Das Wichtigste in Kürze:
- Weil diese Snacks vorwiegend von kleinen Kindern gegessen werden, haben sich die Tester:innen an den Maßstäben für Getreidebeikost orientiert.
- Diese Bewertung erfolgte unabhängig davon, ob das Produkt explizit an Kinder vermarktet wird oder nicht.
- Sieben von 19 getesteten Produkten fallen wegen hoher Schimmelpilzgifte durch: Öko-Test bezeichnet die Fälle als „verheerend“
Mangelhaft und ungenügend: 7 Produkte im Öko-Test durchgefallen
Öko-Test beschreibt das Ergebnis des Tests als „verheerend“. Drei Mais-Snacks landen mit der Note „ungenügend“ auf dem letzten Platz, drei weitere Produkte schaffen gerade mal ein „mangelhaft“.
Das Interessante: Bei den durchgefallenen Produkten machte es keinen Unterschied, ob es sich um ein konventionell-angebautes oder ein Bio-Produkt handelte. Denn Schimmelpilze bilden sich meist auf dem Feld oder bei der Lagerung der Rohstoffe – also dem Mais selbst.
Billy Tiger-Maisstangen sind die großen Nieten im Test
Das vernichtende Urteil „ungenügend“ erhalten die Maisstangen von Billy Tiger, die unter anderem bei DM und Rossmann erhältlich sind. Laut Testergebnis sind diese sogar am stärksten belastet, weil gleich drei unterschiedliche Schimmelpilzgifte in dem Kinder-Snack gefunden wurden.
Schimmelpilzgifte sind krebserregend und schädlich für das Nervensystem
Bei der Untersuchung der Inhaltsstoffe sind die Tester:innen auf drei verschiedene Schimmelpilzgifte gestoßen, von denen einige Produkte die von der EU festgelegten Grenzwerte sogar noch überschreiten. Schimmelpilzgifte, auch Mykotoxine genannt, sind nicht nur unappetitlich, sie können auch ernste gesundheitliche Folgen haben – gerade für Kinder.
Im Labor konnten die Gifte Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEA) und Ochratoxin A (OTA) ausgemacht werden. Diese können folgende gesundheitliche Folgen haben:
- Schädigung des Nervensystems, der Blutbildung und des Immunsystems
- Krebserregende und Hormon-verändernde Wirkung
- Veränderungen des Erbguts
Außerdem wurden bei zwei Produkten die Toxine T-2 und HT-2 gefunden, unter anderem bei den Billy Tiger-Snacks. Diese gelten als nochmal deutlich giftiger als die oben genannten. Sie können unter anderem zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte und zu Fortpflanzungsstörungen führen.
Öko-Test kritisiert die Vermarktung an Kinder
Bunte Verpackungen und lustige Tier-Bilder: Auch wenn nirgends die Beschreibung „für Kinder“ auftaucht, das Design der Verpackungen richtet sich ganz klar an die Kleinsten, kritisieren die Tester:innen. Deshalb bemängelt Öko-Test vor allem den zu hohen Salzgehalt und die Angaben der Nährwerte, die sich auf die Referenzmenge eines erwachsenen Menschen beziehen.
„Laut dem Nährwertprofil 2023 der WHO Europa sollten derartige Snacks für Kinder nicht beworben werden, wenn sie mehr als 0,1 Gramm Natrium pro 100 Gramm enthalten. Diesen Wert überschreiten ein Drittel der an Kinder gerichteten Produkte im Test.“, erklärt Öko-Test.
Damit wandern leider auch Maisstangen in unsere No-Go-Liste. Welche anderen Öko-Test-Nieten wir für unsere Familie nicht mehr kaufen, liest du hier.
Nicht alle Produkte fallen im Öko-Test-Urteil durch
Die Kleinen müssen aber ab sofort nicht gänzlich auf den geliebten Snack verzichten. Immerhin vier der 19 getesteten Produkte konnten auch im Labor überzeugen. Vor allem die Bio-Eigenmarken von Aldi und Lidl und die „Babylove“-Maisstangen von dm.
Dennoch merkt Öko-Test an, dass Eltern bitte zwischen verschiedenen Marken abwechseln sollen, um eine zu hohe Dosierung der giftigen Stoffe zu umgehen und den Kindern auch andere Snacks wie Obst und Gemüse anzubieten.