Zum Vatertag ein kleines Quiz
Mitte Juni wird in Amerika Vatertag gefeiert. Zu diesem Anlass hat der US-amerikanische Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel sich etwas Besonderes ausgedacht: Ein kleines Quiz zum Vatertag. Dazu hat er einen Reporter auf den Hollywood Walk of Fame geschickt und Vätern – so möchte man denken – einfache Fragen zu ihren Kindern gestellt.
Augenfarbe? Geburtstag? Keine Ahnung!
„Wann hat dein Kind Geburtstag?“ oder „Welche Schulstufe besucht deine Tochter?“: Der Reporter stellt den Vätern vermeidlich einfache Fragen. Doch auch wenn sie sich am Anfang des Interviews noch selbstbewusst geben und erzählen, dass sie ein enges Verhältnis zu ihren Kindern hätten, blamieren sich ALLE Väter. Das Quiz hat deutlich gezeigt, wie wenig sie eigentlich über ihre Kinder wissen. Ein Vater scheitert sogar an der Frage, welche Augenfarbe seine Tochter hat. Seine Antwort: Blau. Die richtige Antwort: Braun. Die Entschuldigung des Vaters auf die falsche Antwort: Er habe auch eine blauäugige Tochter.
Und weil das Ganze nicht schon peinlich genug ist, wird am Ende des Videos eine Mutter gebeten die Fragen zu beantworten. Die Reaktion ihres Mannes auf ihre Antworten spricht Bände – schau’s dir unbedingt im Video an.
Wie involviert sind deutsche Väter?
Aber auch wenn dieses kleine Quiz ziemlich amüsant ist und einem zum Schmunzeln (und zugegeben auch zum Kopf schütteln) bringt, wirft es doch eine wichtige Frage auf: Wie involviert sind Väter in das Familienleben wirklich? Sind Väter auch in Deutschland scheinbar nur anwesend?
Nicht ganz. Der Trend geht bei uns nämlich in Richtung gleichberechtigter Elternschaft. Laut dem Väterreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nehmen rund 33 Prozent der deutschen Männer Vaterschaftsurlaub – mit positiven Auswirkungen:
„Väter, die in Elternzeit waren, verbringen auch danach mehr Zeit mit ihren Kindern und reduzieren mit höherer Wahrscheinlichkeit auch später ihre Arbeitsstunden, um sich ihren Kindern widmen zu können.“
Aktive Vaterschaft – jeder gewinnt
Sind Väter aktiv an der Kindererziehung beteiligt, habe das für alle Vorteile, liest man ebenfalls im Vätereport. Väter seien zufriedener und berichten von einer „Steigerung des eigenen Wohlbefindens und der eigenen Zufriedenheit und betonen den Erwerb neuer Familienkompetenzen.“ Außerdem hätte die starke väterliche Bindung einen positiven Effekt auf die „kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder“. Aber auch Mamas profitieren davon, da sie bei ihrer beruflichen Entwicklung größere Unterstützung bekommen würden.
Da können sich amerikanische Väter also ruhig eine Scheibe abschneiden. Allerdings sollte man das Ganze dann auch im Kontext betrachten: Das Video stellt natürlich keinen repräsentativen Querschnitt dar und ist nur zur Unterhaltung gedacht. Außerdem sagt es letztendlich nur wenig über die Vater-Qualitäten aus, ob du den Namen der Leherin deiner Kinder weißt – es gibt schließlich Wichtigeres.
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Quellen:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Väterreport – Vater sein in Deutschland heute,
https://www.bmfsfj.de/blob/127268/2098ed4343ad836b2f0534146ce59028/vaeterreport-2018-data.pdf, (letzter Zugriff: Juni 2019)