Das Wichtigste in Kürze:
- Eine Mama durfte im Flugzeug ihr Baby während des Abflugs nicht stillen
- Der TUI-Kundendienst rät vom Stillen im Flugzeug ab, da es anderen Passagieren unangenehm sein könnte
- Online bricht eine hitzige Debatte aus – TUI erntet saftige Kritik
- Nach einigen widersprüchlichen Antworten kündigt TUI interne Ermittlungen an.
TUI-Flugbegleiterin verbietet Mama das Stillen beim Take-Off
Flugreisen mit einem Baby sind schwer. Fast täglich gehen dazu Storys durch die Medien: von Passagieren, die nach stundenlangem Babygeschrei genervt sind, bis hin zu Babys, die am Flughafen vergessen wurden.
Inspiration für dich
Ein britisches Paar musste eine solche Geschichte jetzt am eigenen Leib erleben. Mama Chelsea Williams und ihr Ehemann Thomas wollten mit ihrer Tochter (2) und ihrem fünf Wochen alten Säugling einen Urlaub in Spanien machen. Vom heimischen Manchester sollte ein TUI-Flug die Familie nach Almería bringen.
Doch die Probleme begannen schon vor dem Abflug. Denn während des Abflugs wollte Williams ihr Baby stillen (beide waren angeschnallt), doch das wurde ihr von einer Flugbegleiterin untersagt.
Sie durfte ihr Baby nicht durch das Stillen beruhigen
Nach eigenen Angaben sei die Familie gut auf den Flug vorbereitet gewesen. So hatten die einen Sitzplatz hinten im Flugzeug, wo es mehr Platz gibt, reserviert und seien als letzte Passagiere eingestiegen.
Dass das Stillen beim Abflug (und der Landung) nicht erlaubt war, hat die Mama überrascht. Denn: Stillen zu diesen Zeiten soll Säuglinge beruhigen können. In einem späteren Facebook-Post schreibt die Mama: „Ich hatte das noch nie bei anderen Fluggesellschaften, tatsächlich wird es dort gefördert, um bei Babys Ohrenschmerzen zu lindern!“
Bei diesem Flug war das dann plötzlich nicht erlaubt. Für die Mama (und ihr Baby) eine schreckliche Situation. Sie beschreibt gegenüber der britischen Presse: „Das Kleinkind weinte. Ich habe geschwitzt. Ich war den Tränen nahe. Ich hatte das Gefühl, dass alle Augen auf uns gerichtet waren.“
Nach dem Hinflug, bei dem ihr Baby vor Schmerzen geschrien haben soll, wollte sich die Mama nochmal über die Vorschriften erkundigen. „Vor meinem Rückflug wollte ich nachschauen, was die offiziellen Regeln waren, da ich schockiert war, dass es nicht erlaubt war und mein Baby vor Schmerzen schrie“, schrieb sie auf Facebook.
Ihr Ehemann hatte eine Anfrage an den TUI-Kundenservice geschickt und gefragt, ob Babys während dem Start und der Landung gestillt werden dürfen.
Einen Screenshot der schockierenden Antwort von TUI teilte die Mama in einem Facebook-Post.
„Stillen könnte anderen Passagieren unangenehm sein“
Im Screenshot ist die Antwort von TUI zu sehen:
„Es gibt keine offiziellen Einschränkungen, jedoch würden wir es nicht empfehlen, da es anderen Menschen unangenehm sein könnte.“
In ihrem Post schreit die Mama noch, dass diese Antwort „eine vollständige Diskriminierung und sehr enttäuschend“ sei.
Facebook-Post löst heftige Kritik aus
Der Facebook-Post der Mama löste schnell große Empörung aus. Viele Facebook-Nutzer waren von der Reaktion der Fluggesellschaft entsetzt. Unter dem Post häuften sich schnell Kommentare. „Wenn anderen Menschen erlaubt ist, in der Öffentlichkeit zu essen und zu trinken, warum ist es dann nicht erlaubt, unsere Kinder zu stillen? Was für eine ekelhafte Antwort!!!“, schreibt eine Nutzerin zum Beispiel.
Fast 1.000 Kommentare finden sich mittlerweile schon unter dem Post.
TUI antwortet – allerdings widersprüchlich
Unter dem Facebook-Post wurde schnell eine Antwort von TUI gepostet. Darin heißt es:
„Es tut uns sehr leid, das zu hören, Chelsea. Könnten Sie dies bitte unserem spezialisierten Team für nach der Reise melden […] damit sie dies weiter untersuchen können?“
Auch auf viele Kommentare hat TUI geantwortet. Allerdings waren die Antworten teils widersprüchlich. So hieß es zum Beispiel einmal, dass das Stillen jederzeit erlaubt sei – ein anderes Mal schrieb TUI, dass das Stillen während dem Start und der Landung aus Sicherheitsgründen untersagt sei.
Auf ihrer eigenen Webseite rät TUI dann sogar zum Stillen/Füttern während dem Start und der Landung. Auf dem TUI-Reiseblog steht nämlich: „Um Ohrenschmerzen bei Start und Sinkflug zu vermeiden, könnt ihr euren Säugling stillen bzw. die Flasche anbieten!“
TUI kündigt interne Ermittlungen und Schulungen an
Als Reaktion auf die heftige Kritik gab TUI bekannt, dass sie den Vorfall intern prüfen und ihre Mitarbeiter über stillfreundliche Richtlinien informieren/schulen werden.