Ein Papa in Panik: „Hilfe, Mama geht wieder arbeiten!“

Vater hält Baby auf dem Arm
Wie wird es, wenn Mama nicht mehr Vollzeit da ist?
© Unsplash / Guilherme Lemos

Bei unserem Papa Markus Noldes lief es eigentlich schon ganz gut im Alltag. Doch dann endete die Elternzeit seiner Frau. Ein Bericht vom täglichen Kampf gegen die Uhr und das Chaos.

Jetzt leben zwei Berufstätige im Haus

Einfach mal um 22 Uhr ins Bett gehen. Das wäre ein Traum. Möglich ist es mir derzeit leider fast gar nicht. Denn neben Pinsel, die nun ein Jahr alt ist, leben nun auch wieder zwei berufstätige Erwachsene im Haushalt. Meine Frau hat schon nach zehn Monaten wieder angefangen, als Lehrerin zu arbeiten. Denn dann begann das neue Schuljahr, was ihr mehr Möglichkeiten bei der Stundeverteilung bot. Seither ist sie drei Vormittage außer Haus.

Meine Pausen werden immer weniger

Zu dieser Zeit ist das Kind meine Aufgabe. Ich arbeite freiberuflich und bin daher sehr flexibel in meiner Zeit. Anfangs lief auch alles recht geschmeidig. Doch aus 2,5 Stunden Mittagsschlaf wurden inzwischen 60 bis 90 Minuten. Dazu ein gehöriges Schlafdefizit und schon stellt sich täglich die Frage: Mache ich jetzt den Haushalt oder lege ich mich schlafen, wenn mein Kind schläft? Manchmal aber habe ich auch keine Wahl und ich muss die Pause für die Arbeit nutzen.

Ins Bett vor 23 Uhr? Das schaffen wir fast nie.

Da geht man schon ganz schön auf dem Zahnfleisch – vor allem, weil ich in arbeitsreichen Phasen auch nicht einfach früh ins Bett gehen kann. Das gilt auch für meine Frau, wenn sich die Klausuren auf ihrem Schreibtisch stapeln. Ins Bett vor 23 Uhr? Das schaffen wir fast nie. Und wenn Pinsel dann wieder eine der Nächte hat, an denen sie mehrere Stunden wach ist, wird es auch nicht besser.

So viel wie in den vergangenen Monaten habe ich noch nie geputzt!

In den ersten Wochen war es dennoch mit viel Kampf und oft etwas gereizter Stimmung machbar. Aber die Evolution hat natürlich noch einen draufgesetzt. Das Kind kann nun nicht nur krabbeln und laufen, sondern will auch unbedingt selbst essen. Da sie jedoch nur zwei Zähne im Mund hat, wird fast alles nur über und über mit Speichel bedeckt, ehe sie es mit voller Absicht und Schwung auf den Boden fallen lässt. Ich glaube, so viel wie in den vergangenen drei Monaten habe ich zuvor in den 31 Jahren meines Lebens nicht gewischt! Jeden Tag gleicht die Küche einem Schlachtfeld von angeknabberten Gurken, aufgeweichten Babysnacks und angetrocknetem Brei.

Man gewöhnt sich an alles…

Mittlerweile haben wir uns an das klebrig-kratzige Gefühl unter den Füßen gewöhnt und gehen mit der Situation entspannter um. Auch unsere Eltern, die leider nicht um die Ecke wohnen, kommen gerne, um entweder Pinsel zu bespaßen oder beim Putztag zu helfen. Denn trotz des ganzen Stresses waren wir so auch bei schon vielen tollen Entwicklungsschritten mit unserem kleinen Liebling live dabei. Und das wird sich auch nicht ändern, wenn meine Frau wieder mehr arbeitet.