# 1: Ich hab dich lieb
Das ist der Klassiker unter den Sätzen, die Kinder gar nicht oft genug hören können, finde ich. Meine Frau und ich sagen das unseren Kindern gefühlt ständig. Bei jeder passenden (und unpassenden?) Gelegenheit. Solche bieten sich laufend. Auch wenn die Kinder (ja, sie sind jetzt bald in der Pubertät – ich weiß, da ist das halt so) mittlerweile von Zeit zu Zeit die Augen verdrehen, ob der väterlichen Liebesbekundungen und mir ein genervtes „Jahaaaa, ich WEEEEIß!“ entgegenschmettern, bin ich sicher, dass sie es mögen.
Oft genug höre ich von ihnen ja dasselbe. Dass einem ein simples „Ich hab dich lieb“ von Mama und Papa im Grunde des Herzens sehr abgehen, wenn man sie nie hört, weiß ich leider aus eigener Erfahrung. Vielleicht wird mein Nachwuchs deshalb auch so damit überschüttet.
# 2: Du kannst IMMER zu mir kommen
„Du kannst IMMER zu mir kommen“ mag sich zwar wie eine Floskel anhören, ist MIR aber extrem wichtig zu sagen. Ich sage das selten, aber dafür mit Nachdruck. Wenn die beiden dann mit ihren großen und kleinen Problemen zu mir kommen, strenge ich mich wirklich an, nicht zu werten, nicht zu schimpfen, sondern schlicht zu unterstützen. So viel ist mir nämlich klar: Sie kommen sonst nicht mehr! Genau das ist mir aber im Hinblick auf die turbulenten Jahre der Pubertät wichtig. Wenn sich dann die ersten WIRKLICHEN Probleme einschleichen, dann sollen meine Kinder schon die Erfahrung gemacht haben, dass sie eben kommen können und jemand da ist, der nicht urteilt, sondern unterstützt.
# 3: Du bist genau richtig
Zu dunkle Hautfarbe, zu helle Hautfarbe, „falscher“ Akzent, seltsame Stimme, schiefe Zähne, zu viele Muttermale, Talentbefreiung im Sport, zu gute Noten, zu schlechte Noten – es wird immer Dinge geben, die „die anderen“ an (meinen) Kindern nicht gut finden. Verdrehte Welt, aber das kann ich (leider) nicht ändern. Worauf ich aber Einfluss habe, ist der Selbstwert meiner Kinder. Den kann ich füttern, damit solche Ansprüche von außen an ihnen abperlen, zumindest zum Großteil. Ein Gefühl von „Du bist genau richtig“ gebe ich ihnen also hoffentlich fortwährend mit auf ihrem Weg – von Zeit zu Zeit auch verbal!
Gerade als Vater ist mir das wichtig. Mehr Sätze, die Papas ihren Kindern viel öfter sagen sollten, liest du hier.
# 4: Am Ende wird alles gut
Meine letzte Weisheit habe ich mir von Oscar Wilde ausgeborgt. Ich mag sie und gebe sie auch meinen Kindern weiter. Sie lässt einem die Dinge in neuem Licht erscheinen – und ganz plötzlich ist alles nur mehr halb so schlimm (für mich zumindest):
„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende!“
Sprich: Wenn es schlecht läuft, bitte weitermachen, denn es kommen auch wieder bessere Zeiten! Geht man tief in sich und denkt darüber nach, muss man zugeben, dass das stimmt. Vieles ist halt doch eine Sache der (richtigen) Einstellung – nicht mehr und nicht weniger!