Um seine Tochter zu retten: Vater rast in Klinik und verliert Führerschein

Ein Auto rast auf einer Straße entlang
Er wollte das Leben seiner Tochter retten und wurde bei der rasanten Fahrt zum Krankenhaus geblitzt.
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Seine zweijährige Tochter erlitt einen medizinischen Notfall, also tat ein Vater aus Siegen das, was jedes Elternteil tun würde: Er brachte sie ins Krankenhaus. Doch weil er dabei raste, nahm man ihm den Führerschein. 

Es ging um Leben und Tod

Es ist der größte Horror aller Eltern: Das Kind erleidet einen Notfall und muss sofort ins Krankenhaus. In so einem Moment liegen die Nerven blank. Innerhalb kürzester Zeit müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Zum Beispiel: Fahre ich mit dem eigenen Auto in die Klinik oder rufe ich den Krankenwagen?

Vor genau diesem Dilemma stand ein Vater aus Siegen in Nordrhein-Westfalen im Januar 2022. Seine zweijährige Tochter erlitt einen heftigen Fieberkrampf und er wusste, er muss sofort handeln. Also nahm er kurzerhand das eigene Auto und raste los, um seine Tochter zu retten.

Als er von zwei Polizisten aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit angehalten wurde, erkannten die beiden sofort seine missliche Lage und eskortierten den PKW zur nahegelegenen Kinderklinik. Beide Fahrzeuge wurden während dieser Fahrt geblitzt.

Amtsgericht verhängt Bußgeld-Strafe und entzieht Führerschein

Der Tochter konnte in der Klinik zum Glück geholfen werden und sie ist mittlerweile wohlauf. Doch ihrem Vater blühte im Anschluss eine saftige Geldstrafe in Höhe von 384,50 € und er soll seinen Führerschein für einen Monat abgeben. Der Siegener erhob Einspruch, denn die beiden Polizisten konnten bezeugen, dass es sich bei der Raser-Fahrt um einen Notfall gehandelt habe. Der Fall ging bis zum Amtsgericht in Siegen.

Zwar wurde das Bußgeld auf 260 € reduziert, doch der Führerschein bleibt weg. Schließlich hätte der Vater den Krankenwagen rufen können, so der Richter.