Frühkindlicher Kontakt zu Tieren vermindert Allergien
Die Anschaffung eines Haustieres ist für eine Familie ein großer Schritt. Die Frage, wer sich um das Tier kümmert und es füttert, muss geklärt werden – aber auch finanziell sind Haustiere eine große Belastung.
Doch zusätzlich zu den bekannten emotionalen Vorteilen, die ein Haustier mit sich bringt, wurde nun noch ein weiterer bekannt: laut einer japanischen Studie trägt der frühkindliche Kontakt mit Hunden, Katzen und anderen Tieren dazu bei, die Ausbildung von Lebensmittelallergien bei Kindern zu verhindern.
Lebensmittelallergien stellen große Belastung für Familien dar
Solche Allergien sind nicht nur lästig, sie haben ganz konkrete und gravierende Folgen: „Eine Lebensmittelallergie ist ein Zustand, der die Lebensqualität von Patienten und ihrer Familie verringert, der einen großen Kostenpunkt darstellt und ein Hauptauslöser für eine manchmal tödliche Anaphylaxe ist“, sagt Studienleiter Dr. Hisao Okabe von der Fukushima Medical University laut einem Bericht der „New York Post“.
Weniger Allergien durch Hunde und Katzen
Worum geht es konkret in der Studie? Die im PLOS Magazine veröffentlichte Untersuchung wertete die Daten von 66.000 Kindern aus, im Zeitraum vor ihrer Geburt bis zum 3. Geburtstag.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Kinder, die schon im Mutterleib oder bis zum 3. Geburtstag Kontakt zu Hunden haben, sind weniger anfällig für Allergien gegen Eier, Milch und Nüsse. Das gilt aber in erster Linie für Hunde, die drinnen leben. Bei draußen lebenden Hunden sind die Effekte nicht so ausgeprägt.
Kinder, die schon frühzeitig mit Katzen in Kontakt kommen, entwickeln deutlich seltener Allergien gegen Eier, Weizen und Sojabohnen.
Auch Hamster können positive Effekte bewirken
Zusammenfassend hält Dr. Okabe fest: „Andauernder Kontakt mit Hunden und Katzen vom Mutterleib bis zur frühen Kindheit soll das Auftreten von Nahrungsmittelallergien verringern.“
Doch nicht nur die großen Vierbeiner scheinen einen positiven Effekt zu haben. Der Kontakt zu Hamstern könnte ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Nuss-Allergie zu verringern. In der Studie wird dies dadurch erklärt, dass Hamster sich hauptsächlich von Nüssen ernähren.
Keine Auswirkungen scheint der Kontakt zu Haustieren zu haben, wenn es um Fisch- oder Fruchtallergien geht.
Warum Haustiere und Allergien zusammenhängen
Doch wie kommt es überhaupt, dass zwischen Haustieren und Allergien ein Zusammenhang besteht? Die Wissenschaftler verweisen auf die sogenannte „Hygiene-Hypothse“, die besagt: wenn Kinder mit Keimen in Kontakt kommen, stärken sie ihr Immunsystem.
Haustiere erhöhen zudem das Endotoxin-Level in den heimischen vier Wänden, was sich ebenfalls positiv auf Immunität auswirkt. Und zu guter Letzt vermindern die Tiere das Risiko für atopische Dermatitis, also Haut-Ekzeme. Diese sind bekannt als Risikofaktor für Lebensmittelallergien.