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39. SSW: Die Schwangerschaftswoche 39 im Überblick

In der 39. SSW ist ein Baby so groß wie ein Kürbis
39. SSW: Dein Baby ist jetzt so groß wie ein Kürbis.
©Shutterstock

Die 39. SSW läutet den Endspurt ein: Fast geschafft! Vermutlich seid ihr beide jetzt reichlich nervös und leicht reizbar. Lies hier, wie sich dein Körper in der SSW 39 noch verändert, wie sich dein Baby entwickelt, wie du Wehen erkennen kannst und was diese Woche sonst noch erledigen werden sollte.

Babyentwicklung in der SSW 39

Wie groß und schwer ist mein Baby in der 39. Schwangerschaftswoche? Und was entwickelt sich in den letzten Wochen?

Baby Größe und Gewicht

Wie groß ist mein Baby in der 39. Schwangerschaftswoche?

Wieviel wiegt dein Baby in SSW 39?

Wie verändert sich dein Baby in der 39. SSW?

Dein Baby hat in der 39. Schwangerschaftswoche seine Organreife abgeschlossen – theoretisch ist es jetzt bereit für das Licht der Welt. In den nächsten Tagen und Wochen legt es noch etwas an Gewicht zu, wenn auch nicht mehr so schnell wie in den letzten Wochen.

Atmung

Dein Baby wäre bei einer Geburt in der 39. SSW in der Lage vollständig allein zu atmen. Die Lungen produzieren jetzt Kortison. Es sorgt dafür, dass sich die Lungen nach der Geburt ohne Probleme entfalten und dass der Atemrhythmus rasch stabiler wird. Auch die anderen Organe sind in der 39. SSW betriebsbereit und können nach der Geburt selbstständig arbeiten. Es ist in der 39. SSW vielmehr mit der Produktion von Stresshormonen beschäftigt, die ihm helfen seine Körperfunktionen nach der Geburt außerhalb des Mutterleibs in Gang zu bringen.

Fettbildung

Dein Baby wird in der 39. SSW noch ein bisschen schwerer und setzt weiterhin Fett an. Zum Bewegen bleibt ihm nicht mehr viel Platz. Die Wochen der spannenden Entstehung und rasanten Entwicklung sind nun vorbei und alle Systeme sind auf „go“ – dein Baby wartet auf den idealen Zeitpunkt für seine Geburt.

Zahnfleisch

In der 39. Schwangerschaftswoche zeichnen sich im Zahnfleisch deines Babys Furchen ab. Die Anlagen für seine Milchzähne haben sich bereits im zweiten Trimester gebildet, ihre Konturen zeichnen sich jetzt stärker ab. Die ersten Zähnchen werden sich aber erst ab dem sechsten Lebensmonat zeigen.

Immunsystem

Das Immunsystem des Babys wird erst während der Geburt aktiviert. In deinem Bauch ist dein Kind noch völlig keimfrei. Wird das Baby vaginal geboren, wird es schon den ersten Bakterien ausgesetzt – mit denen aus deiner Vaginalflora und teils auch aus der Darmflora. Kaiserschnittkinder kommen nicht mit diesen Bakterien der Mutter in Berührung.

Kindsbewegung

Dein Baby hat in der 39. Schwangerschaftswoche nur noch wenig Platz im Bauch für Turnübungen, daher werden die Kindsbewegungen weniger. Mach dir also keine Sorgen, wenn du dein Kind manchmal auch für Stunden nicht spürst, das ist ganz normal.

39. SSW: Wie wahrscheinlich ist jetzt eine Geburt?

Bis zum errechneten Geburtstermin dauert es noch zwei Wochen – theoretisch zumindest. Die meisten Kinder halten sich nämlich nicht an den errechneten Geburtstermin und wollen früher (oder später) zur Welt kommen. Laut Statistiken des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bekommen etwa 60 Prozent der Frauen ihr Kind in der Zeit zwischen der SSW 39 und der SSW 41. Bei nur etwa 5 Prozent dauert die Schwangerschaft länger.

39. Schwangerschaftswoche: Das verändert sich gerade bei dir

Das Baby drückt mit seinem Gewicht nun recht heftig nach unten. Dieser Druck ist beim Sitzen und beim Laufen recht unangenehm. Tipp: Stütze beim Sitzen deinen Rücken mit einem Kissen und legen zusätzlich ein weiteres unter deine Knie – das entlastet den Beckenboden.

