deutschlands: „in Bayern, in Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen“, so der aktuelle Stand vom Januar 2023.

Drei neue Risikogebiete für FSME in Deutschland

Laut dem Epidemiologischen Bulletin 9/2023 des RKI sind aber nun drei neue Risikogebiete hinzugekommen. Alle grenzen an bereits bekannte Risikogebiete an.

  • In Sachsen-Anhalt kommt als zweites Risikogebiet der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hinzu
  • in Bayern sind es der Landkreis Fürstenfeldbruck sowie der Stadtkreis München

Nach aktuellem Stand sind es damit derzeit 178 Landkreise, die als Risikogebiete ausgewiesen wurden. Laut RKI erfüllten im letzten Jahr 2022 insgesamt 546 gemeldete FSME-Erkrankungen die primäre Definition. Dies entspricht einer Steigerung von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wo 421 FSME-Fälle verzeichnet wurden.

Wert der FSME-Erkrankten um 30 Prozent gestiegen

Das FSME-Virus wird hauptsächlich durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen. Selten wurde über eine Infektion durch den Verzehr von Ziegen-, Schafs- oder Kuhmilch berichtet. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.

Der hohe Wert der FSME-Erkrankten in den letzten Jahren ist wohl auf mangelnde Impfung zurückzuführen: viele Betroffene seien laut RKI gar nicht oder unzureichend geimpft gewesen, da die Grundimmunisierung unvollständig war oder eine Auffrischung fehlte.

Schutzmaßnahmen gegen FSME: Was das RKI empfiehlt

Eine Impfung bietet den besten Schutz vor FSME. Zwar können Kinder schon ab einem Alter von 12 Monaten dagegen geimpft werden, jedoch kann es bis zu 15 % der Fälle zu einer Fieberaktion führen. Hier sollte vorher mit einem Kinderarzt oder Kinderärztin besprochen werden, wie hoch das Infektionsrisiko im Einzelfall für das Kind ist.

Jedoch legt die STIKO die Impfung allen Menschen nahe, die in FSME-Gebieten leben oder von Zecken gestochen werden könnten. Vor allem beträfe es oft Wanderer, Camper, Läufer oder Kinder, die ihre Zeit in der Natur oder in Stadtparks oder Gärten verbringen.

Allgemeine Maßnahmen gegen Zeckenstiche

Neben der Impfung werden allgemeine Maßnahmen gegen Zeckenstiche empfohlen. Dazu gehört das Tragen von geschlossener Kleidung wie langen Hosen und langärmligen Hemden, Socken, festen Schuhe und in Socken gesteckten Strumpfhosen dazu, da sich Zecken oft in Gras, Büschen oder im Unterholz niederlassen. Auch würden entgegen der landläufigen Meinung die Zecken nicht von Bäumen auf Menschen oder Tiere fallen.

Ein weiterer Schutz sind zeckenabwehrende Mittel, die auf die unbedeckte Haut aufgetragen werden. Allerdings hält dieser Schutz nur wenige Stunden an und muss somit öfters aufgefrischt werden.

Nach einem Aufenthalt in der freien Natur sollte der Körper und die Kleidung sorgfältig nach Zecken abgesucht und schnellstmögliches entfernt werden, da Zecken neben der FSME auch noch verschiedene andere Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen.

Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht und kann unbehandelt zu chronischen Schädigungen bei Herz, den Nerven oder Gelenken führen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es aktuell noch nicht, jedoch kann sie mit bestimmten Antibiotika behandelt werden.

Quellen