Kann man Sonnencreme vom Vorjahr noch benutzen?

Sonnencreme-Tuben
Symbolbild: Nicht immer wird Sonnencreme in einem Sommer aufgebraucht
© Pixabay / Beate

Du hast Sonnencreme vom Vorjahr übrig und fragst dich, ob du sie noch verwenden kannst? Das hängt von mehreren Faktoren ab. Hier fassen wir zusammen, was du bei Sonnencreme vom Vorjahr beachten musst.

Oft bleibt Sonnencreme vom Vorjahr übrig

Auch wenn das vielerorts verregnete Wetter der letzten Wochen etwas anderes behauptet: der Sommer steht vor der Tür. Und die Sonne hat bereits genug Kraft, um die Haut von Erwachsenen und besonders Kindern schädigen zu können. Das Risiko von Sonnenbrand und somit Hautkrebs steigt.

Es ist also wichtig, den Sonnenschutz nicht zu vergessen. Doch nicht immer werden Sonnencreme-Tuben ganz leergemacht, außerdem hat gute Sonnencreme oft ihren Preis. Daher taucht immer wieder die Frage auf: kann ich Sonnencreme vom vergangenen Jahr eigentlich noch benutzen?

Wie lange ist Sonnencreme haltbar?

Zu klären ist hierbei zunächst die Frage: wurde die Sonnencreme-Tube bereits geöffnet oder ist sie noch verschlossen?

Eine im Vorjahr gekaufte Sonnencreme, die noch nicht geöffnet und an einem geeigneten Ort gelagert wurde, kannst du im Normalfall bedenkenlos verwenden. Denn Sonnencremes halten in der Regel mindestens 30 Monate, also zweieinhalb Jahre.

Bei bereits angebrochenen Sonnencremes liegt der Fall anders. Hier ist auf den Packungen, meist auf der Rückseite, ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. In einem kleinen runden Tiegel steht dort zum Beispiel „12M“ zu lesen, was bedeutet: diese Creme ist nach dem Öffnen 12 Monate haltbar.

Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten: falls die Sonnencreme großer Hitze ausgesetzt war, also in der prallen Sonne oder in einem aufgeheizten Auto lag, kann sie ihren Lichtschutzfaktor schon deutlich davor verlieren. Das gilt natürlich auch für ungeöffnete Sonnencremes – auch sie sollten im Schrank gelagert werden und nicht in der prallen Sonne.

Woran erkennt man, ob Sonnencreme noch haltbar ist?

An bestimmten Auffälligkeiten kannst du leicht erkennen, ob deine Sonnencreme noch verwendbar ist oder ob du sie lieber entsorgen solltest.

  • Riecht die Creme nicht mehr gut, sondern hat einen scharfen Geruch angenommen – lieber entsorgen
  • Ebenso, wenn sich die Konsistenz verändert hat und sich Wasser und Öl abgesetzt haben
  • Auch eine gelbliche Verfärbung der Creme ist ein Warnsignal

Wenn du dir unsicher bist, kannst du (am besten an einem verregneten Tag) die Sonnencreme an einer unauffälligen Hautstelle testen: ob sie normal einzieht, ob allergische Reaktionen auftreten…

Ein Tipp, um Konfusion um die Haltbarkeit zu vermeiden: das Datum des Öffnens mit deinem wasserfesten Stift auf die Tube schreiben.

: Sonnencreme bei Babys und Kindern

Generell gilt: 

Sonnencremes sind wichtig zum Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs. Daher solltest du im Zweifel lieber auf Nummer Sicher gehen und ein neues Produkt kaufen, anstatt ein möglicherweise wirkungsloses altes Sonnenmittel zu verwenden.

Verdacht auf krebserregende Stoffe bei offenen Sonnencremes

Vorsicht ist bei Sonnencremes geboten, die den chemischen UV-Filter Octrocylen verwenden. Eine französische Studie fand heraus, dass sich bei diesen Cremes nach längerer Lagerung das Molekül Benzophenon bilden kann, das als potenziell krebserregend gilt.

Für die Studie ließen die Wissenschaftler der Sorbonne-Universität und der nationalen Forschungsbehörde CRNS 16 Sonnenschutzmittel mit Octrocylen und eines ohne künstlich altern. Sie erschafften künstlich Bedingungen, die der einjährigen Lagerung in einem dunklen Schrank bei Zimmertemperatur entsprechen.

Das Ergebnis: in dem einzigen Produkt ohne Octrocylen fanden die Forscher keinen Nachweis auf das Molekül Benzophenon – in allen anderen schon.

Im Sommer 2022 testete die Zeitschrift „Öko-Test“ Sonnencremes für Kinder – und fand dabei weitere bedenkliche UV-Filter.

Mit Sonnencreme nicht sparen

Auf einen Punkt weisen Hautärzte immer wieder hin: der versprochene Lichtschutzfaktor der Sonnencreme wird nur erreicht, wenn ausreichend Creme auf die Haut aufgetragen wird. In der „Apotheken Umschau“ sagt der Hautarzt Dr. Eckhard Breitbart:

„Eine Faustregel ist: Für Heranwachsende braucht es allein im Gesicht einen gehäuften Teelöffel – für Erwachsene noch etwas mehr.“

Außerdem sei es wichtig, neben der Sonnencreme auch weitere Maßnahmen zum Schutz vor Hautkrebs zu treffen: angemessene Kleidung tragen und die Mittagssonne meiden.

Quellen