Wichtig ist auch, dass du genügend trinkst. Auch wenn die häufigen Gänge zur Toilette lästig sind, ist es wichtig, dass du die Flüssigkeitszufuhr nicht reduzierst. Rund 2,5 Litern pro Tag sind ideal – dein Kreislauf wird es dir danken.

Bauch und Gewichtszunahme

Du hast in der SSW 39 vermutlich zwischen elf und 16 Kilogramm zugenommen und der Uterus steht etwa 16 bis 20 Zentimeter über dem Bauchnabel. Auch dein Umfang deines Babybauchs kommt dir wahrscheinlich gewaltig vor: Kein Wunder, er kann bei manchen Frauen bis zu einem Meter betragen!

Willst du die Entwicklung deines Babybauchs nochmal Revue passieren lassen? Dann schau dir dieses süße Zeitcollage Video an:

9 Monate in 1.000 Bildern: Wie wird mein Bauch aussehen?

39. SSW Wehen: Sind es schon Geburtswehen?

Woran merke ich, dass das Baby kommt? Vor allem Erstgebärende fühlen sich beim Thema Wehen unsicher. Sind es nun Übungswehen, Senkwehen oder doch „echte“ Wehen? Merken kannst du dir: Wenn die Kontraktionen regelmäßig werden, dann kommt die Stoppuhr ins Spiel: Wie häufig kommen sie und bleibt es bei der Regelmäßigkeit oder geht es wieder vorüber?

Geht es also bald los? Geburtsanzeichen können sein:

  • Senkwehen (wenige Wochen vor der Geburt)
  • Bauch senkt sich ab (wenige Wochen vor der Geburt)
  • Zeichnungsblutung (wenige Tage vor der Geburt)
  • Blasensprung (wenige Stunden vor der Geburt)
  • Geburtswehen (wenige Stunden vor der Geburt)

39. SSW: Wehen auslösen

Viele Schwangere fühlen sich in der 39. Schwangerschaftswoche nicht besonders wohl. Die große Babykugel ist gefühlt überall im Weg, du hast vielleicht Rückenschmerzen und es fällt dir zunehmend schwer, eine bequeme Position zum Schlafen oder Sitzen zu finden. Viele sehnen dann in der 39. SSW Wehen herbei. Wenn du es also schon eilig hast, die Geburt zu erleben, dann werden dir einige Leute Tipps wie diese geben:

  • „Geh‘ spazieren und steige Treppen“
  • „Hab‘ Sex mit deinem Partner“
  • „Trink‘ einen Wehencocktail“

Diese Maßnahmen können eventuell wirklich den Beginn der Geburt beeinflussen – müssen es aber nicht. Wir raten davon ab, mit einem Wehencocktail zu experimentieren. Lass es einfach kommen, wie es kommt. Eine Geburt, die auf natürliche Weise beginnt, endet weniger häufig in einem Kaiserschnitt als Geburten, die eingeleitet wurden.

Wichtig: Möchtest du trotzdem versuchen deine Wehen etwas voranzutreiben, dann nicht in Eigenregie. Halte immer vorher Absprache mit deinem Arzt und/oder deiner Hebamme! Auch, wenn es bloß um Himbeerblättertee geht.

Bewegung an der frischen Luft ist immer eine gute Sache. Bedenke aber bei einem Spaziergang auch, dass der Rückweg noch zu bewältigen ist, sollten die Wehen unterwegs losgehen. Weitere Methoden, um deine Wehen zu fördern, findest du in unseren Ratgeberartikel: „Wehen fördern: So kannst du die Geburt anregen“.

Schwangerschaftsbeschwerden in der 39. SSW

Auch wenn die Entwicklung deines Babys abgeschlossen ist, bleibst du in der 39. SSW von Schwangerschaftsbeschwerden nicht verschont:

#1 Juckender Bauch

Rund einen Meter ist dein Babybauch nun groß. Die Haut ist also maximal gedehnt, was vermehrt zu Spannungsgefühlen und Juckreiz führen kann. Verzichte deswegen beim Duschen auf Seifen oder Duschgels, die deine Haut noch zusätzlich strapazieren und austrocknen können. Zweimal täglich kannst du zusätzlich deinen Bauch mit Bodylotion eincremen.

Zusatztipp: Gegen den Juckreiz kann zum Beispiel grüner Tee helfen. Lass‘ einen Teebeutel in einer Tasse heißem Wasser mindestens vier Minuten ziehen. Tauche nun einen Wattepad hinein, drücke ihn schwach aus und reibe damit den Bauch ab.

