2. Schwangerschaft Erfahrungen: „Achterbahnfahrt der Gefühle“

Schwangere Frau steht am Bett ihres Kindes
©Twenty20/Vanessa Aline

Ist eine Frau mit einem weiteren Kind schwanger, steht am Anfang oft die spannende Frage: Wie werden die neun Monate dieses Mal? Alles anders oder wird es doch genauso sein wie in der ersten Schwangerschaft? Hier plaudert HE-Userin Corinchen aus dem Nähkästchen und erzählt, wie sie ihre zweite Schwangerschaften erlebt hat.

Corinchen: Achterbahnfahrt der Gefühle

Vieles musste HE-Userin „Corinchen“ schon durchmachen, bevor sich ihr großer Wunsch nach einem Baby endlich erfüllte.

Nach zwei Fehlgeburten wurde sie im Dezember 2000 wieder schwanger: „Doch ich hatte wahnsinnige Angst vor einer erneuten Fehlgeburt. Mein damaliger Partner war schon in der schlimmen Zeit davor nicht für mich da und auch während der Schwangerschaft bekam ich keinerlei Unterstützung durch ihn. Der Arzt erteilte mir ein Beschäftigungsverbot und ab dann ging es mir eigentlich recht gut, ich hatte ein besseres Gefühl und nicht mehr so viel Angst.“ Durch gesunde Ernährung und wenig Übelkeit fühlte sich die werdende Mama zu dieser Zeit recht wohl.

„Was die Geburt anging hatte ich gemischte Gefühle, ich wusste ja nicht, was auf mich zukommt.“, erinnert sie sich. „Mein damaliger Mann hat mich zur Entbindung ziemlich im Stich gelassen. Gerade mal die letzten zwei Stunden war er da, den Rest habe ich alleine durchgestanden.“

Recht schnell stand für beide fest, dass Tochter Sophie ein Geschwisterchen bekommen soll. Anfang 2003 machte sich dieses auch schon auf den Weg. Corinchen erzählt: „Dieses Mal hatte ich überhaupt keine Angst vor einer Fehlgeburt. Ich hatte so viel zu tun mit meiner Tochter, die ja erst ein Jahr alt war, dass die ganze Schwangerschaft nur so verflog. Leider fehlen mir viele Erinnerungen.

Trotz zunehmenden körperlichen Begleiterscheinungen, habe sie sich recht wohl gefühlt. „Nur mein Mann hat sich wieder nicht um mich gekümmert. Er hat sich nicht dafür interessiert wie es mir geht, nie den Bauch gestreichelt oder eingecremt. Während der Geburt unseres Sohnes, die sehr schnell ging, saß er in der Ecke und las Zeitung.“
Einige Zeit später trennte sie sich und lernte 2008 ihren neuen Partner kennen und lieben: „Für mich stand schnell fest, das ist der Mann, den ich heiraten und von dem ich ein Kind möchte. Doch er wollte nicht. Er hatte viele Ängste. Er fürchtete, dass mir oder dem Baby etwas passieren könnte oder dass das Kleine eine Behinderung haben könnte. Außerdem sorgte er sich, dass er meine ersten beiden Kinder dann anders behandeln würde, als sein eigenes.“

Nachdem er sich doch zu erneutem Nachwuchs entschlossen hatte, erwarteten die beiden, dass sich dieser schon bald einstellen würde. Doch stattdessen folgten Monate zwischen warten, bangen und hoffen. Der Erfolg blieb aus, sodass sich Corinchen und ihr Partner an eine Kinderwunschklinik wandten. Nach einer Hormonbehandlung und „Sex nach Plan“ klappte es endlich mit der ersehnten Schwangerschaft.

„Meine Gefühle, in dem Moment als wir es erfahren haben, kann ich gar nicht beschreiben. Es war eine Mischung aus Freude und Sorgen. In der elften Woche bekam ich Blutungen und ich bin sofort ins Krankenhaus gegangen. Da war die Angst wieder da. Doch zum Glück war alles ok. Dennoch wurde mir ein Beschäftigungsverbot erteilt. Das war auch gut so, mir war ständig übel und ich fühlte mich müde.“

In dieser dritten Schwangerschaft gehe es ihr körperlich und psychisch am Schlechtesten, klagt Corinchen: „Bei einer Blutuntersuchung war dann auch noch ein Wert nicht in Ordnung, es bestand Verdacht auf Trisomie 21. Seit der 25. Woche ist es richtig schlimm. Ich bin ständig gereizt, bin nur am Heulen und kann mich zu nichts aufraffen.  Außerdem kommt jetzt die Angst vor der Geburt. Ich habe solche Panik davor, dass ich am liebsten einen Kaiserschnitt hätte.“

Doch in diesen Monaten muss Corinchen das alles nicht alleine durchstehen: „Mein Partner unterstützt mich, wo er nur kann. Er ist immer für mich und meine Kinder da. Er hegt und pflegt mich, mein Bauch wird jeden Abend eingecremt. Das ist alles total neu für mich, doch ich genieße es. Ich merke nun auch, dass ich nicht mehr `die Jüngste´ bin, und dass dies nicht mein erstes Baby ist. Dennoch bin ich geneigt zu sagen, dass diese Schwangerschaft meine Schönste ist, ich bin viel ruhiger geworden und meine Einstellung zu vielen Dingen hat sich verändert.“