OP-Marathon geglückt
Neun Operationen und über 20 Stunden Operationszeit allein in den letzten zwei Eingriffen waren nötig, um die siamesischen Zwillinge Arthur und Bernardo Lima voneinander zu trennen. Dass es möglich ist, beide Kinder zu retten, habe niemand gedacht. Ein Team aus über 100 Mitarbeiter:innen des Krankenhauses in Rio war nötig, um die Operationen zu stemmen.
Arthur und Bernardo waren sogenannte Craniopagus-Zwillinge. Das heißt, dass sie am Kopf miteinander verbunden waren. Dass sie sich wichtige Gehirngefäße teilten, erschwerte die Eingriffe zusätzlich.
Das Krankenhaus, das die Operation durchführen sollte, wendete sich an die Hilfsorganisation Gemini Untwined, die schon mehrere siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt hat. Auch für den Gründer und Experten Dr. Jeelani sei es die schwierigste Operation bis jetzt gewesen, wie er in einem Instagram-Post der Organisation erklärt.
Probe-OP in virtueller Realität
In Vorbereitung auf die anstehenden Operationen übte das Ärzte-Team in virtuellen Eingriffen. Mithilfe etlicher Gehirn-Scans bereiteten die Experten ein virtuelles Modell der Köpfe von Arthur und Bernardo vor, an denen die Chirurgen üben konnten.
Für Dr. Jeelani ist es eine großartige Möglichkeit, die Operation vorzunehmen, ohne die Kinder irgendeiner Art Risiko auszusetzen. Dank dieser Unterstützung sind auch alle „echten“ Operationen geglückt und die beiden Jungs erholen sich von den Eingriffen.
In ihrem Leben werden noch ein paar Operationen auf sie zukommen. Wie die Welt berichtet, zeigten sich bei Bernado einige Defizite in der Motorik seiner rechten Körperhälfte.