Das Wichtigste in Kürze:
- Jedes Jahr im Oktober werden in Deutschland die Uhren von Sommer- auf Winterzeit umgestellt.
- Regeln und Eselsbrücken helfen dabei, sich zu merken, ob die Uhr vor- oder zurückgestellt wird.
- Kinder leiden oft besonders unter der Zeitumstellung
Datum für Zeitumstellung 2023: das ist die Regel
Zweimal im Jahr wird die Zeit umgestellt: im Frühjahr von Winter- auf Sommerzeit und im Herbst zurück von Sommer- auf Winterzeit. Die einfache Regel lautet:
- Am letzten Sonntag im Oktober beginnt die Winterzeit. 2023 werden die Uhren also in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober auf Winterzeit umgestellt.
- Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit – das nächste Mal ist das in der Nacht vom 30. auf den 31. März 2024 der Fall.
Winterzeit beginnt: Uhr vor- oder zurückstellen?
Und damit gleich zur nächsten Frage, die jedes Jahr aufs Neue diskutiert wird: stellt man bei der Umstellung auf Winterzeit die Uhr nun eine Stunde vor oder zurück?
Einfache Antwort: Man stellt sie zurück, nämlich von 3 Uhr auf 2 Uhr. Das bedeutet konkret, dass wir alle eine Stunde länger schlafen können.
Um sich die Regel für die Zeitumstellung zu merken, gibt es zahlreiche Eselsbrücken. Um nur die bekanntesten zu nennen:
- Im Sommer stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür, im Winter holt man sie ZURÜCK ins Haus.
- Im Sommer zeigt das Thermometer PLUS, im Winter hingegen MINUS
- „Im Winter stellt man die Uhr HINTER“
- Auf Englisch gibt es den Spruch „Spring forward, fall back“, was zwar wörtlich übersetzt bedeutet: „Spring nach vorne und lasse dich zurückfallen“. Aber auf die Jahreszeiten „spring“ und „fall“ (Frühling und Herbst) bezogen eben auch eine Regel für die Uhrumstellung ist.
Winterzeit 2023: Wird die Zeitumstellung bald abgeschafft?
Aktuell sieht es nicht danach aus, dass es eine EU-weite Übereinkunft zur Abschaffung der Zeitumstellung gibt. Vor ein paar Jahren kam zwar Bewegung in diese seit langem diskutierte Angelegenheit. Doch obwohl sich das EU-Parlament schon 2019 mehrheitlich für eine Abschaffung ausgesprochen hat, gibt es noch keinen konkreten Zeitpunkt dafür.
Das liegt in erster Linie an Unstimmigkeiten in der Frage, welche Zeit dann dauerhaft gelten sollte: Winterzeit oder Sommerzeit. Einen Flickenteppich von verschiedenen Zeitzonen in Europa will man vermeiden.
Gibt es die Zeitumstellung auf der ganzen Welt?
Keineswegs! Zwar stellen die großen Industrienationen in Europa und auch die USA regelmäßig zweimal im Jahr die Uhren um. Doch weltweit gibt es mehrere Staaten, darunter auch größere Länder, die die Zeitumstellung entweder niemals eingeführt oder inzwischen wieder abgeschafft haben.
Dazu zählen unter anderem: Argentinien, Ägypten, Brasilien, China, Indien, Island, Japan, Russland, Südafrika oder die Türkei.
Warum wurde die Zeitumstellung eingeführt?
Offiziell werden in Deutschland seit 1980 die Uhren zweimal pro Jahr umgestellt, um Energie zu sparen Es gab wegen der Energiekrise in den frühen Siebzigern aber schon davor staatlich verordnete Zeitumstellungen. Die Idee hinter der Zeitumstellung: wenn es abends länger hell bleibt, wird weniger Strom verbraucht.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat allerdings schon vor mehreren Jahren belegt, dass der gewünschte Effekt nicht eintritt. Zwar wird abends tatsächlich weniger Strom fürs Licht benötigt – der wird allerdings für Freizeitaktivitäten verbraucht. Außerdem wird im Frühjahr und Herbst morgens mehr geheizt, weil es später hell wird.
Zeitumstellung mit Kindern: was Eltern beachten sollten
Viele Erwachsene leiden unter der Zeitumstellung und fühlen einige Tage lang eine Art „Jetlag“, bis sich ihr Körper und Biorhythmus angepasst haben. Doch Kleinkinder und besonders Babys leiden noch schlimmer – denn für sie ist ein fester Tagesrhythmus wichtig: Babys brauchen ihre „innere Uhr“, die ihnen sagt, wann sie Appetit haben und wann sie schlafen. Diese wird durch die Zeitumstellung gestört, weswegen Babys in der Phase nach Beginn der Winter- oder Sommerzeit leicht launisch und quengelig werden.
Bei einer Umfrage der Krankenkasse KKH aus dem Frühjahr 2019 gab die Hälfte aller befragten Eltern an, dass die Zeitumstellung negative Folgen auf das Schlafverhalten hatte – auf das eigene, besonders aber das der Kinder.
Ein Tipp, um die Folgen abzumildern: Babys und Kinder behutsam an die Winterzeit gewöhnen. Am besten fängt man schon einige Tage vor der Zeitumstellung an, die Mahlzeiten oder die Bettgehzeiten Schritt für Schritt nach hinten zu verlagern. Die Faustregel lautet: bei Kleinkindern sechs Tage vor der Zeitumstellung, bei Babys sogar 12 Tage.
Viel frische Luft und Bewegung sorgen für einen ausgeglichenen Schlaf des Nachwuchses. Es empfiehlt sich außerdem, morgens viel Licht ins Zimmer zu lassen und dafür abends gut abzudunkeln.