Was war das in der ersten Schwangerschaft für ein Fest, beinahe jeden Abend der Partnerin über den Bauch zu streicheln, gemeinsam hineinzuhorchen und sich vorzustellen, ob das Kind im Bauch wohl träumt?
In diesem beinahe rituellen Spiel versichern sich die Partner einander. In guten Zeiten, in aufregenden Zeiten. Alle Erledigungen, die mit dem Kind zu tun haben, werden freudig ausgeführt.
„Ja, die Wickeltasche kannst du auch tragen, Schatz!“
„Der Kinderwagen soll ja für mehrere Kinder halten!“
„Über Wickeleimer habe ich noch nicht nachgedacht. Such du aus!“
Kenn ich doch alles schon – oder?
Bei der dritten Schwangerschaft glaubst du, alles zu kennen. Und das ist ein Fehler. Das ist wie die dritte Fahrt in der Achterbahn auf der Kirmes. Kostet alles noch das gleiche, von der Babyausstattung (rosa Klamotten? Nein! Das ist pink!), und emotional sowieso. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – die Hormone, die mit Babybauch kommen, wirken auch beim dritten Kind noch so wie beim ersten. Das kann dich in der dritten Runde noch aus der Kurve tragen.
Viel bewusster als beim ersten Kind arbeite ich beim dritten an der Zweisamkeit. Das braucht es auch, und ich halte es für eins der wichtigsten Beziehungsgeheimnisse. Das kleine Wir darf im großen Wir nicht untergehen.
Muss man Iron Man 3 sehen? Muss man ein drittes Kind kriegen? Ne, ein Kind ist auch toll. Aber Iron Man 3 funktioniert nicht, ohne dass man den ersten Teil kennt. Und schon mal gar nicht die Avengers-Filme. Deswegen ist das erste Kind etwas ganz Besonderes. Und auch für Erstpapas kann ich nur sagen: Feiert das! Das kommt nicht wieder. Alle haben Recht. Auch wenn das, wie alle Eltern-Klischees, natürlich total langweilig ist.