Noch dienen Mäuse als Vorbild
Dass eine gesunde Ernährung, ein gesunder Lebensstil und möglichst wenig Stress die Entwicklung deines Ungeborenen beeinflussen, ist bekannt. Jetzt fanden Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen in Göttingen/München und der Universitätsmedizin Göttingen einen weiteren wichtigen Faktor. Und den haben vor allem unsere Partner in der Hand.
Eine Untersuchung an Mäusen zeigte, dass sich körperliche und geistige Fitness positiv auf den Nachwuchs auswirken können. Für die Studie wurden Mäuse in einer Umgebung ausgesetzt, in der sie sich viel bewegen konnten. Das Ergebnis: Paarten sich Mäuseweibchen mit sportlich besonders aktiven Männchen, war ihr Nachwuchs deutlich lernfähiger als die Vergleichsgruppe.
Sport verändert Spermien
Beim Mäusenachwuchs des sportlichen Papas konnten die Forscher eine sogenannte verbesserte synaptische Plastizität in der Lehrregion des Gehirns beobachten. Das bedeutet: je elastischer die Synapsen, desto besser kommunizieren Nervenzellen miteinander und desto besser können sie sich verknüpfen. Je höher diese Plastizität, desto besser.
Die Voraussetzung für die fitteren Gehirnzellen liefern die sportlichen Mäusepapas. Die viele Bewegung beziehungsweise der Sport hat nämlich die Spermien verändert. Der Grund für diese Verbesserung lag in der Veränderung der Struktur der Spermien, genauer gesagt in einer veränderten Molekülstruktur. Die Wissenschaftler fanden heraus, das spezielle, sogenannte RNA-Moleküle neben den Erbanlagen maßgeblich für die verbesserte Lernfähigkeit verantwortlich sind. Bei körperlicher oder geistiger Aktivität reichern sich die Spermien mit diesen RNAs an – zumindest bei Mäusen.
Übertragung des Experiments auf den Menschen
Noch können die Forscher die Ergebnisse des Experiments nicht auf den Menschen übertragen. Doch die Forscher arbeiten daran, die Studie voranzutreiben.
Bis dahin lässt sich festhalten: Sport und körperliche Aktivität können nie schaden, um gesunde Babys zu machen.