Beamten vernehmen den Fahrer aufgrund einer Fahndungsnotierung
Am Montag erlebten die Beamten der Polizeidienstelle Vohenstrauß im oberpfälzischen Kreis Neustadt an der Waldnaab eine wahrlich nervenaufreibende Nachtschicht. Denn sie mussten unverhofft zu Geburtshelfern werden.
„Aus einer Routinemaßnahme entwickelte sich eine dramatische Geburt“, erklärt Florian Beck, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Nach Angaben der Polizei kontrollierten Einsatzkräfte der Vohenstraußer Polizei gegen 02:45 Uhr einen PKW mit polnischer Zulassung. Der 43-jährige Fahrer und seine schwangere Frau wurden daraufhin auf Fahrzeugpapiere und Daten überprüft.
Allerdings stellte sich heraus, dass gegen den Fahrer eine Fahndungsnotierung der Staatsanwaltschaft München I wegen mutmaßlichen Diebstahls vorliegt. Daraufhin nahmen die Beamten den 43-jährigen mit aufs Revier, um ihn zur zurückliegenden Straftat zu vernehmen. Währenddessen wartete die schwangere Frau vor der Dienstelle im Fahrzeug auf ihren Mann.
Bei der 26-Jährigen treten plötzlich Presswehen ein
Nach einiger Zeit vernahmen die Beamten und der Ehemann „laute Schreie“ aus dem Fahrzeug. Es stellte sich heraus, dass bei der 26-jährigen Beifahrerin die Presswehen einsetzen. Für die Fahrt ins Krankenhaus fehlte nun allerdings die Zeit.
„Die Geburt hatte bereits eingesetzt und es war nun geboten, die werdende Mutter hierbei zu unterstützen“, beschreibt der Pressesprecher die notwendige Eile. Zunächst brachten die Beamten der werdenden Mutter wärmende Decken. Die Dienstgruppenleiterin verständigte daraufhin die Integrierte Rettungsleitstelle (ILS) Nordoberpfalz und forderte den Rettungsdienst samt Notarzt an.
Baby muss anfangs reanimiert werden
Doch als der Notarzt eintraf, war das kleine Mädchen bereits geboren. Dramatisch wurde es, weil das Neugeborene anfangs offenbar Schwierigkeiten hatte zu atmen. Es mussten also sofort Reanimationsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Erleichterung kam dann einige Minuten später, als dann der „Schrei des Lebens“ deutlich zu hören war.
Der jungen Familie geht es gut
Für die frischgebackene Mama ging es dann mit ihrem kleinen Mädchen ins Krankenhaus, wo noch weitere Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Oberpfälzer Polizei teilte mit, dass beide erfreulicherweise wohlauf seien.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Polizei: „Die erwähnte Fahndung konnte im Übrigen auch erledigt werden, weshalb dem jungen Familienglück nun nichts mehr im Wege steht“.