Der Satz fällt wie ein Hammerschlag in der Schmiede, und er tut auch fast so weh. Ich komme aus dem Ruhrgebiet, da sind das Metaphern, die man benutzt. Wie ein Hilfeschrei in der Stille. Sirene. Hupe. Ich hatte Angst vor diesem Satz, weil wir die erste Generation von Eltern sind, die sich, und nicht nur ihren Kindern, Regeln für den Umgang mit dem allzeit verfügbaren Smartphone geben müssen.
„Und da sind auch schon die typischen Smartphone-Momente.“
Ich hatte mich eigentlich sicher gefühlt, dass der Satz nicht kommt. Dafür habe ich mit meiner Frau vereinbart, dass wir kein Smartphone mit ins Kinderzimmer nehmen. Das klappt auch eigentlich ganz gut. Die Telefone werden in der Küche aufgeladen, weit weg vom Kinderzimmer. Aber wir sind mit den Kindern eben nicht dauernd in der Wohnung, sondern gerade im Sommer auch mal unterwegs. Und da habe ich die typischen Smartphone-Momente – auf die U-Bahn warten, in der Schlange im Hotel warten – gesündigt. Und eben nicht nur dank kostenfreiem Roaming mit Google Maps und anderen Apps, den für uns besten Weg zum Prater gefunden.
Meinem Sohn war ich sehr dankbar, dass er mich auf meine geistige Abwesenheit hinwies. Leider kommt so ein Hinweis ja nie rechtzeitig, sondern zu spät. Daher möchte ich mich auch mit dieser Kolumne noch mal bei ihm und meinen anderen Kindern entschuldigen.
„Diesen Fehler werde ich nicht mehr machen.“
Diesen Fehler werde ich nicht mehr machen. In der Elternzeit insgesamt habe ich pro Tag nur 25 Minuten das Smartphone genutzt, sagt meine Time-Tracking-App. Das liegt deutlich unter dem normalen Durchschnitt, und damit bin ich gerade für den Anfang erst mal zufrieden.
Wer sich noch nicht damit beschäftigt hat, wie sein eigenes Mediennutzungsverhalten auch auf seine Kinder abstrahlt, sollte das tun. Der Familien-Wegweiser der Bundesregierung ist ein guter Startpunkt, wie ich finde. Aber wir haben natürlich auch schon viel zum Thema auf hallo-eltern.de geschrieben.