Das Wichtigste in Kürze:
- Auch im Auto ist Sonnenstrahlung über einen längeren Zeitraum schädlich
- Deshalb sollte man sich vor langen Autofahrten mit Sonnenschutzmittel eincremen
- Kinder brauchen dabei einen besonders hohen Lichtschutzfaktor
- Es gibt auch noch andere Methoden, um das Auto vor UV-Strahlung abzuschirmen
Auch im Auto Sonnenschutzmittel nicht vergessen
Endlich Sommerferien – also nichts wie ab in den Urlaub! Für viele Familien ist der Sommer die Zeit, in der sie die längsten Strecken im Auto zurücklegen. Wie steht es da mit dem Sonnenschutz? Braucht es wirklich Sonnencreme, wenn man ja nicht draußen in der Sonne unterwegs ist?
Die klare Antwort lautet: ja. Jeder, der während einer Autofahrt schon einmal einen Sonnenbrand bekommen hat, wird das bestätigen. Erwachsene Autofahrer trifft es meist an den Armen, aber Kindern scheint die Sonne durch die Seitenfenster oft direkt ins Gesicht. Autofenster bieten keinen Schutz vor den längerwelligen UV-A-Strahlen. Diese lösen im schlimmsten Fall sogar Hautkrebs aus.
Besonders die Haut von Kindern muss also auch im Auto geschützt werden, und zwar in erster Linie mit Sonnencreme. Achte im Sommer darauf, eine Creme mit Lichtschutzfaktor 50 zu verwenden. Und zwar nicht nur, wenn dein Kind einen besonders hellen Hauttyp hat – ein hoher Lichtschutzfaktor ist für alle Kinder wichtig, vor allem in der heißen Jahreszeit.
Welche Sonnencreme ist für Kinder gut geeignet?
Egal, ob du dein Kind oder dein Baby vor der Autofahrt mit Sonnenschutzmittel einschmierst oder einfach nur im Garten oder auf dem Balkon spielst – eine gut geeignete Sonnencreme für Kinder sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- Sie sollte kein Parfum, keine Konservierungsstoffe oder Farbstoffe enthalten
- Sie sollte ausschließlich auf physikalischen Filtern wie Zinkoxyd oder Titanoxyd basieren
- Sie sollte vor UVA-Strahlen und UVB-Strahlen schützen
- Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 30 betragen, aber im Grunde empfiehlt sich – wie oben beschrieben – immer Faktor 50
- Babys mit Neurodermitis sollten mit Cremes eingeschmiert werden, die dermatologisch getestet wurden
Die oben genannten Filter sorgen dafür, dass das Sonnenschutzmittel für Kinder besser verträglich ist und außerdem sofort wirkt. Es bildet sich ein Film auf der Haut, der wie ein Abwehrschirm gegen Lichtstrahlen wirkt.
Ein Mythos, den Hautarzt Andreas Weins, Oberarzt der Kinderklinik des Universitätsklinikums Augsburg, entkräftet: einmal Eincremen reicht für den ganzen Tag. Sonnencreme hält nicht so lange, wie wir gerne glauben würden. Wer viel der Sonne ausgesetzt ist, zum Beispiel bei einer langen Autofahrt mitten im Sommer, sollte spätestens alle drei Stunden den Sonnenschutz auffrischen und neu eincremen.
Dr. Weins sagt gegenüber BR24: „Unser Gebrauch an Sonnencreme müsste sehr viel großzügiger sein.“
Sonnencreme-Flecken auf dem Auto schnell entfernen
Weil Sonnencreme bleibende Schäden auf dem Autolack hinterlassen kann, solltest du Flecken oder schmierige Handabdrücke besser direkt abwischen – am besten mit einem feuchten Lappen. Das gilt übrigens für alle Cremes – nicht nur für Sonnenschutzmittel.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärt auf Anfrage des Verbrauchermagazins „Markt“:
Das Öl in der Creme verhindert an warmen Tagen das Verdampfen des Schweißes, der bei der Berührung des Autos dann in den Autolack dringt. Die Autohersteller weisen ihre Kunden in den Bedienungsanleitungen grundsätzlich darauf hin, dass Verunreinigungen, wie auch Sonnencreme, schnellstmöglich entfernt werden sollten.
Sonnencreme-Flecken auf den Polstern lassen sich leicht mit Polsterschäumen entfernen. Ebenso gut funktionieren oft Schmutzradierer aus dem Drogeriemarkt. Hier aber immer erstmal vorsichtig testen, bevor du den ganzen Fleck angehst.
Sonnenschutz im Auto: Weitere Möglichkeiten
Neben dem Einschmieren mit Sonnenschutzmittel bieten folgende weiteren Methoden Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von Sonnenstrahlen.
- Sonnenblenden an den Seitenfenstern erleichtern nicht nur den Baby- oder Kinderschlaf während einer Urlaubsfahrt, sondern schirmen sie auch vor UV-Strahlung ab. Allerdings verdunkeln die Blenden auch die Sicht, so dass dein Kind während der Fahrt nicht gut aus dem Fenster sehen kann
- UV-Schutzfolie an den Scheiben stellt neben dem Schutz vor Strahlung auch eine gute Möglichkeit dar, das Auto vor Überhitzung zu schützen.
- UV-Schutzkleidung für Kinder: Wenn du weißt, dass deine Kinder lange der Sonne ausgesetzt sind, kannst du ihnen spezielle UV-Schutzkleidung kaufen. Egal ob als T-Shirt oder Langarmshirt – viele Modelle schützen nicht nur vor Sonnenstrahlen, sondern sehen auch richtig schick aus.