Hitzefrei in der Schule: Wie sind die Regelungen?

Schüler und Lehrerin im Klassenzimmer im Sommer
Schulunterricht im Sommer ist für Kinder oft keine Freude
© Pexels / Arthur Krijgsman

Bei jeder Hitzewelle fragen sich viele Schüler und vielleicht auch Lehrer: Ab wann gibt es eigentlich hitzefrei? Wann genau das Thermometer auf „hitzefrei“ springt, ist nicht einheitlich festgelegt. Es gibt dafür verschiedene Regelungen – wir stellen sie dir vor.

Badesee statt Schule: Wer entscheidet über hitzefrei?

Viele Eltern von Schulkindern können sich vermutlich noch an ihre eigene Schulzeit erinnern und an heiße Sommertage, an denen die Schulleitung über Lautsprecher das Zauberwort „hitzefrei“ verkündete. Raus aus der Schule, ab an den Badesee oder in den Garten!

Aber wann genau gibt es heutzutage eigentlich hitzefrei in der Schule? Und wer entscheidet darüber? Das fragen sich natürlich nicht nur die Eltern, sondern auch die Schüler selbst. Nicht alle Schulen verfügen über eine Klimaanlage, und im Hochsommer kann es in vielen Klassenzimmern schon mal sehr heiß werden. Das ist für kleine wie auch ältere Schüler eine Belastung.

Hitzefrei ist Ländersache – keine Bundesregelung

Die einfache Antwort lautet: Es gibt keine bundesweit einheitliche Regelung zum Thema „hitzefrei“. Bildung ist Ländersache, und das gilt auch für die Frage, ab wann es zu heiß für Unterricht ist.

Ob also ab 25 Grad oder 30 Grad Außentemperatur der Unterricht ausfällt, ob er ins Freie verlegt wird oder ob das Ganze frei im Ermessen der Schulleitung liegt – das bestimmen die Ministerien der einzelnen Bundesländer.

: heißes Wetter überstehen

Ab wann hitzefrei? So sehen die Regelungen aus

  • In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Bayern entscheidet die Schulleitung eigenverantwortlich darüber, ob es zu heiß für Unterricht ist.
  • Konkrete Empfehlungen, ab welcher Temperatur hitzefrei angesagt sein sollte, geben die Ministerien unter anderem in Baden-Württemberg (ab 25°C), Nordrhein-Westfalen (ab 27°C), Bremen (ab 25°C), Hamburg (ab 27°C Außentemperatur oder wenn es innen „nicht mehr zumutbar“ ist), Brandenburg (ab 25°C im Schatten) oder Sachsen-Anhalt (ab 26° im Klassenzimmer).
  • Verbunden ist eine konkrete Temperaturangabe meist mit Hinweisen, um wie viel Uhr und an welchen Orten die Temperatur zu messen ist. Natürlich nicht in der prallen Sonne.
  • Es gibt aber auch Länder, die statt früherem Schulschluss alternative Unterrichtsformen vorziehen. So versuchen Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zum Beispiel, die Stunden zu verkürzen. Oder den Unterricht an andere, weniger heiße Orte zu verlegen.

Die genauen Regelungen kannst du auf den Seiten der Kultus- oder Bildungsministerien der jeweiligen Länder nachlesen.

Hitzefrei kommt heute seltener vor als früher

Generell ist es aber trotz immer häufiger auftretenden heißen Tagen nicht nur gefühlt so, dass es heutzutage weitaus seltener hitzefrei gibt als noch vor 20 oder 30 Jahren. Das bestätigt auch Michael Gomolzig vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Ein Grund ist, dass sich viele Schulleiter bei früherem Schulschluss mit aufgebrachten Eltern konfrontiert sehen, die kurzfristig keine Betreuung für ihre Kinder organisieren können. Denn im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten sind heutzutage viel öfter beide Elternteile berufstätig. Der gesetzliche Spielraum für Schulen sei hier eng, so Gomolzig.

Quellen