Erst war mein Plan: Drück dich davor!
Bevor ich Vater geworden bin, war beim Thema Wickeln „ekelig“ das einzige Wort, an das ich in dem Zusammenhang denken konnte. Wenn ich vor irgendwas wirklich Angst hatte, dann davor. Ich bin ziemlich geruchsempfindlich und es reicht schon abgelaufene Milch, um mich zum Würgen zu bringen. Deshalb fragte ich mich: Wie soll das erst werden, wenn die Windel mal so richtig voll ist?
Mein geheimer Ursprungsplan: Drück dich vor den Gourmet-Windeln!
Nach nun rund vier Monaten sehe ich das anders. Das liegt daran, dass der Wickeltisch einer der spaßigsten Orte ist.
Meine Tochter kennt ihre gemütliche Liegefläche mit der Wärmelampe an der Wand und ist in ihrer vertrauten Umgebung stets bestens gelaunt. Da ist das Wickeln gar kein Problem mehr. Es wird rumgealbert und gelacht, dass es für alle eine Freude ist.
Es ist unvorstellbar, was aus einem so kleinen Wesen rauskommen kann
Aber zurück zum vermeintlichen Problem: das große Geschäft. In den ersten Wochen ist es keine Seltenheit, dass Babys ein, zwei oder mehrere Wochen nur Pipi machen.
So ließ sich auch unser Pinsel gelegentlich Zeit – einmal sogar rund anderthalb Wochen. Eines Nachts stand meine Frau lachend am Wickeltisch. „Komm mal, das musst du sehen, sonst glaubst du es mir nicht!“ rief sie.
Es ist unvorstellbar, welche Mengen aus einem so kleinen Wesen kommen können und der Entleerungsprozess dauerte auch eine ganze Weile. Da standen wir nun morgens um 5 Uhr und guckten einer mittelgroßen, vulkanartigen Explosion entgegen.
Klo-Anekdoten
Irgendwie war die Situation so komisch, dass wir vor Lachen fast am Boden lagen – da musste selbst die kleine Maus grinsen. Ja, das mag etwas ekelig klingen und ist sicher nicht die erste Geschichte, die man am Kaffeetisch erzählt. Meine Frau und ich lachen uns darüber aber immer noch schlapp.
Ich denke, alle Väter sollten wickeln
Neben den lustigen Seiten, gibt es für mich aber noch einen weiteren Grund, warum man(n) wickeln sollte. Es zeigt einem gerade als Vater nochmal deutlich, wie angewiesen das Kind auf einen ist.
Während wir beim Stillen eher weniger helfen können, sollten wir unseren kleinen Schätzen schön den Popo saubermachen. Sie danken es einem meist auch mit einem zufriedenen Lächeln – und die Mütter auch. Hinzu kommt die Routine, so dass man nicht gleich völlig aufgeschmissen ist, wenn man mit dem kleinen Schatz alleine unterwegs ist.
Gemeinsam wickelt es sich einfach besser
Dabei muss ich als Vater nicht unbedingt immer alleine tätig werden. Das ein oder andere Mal machen wir unsere Tochter auch zu zweit sauber.
Denn es ist gar nicht so verkehrt, wenn jemand die Füße ein wenig festhält. Die können nämlich sonst schnell dafür sorgen, dass aus einer kleinen Sauerei eine große „Kakastrophe“ wird. Und das ginge sowohl Mama, als auch mir eindeutig zu weit…