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Wann seid ihr denn bitte so groß geworden!?

Symbolbild: Vater sitzt mit Sohn auf dem Bett
Papa Markus musste lernen: An den Kindern merkt man, dass die Zeit vergeht!
© Pexels / MART PRODUCTION

Erst kann man es gar nicht erwarten, dass der Nachwuchs größer wird und fiebert jedem neuen Entwicklungsschritt entgegen – doch plötzlich geht es einem dann doch viel zu schnell. Vom Fluch und Segen älter werdender Kinder weiß unser Autor und Papa Markus Kirschbaum einiges zu erzählen.

Jeder Entwicklungsschritt eine kleine Sensation

Als meine Kinder klein waren, konnte es mir gar nicht schnell genug gehen. Jedem kleinen Entwicklungsschritt wurde entgegengefiebert. Alles war so unglaublich faszinierend. Die ersten Schritte, die ersten Worte, die erste Krankheit, der erste Kindergeburtstag – gefühlt ständig erste Male. Wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, war es in meinem Leben wohl selten so turbulent wie in diesen ersten Jahren als Papa.

Souverän und völlig in meiner Mitte tat ich damals das, was wohl jeder fürsorgliche Vater tut: Verzweifelt versuchte ich mit den beiden Rabauken und ihrer Entwicklung Schritt zu halten, ohne mich zu viel in Nervenzusammenbrüchen zu verlieren oder – Gott behüte – gar zu SCHLAFEN! Ich funktionierte einfach.

Wenn ich zwischendurch einmal ein paar Minuten Zeit hatte, um meinen Gedanken nachzuhängen, war ich einfach nur schwer beeindruckt, was so kleine Zwerge alles wollen, können und denken. Rückblickend waren sie wohl extrem genial, diese ersten Jahre als Papa.

Langsam kehrte Routine ein

Irgendwann kehrte Ruhe ein. Die Entwicklung meines Nachwuchses rauschte also nicht mehr mit 130 km/h durch die Landschaft, sondern verwandelte sich in einen gemütlichen Bummelzug. Kindergarten, Schule, Arzttermine, Spielplatzbesuche – alles Routine! Etwas mehr Schlaf hatte im Hause Kirschbaum auch wieder Einzug gehalten und ab und zu war sogar eine kleine Auszeit für Papa und Mama drin. Das Leben plätscherte also gemächlich vor sich hin.

Hilfe, wer sind diese Kinder?

Plötzlich war da dieser Tag, an dem mir mein Nachwuchs nach all dem dahinplätschernden Leben auf einmal so anders vorkam. Söhnchen reichte mir plötzlich bis zu den Schultern, Töchterchen verdrehte im Minutentakt die Augen und mir selbst fiel es wie Schuppen von den Augen: groß waren sie geworden – SEHR groß! Hilfe, wann war das denn bitte passiert?

Wo sind nur die Jahre geblieben?

Klammheimlich waren sie ins Land gezogen, die Jahre. Erst als die Pubertät bei uns anklopfte, wurde mir schlagartig bewusst, wie schnell das eigentlich alles gegangen ist. Nur noch eine Handvoll Jahre, dann sind sie keine Kinder mehr. Ich muss wohl oder übel der Tatsache ins Auge blicken, dass ich kein frischgebackener Papa mehr bin. Oder wie hat meine Oma früher immer so schön gesagt?

„An den Kindern merkt man, dass die Zeit vergeht!“

Ja, Oma, stimmt! Ich, dem es früher gar nicht schnell genug gehen konnte, würde jetzt im einen oder anderen Augenblick gerne die Zeit anhalten, um kostbare Momente für später zu konservieren.

Nachdem das mit dem Zeitanhalten noch niemand erfunden hat, mache ich eben das, was ich kann: Die Zeit ein wenig bewusster (er-)leben und nicht zu viel in der Vergangenheit zu schwelgen oder in die Zukunft zu linsen – die kommt sowieso früher, als man denkt!

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