Baby atmet nicht mehr: Polizisten als Ersthelfer
Der Alltag von Polizisten besteht nicht immer nur aus Verkehrsdelikten, Diebstählen oder Streit schlichten. Urplötzlich können Situationen eintreten, in denen es für die Beamten um Leben und Tod geht.
Die Polizisten Richard DuChaine und Charles Owen aus Kansas City, USA, erhielten am Donnerstag vergangener Woche einen Notruf: Ein Baby atme nicht mehr. Sofort rasten die Polizisten zum Ort des Geschehens. Sie trafen noch vor dem Notarzt am Haus der Familie ein.
„Komm schon, Süße!“ – dramatische Sekunden zwischen Leben und Tod
Wie die Polizei mitteilt, sprinteten die Beamten ins Haus, wo der verängstigte Vater die kleine Kamiya in DuChaines Hände gab. Der führte sofort Brustmassagen bei dem einen Monat alten Mädchen durch und klopfte ihr auf den Rücken. Und tatsächlich: Nach langen, bangen Augenblicken fing Kamiya wieder an zu atmen.
Gegenüber der US-Sendung „Good Morning America“ gestand Polizist DuChaine: „Wir hatten ständig die Angst im Hinterkopf: ‘Reicht das, was wir tun? Wird es reichen, um sie zurück ins Leben zu holen?‘“
Es sei eine unglaubliche Erleichterung auch für die beiden Polizisten gewesen, als Kamiya wieder zu atmen begann.
Die Polizei von Kansas City hat nachträglich das Video der BodyCam veröffentlicht, die DuChaine während des Einsatzes bei sich trug. Auf den Aufnahmen ist gut zu erkennen, wie dramatisch die Situation war. „Komm schon, Süße!“, ruft der Polizist, während er ihr wieder und wieder auf den Rücken klopft. Schließlich die Erlösung: „Sie atmet!“. Owen und DuChaine drehen das Baby auf die Seite, wo sich zur Erleichterung aller Luftblasen vor ihrem Mund bilden.
Kamiya nach RSV-Infektion auf dem Weg der Besserung
Der inzwischen eingetroffene Notarzt brachte Kamiya ins Krankenhaus, wo bei ihr das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) diagnostiziert wurde – eine Atemwegserkrankung, unter der momentan sehr viele Kinder leiden. In den meisten Fällen verläuft sie glimpflich und ist nach einer oder zwei Wochen auskuriert. Aber besonders bei Neugeborenen kann sie auch dramatische Verläufe nehmen und lebensgefährlich sein.
Kamiya geht es inzwischen den Umständen entsprechend gut. Ihre Eltern durften sie nach dem Check im Krankenhaus wieder mit nach Hause nehmen. Kamiyas Mutter Tajanea Allen kann ihre Dankbarkeit für die beiden Polizisten kaum in Worte fassen.
„Er ist mein Held – mein Held! Er ist der Held meiner Tochter“, sagt sie bei „Good Morning America“. „Ich würde alles für den Mann tun […] er hat meine Tochter gerettet.“
Bei dieser Bezeichnung winken die beiden Polizisten aber gleich ab: „Wir fühlen uns nicht wie Helden. Wir glauben nur, etwas Gutes geleistet zu haben“, so Charles Owen.