So kommen Familien an günstige Baukredite: Wohneigentumsförderung beantragen

Baustelle für Einfamilienhaus
Das Gesetz soll mehr Familien den Traum vom Eigenheim erfüllen helfen
© Bigstock / Irina Melnyk

Familien mit Kindern, die sich Wohneigentum bauen wollen, können seit Juni 2023 auf neue staatliche Unterstützung hoffen. Die Wohneigentumsförderung ersetzt das 2022 ausgelaufene Baukindergeld. Auf so viel Geld können Eltern und Alleinerziehende hoffen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit der Wohneigentumsförderung will der Bund es Familien möglich machen, trotz gestiegener Baukosten Wohnraum zu bauen bzw. zu kaufen
  • Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Familien mit geringem bis mittlerem Einkommen günstige Baukredite

Baukosten stark gestiegen – und kein Ende in Sicht

Die extrem hohen Baukosten machen vielen Familien den Traum vom Eigenheim zu Nichte. Laut Statistischen Bundesamt sind die Baupreise für Wohngebäude zwischen Februar 2022 und 2023 um 15,1 Prozent gestiegen – und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht.

Mit der Wohneigentumsförderung will die Bundesregierung seit 1. Juni 2023 besonders Familien mit kleinem bis mitterem Einkommen ermöglichen, mit vergünstigten Krediten doch noch an ein Eigenheim zu kommen.

Wohneigentumsförderung 2023: Günstige Kredite für Familien

Die Wohneigentumsförderung folgt auf das Baukindergeld, das Ende Dezember 2022 auslief. Beim Baukindergeld erhielten Eltern oder Alleinerziehende einen jährlichen festen Geldbetrag pro Kind, ohne diesen an den Staat zurückzahlen zu müssen. Dies sollte eine finanzielle Unterstützung beim Bau von Wohneigentum darstellen.

Im vom Bauministerin Klara Geywitz (SPD) aufgelegten Nachfolgeprogramm, der Wohneigentumsförderung, erhalten Familien nun keinen festen Geldbetrag mehr. Vielmehr sollen Haushalte mit geringem bis mittlerem Einkommen leicht an zinsvergünstige KfW-Kredite kommen.

Die Grenze beim steuerlich relevanten Jahreseinkommen beträgt dabei 60.000€ für Familien oder Alleinerziehende mit einem Kind – plus 10.000€ für jedes weitere Kind.

Neues Gesetz: So viel Kredit ermöglicht die Wohneigentumsförderung

Berechtigte Familien sollen ein zinsgünstiges Darlehen im Rahmen zwischen 140.000 und 240.000€ erhalten. Diese Summe soll aber rein für den Neubau von Wohnimmobilien verwendet werden – nicht für den Kauf von Bestandsimmobilien. Um den klimafreundlichen Hausbau zu stärken, sollen Neubauten einen Mindeststandard für nachhaltiges Bauen erfüllen. Weitere Voraussetzungen:

  • Die Antragsteller müssen in der Immobilie selbst wohnen
  • dürfen bei Antragstellung nicht über Wohneigentum verfügen und
  • dürfen zuvor nicht das Baukindergeld bezogen haben

Die Höhe der Förderung hängt vom Einkommen der Antragstellenden ab.

Entscheidend ist jeweils die Situation am Tag der Antragstellung.

Wie und wo Wohneigentumsförderung beantragen?

Die Vergabe der Wohneigentumsförderung läuft, wie schon das Baukindergeld, über das Kreditinstitut für Wiederaufbau (KfW). Sie bietet darüber hinaus auch weitere Fördermöglichkeiten für verschiedene Lebenssituationen und -modelle an.

Auf dieser Website informiert die KfW über alle Details zum Programm „Wohneigentum für Familien“ und gibt Infos zur Beantragung und Laufzeit des Kredits.

Der Antrag auf Wohneigentumsförderung erfolgt in mehreren Phasen:

  1. Antragsteller müssen sich von einem Spezialisten für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beraten lassen. Dieser erstellt eine Bestätigung, die man für die Beantragung des Kredits braucht.
  2. Mit der Bestätigung und weiteren Unterlagen (z.B. Einkommensbescheide) geht es ins Gespräch bei einem Finanzierungspartner. Hier wird die Wohneigentumsförderung beantragt.
  3. Nach Zusage durch die KfW kann das Bauvorhaben starten bzw. die Immobilie gekauft werden

Nach Abschluss des Bauvorhabens bzw. nach erfolgtem Kauf müssen Antragstellende eine „Bestätigung über die Durchführung“ beim Finanzierungspartner einreichen.

Quellen