Manche Menschen müssen niesen, wenn sie in die Sonne schauen. Dieses Phänomen nennt sich photischer Niesreflex (ACHOO-Syndrom) – er wird oft vom Vater an die Kinder weitergegeben. Hat der Vater den Niesreflex, vererbt er ihn mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent auch an seine Kinder.
Farbenblindheit sowie die Rot-Grün-Blindheit kommt überwiegend bei Männern vor. Das liegt daran, dass die Gene, die für die Störung des Farbsinns verantwortlich sind, auf den X-Chromosomen liegen. Da Frauen zwei davon haben, können sie ein defektes X-Chromosom leicht durch ein intaktes ausgleichen. Bei Männern bildet sich dann die Farbstörung aus.
Deswegen sind es auch meist Väter, die den Gendefekt an ihre Söhne weitervererben.
Mädchen von farbenblinden Vätern erben überwiegend lediglich eine Veranlagung zu einer Rot-Grün-Schwäche. Das bedeutet, dass sie die Farbschwäche an ihre eigenen Söhne weitervererben können – sie selbst leiden aber nicht darunter. (In diesem Fall hätte der Sohn die Störung des Farbsinns von seinem Opa geerbt.)
Wenn Papa eine sogenannte Oligospermie hat, dann bekommt sein Sohn später oft das gleiche Problem. Bei einer Oligospermie befinden sich weniger als 20 Millionen Samenzellen in einem Milliliter Sperma – das kann die Fruchtbarkeit einschränken. Normal sind übrigens etwa 20 bis 150 Millionen Zellen pro Milliliter.
Allein das Spermium ist bei der Befruchtung für das Geschlecht des Kindes verantwortlich. Die Eizelle trägt immer ein X-Chromosom. Samenzellen des Mannes tragen entweder ein X- oder ein Y-Chromosom. Das Spermium als Erstes an der Eizelle ankommt, bestimmt das Geschlecht des Kindes. Kommt ein Spermium mit einem zweiten X-Chromosom an, wird es ein Mädchen (XX). Bei einem Y-Chromosom wird es ein Junge (XY).
Die Lebensdauer wird durch viele Faktoren beeinflusst. Unter anderem Krankheiten, der Lebensstil und unvorhersehbare Ereignisse. Aber auch die Gene spielen eine Rolle. Hier sind vor allem die sogenannten Telomere wichtig. Telomere sind für den Schutz der Erbanlagen verantwortlich.
Je kürzer die Telomere sind, desto anfälliger ist die Person für Krankheiten. Denn bei sehr kurzen Telomeren kann es zu Problemen bei der Zellteilung kommen. Die Länge der Telomere wird nur vom Vater an das Kind vererbt.
Übrigens: Forscher haben auch herausgefunden, dass bei einer späten Vaterschaft besonders lange Telomere an das Kind weitergegeben werden.
Laura Dean, MD.: ACHOO Syndrome (2015) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK109193/ (letzter Zugriff: August 2023)
NaKlar!: Ähnelt unser Fingerabdruck dem von Verwandten mehr als dem eines Fremden? (2017) Auf: Spektrum. Unter: https://www.spektrum.de/frage/aehnelt-unser-fingerabdruck-dem-von-verwandten-mehr-als-dem-eines-fremden/872549 (letzter Zugriff: August 2023)
med. Norbert Ostendorf: Rot-Grün-Blindheit. Unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Rot-Gr%C3%BCn-Blindheit (letzter Zugriff: August 2023)
Dan T. A. Eisenberg, et. Al: Older paternal ages and grandpaternal ages at conception predict longer telomeres in human descendants (2019) Unter: https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2019.0800 (letzter Zugriff: August 2023)