#2 Durchfall

Dein Darm ist durch den Druck, den die Plazenta und Baby nun auf ihn ausüben, stark beansprucht. Durchfall begleitet von Bauchschmerzen kann deshalb in der 39. SSW immer wieder auftreten. Er kann aber auch ein Zeichen dafür sein, dass die Geburt bald einsetzt.

: wann wird es gefährlich?

#3 Übelkeit

Schwangerschaftsübelkeit kann leider in der 39. SSW immer noch auftreten. Ein kleines Trostpflaster: Bald hast du es geschafft.

#4 Ausfluss

Wenn sich der Muttermund öffnet und der Schleimpfropf, der ihn bisher verschlossen hat, abgeht, kann es zu stärkerem Ausfluss kommen. Dieser kann auch Spuren von Blut aufweisen. Solch ein Ausfluss in der 39. SSW kann ein Geburtsanzeichen sein.

Wenn allerdings zusätzlich Fieber und Schwindel auftritt solltest du sofort einen Arzt aufsuchen!

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#5 Unterleibschmerzen

Das Baby übt einen starken Druck nach unten aus, was sich bei dir durch ein ständiges Ziehen im Unterleib oder sogar Unterleibsschmerzen bemerkbar machen kann. In der 39. SSW können Unterleibsschmerzen aber auch Senkwehen sein. Wenn die Schmerzen zusätzlich in den Rückenbereich bis zum Oberschenkel ausstrahlen und deine Bauchdecke härter wird, könnte das ein Anzeichen für Vorwehen sein. Wenn die Schmerzen länger und stärker werden, solltest du einen Arzt aufsuchen.

#6 Kreislaufprobleme

Dein Körper arbeitet in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf Hochtouren – da kann es schon manchmal zu Kreislaufproblemen kommen. Schwangere Frauen haben bis zu 40 Prozent mehr Blutvolumen, dadurch müssen das Herz und der Kreislauf Schwerstarbeit leisten. Der Berufsverband Deutscher Internist:Innen warnt außerdem, dass in den letzten Wochen vor der Geburt Aufregung und Nervosität den Kreislauf zusätzlich belasten können. Versuche also dich so gut es geht zu entspannen und mit Meditation oder Yoga deinen Kreislauf zu entlasten.

Tipps für die 39. SSW

Die letzten Wochen vor der Geburt sind nicht nur körperlich, sondern auch psychisch eine echte Belastungsprobe. Viele Frauen verfallen in einen Putzwahn – das ist der sogenannte Nestbautrieb. Es ist aber wichtig, sich von der Aufregung nicht zu sehr mitreißen zu lassen: Lies hier Tipps, wie du dich in der Schwangerschaftswoche 39 etwas entspannen kannst.

39. SSW: Ein Wechselbad der Gefühle

Bei vielen Schwangeren macht sich jetzt Angst vor der Geburt bemerkbar. In der 39. Woche schwanger zu sein bedeutet oft ein Wechselbad der Gefühle. Du fühlst dich kugelrund und schwankst zwischen „Wann ist es endlich soweit?!“ und „Ich will nicht in den Kreißsaal!!“?

Eine Sorge, die viele Schwangere haben, betrifft die Nabelschnur: Kann sie sich um den Hals wickeln? Tatsächlich haben etwa 25 Prozent aller Babys die Nabelschnur um den Hals gewickelt, doch nur in wenigen Fällen ist das eine Gefahr.

Problematisch ist es nur, wenn die Nabelschnur sehr eng um den Hals des Babys liegt oder sich verknotet hat. Eine solche Komplikation zeichnet sich aber für gewöhnlich rechtzeitig bei der Geburt ab. Die Hebamme, die über das CTG die Herztöne des Babys überwacht, wird in der Regel schon vor der Austreibungsphase bemerken, wenn die Herztöne bei den Wehen verringert sind und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Die meisten Geburten verlaufen normal. Stellen sich dennoch Komplikationen ein, wird es meist früh genug bemerkt, um einzugreifen beziehungsweise einen Kaiserschnitt in die Wege zu leiten.

Letzte Vorbereitungen: Was kannst du in der 39. SSW tun?

In der 39. SSW geht es für Mutter und Kind vor allem darum, auf die nahende Geburt zu warten. Da kann es passieren, dass du plötzlich eine innere Unruhe verspürst und das Gefühl hast, die Wohnung putzen zu müssen, aufzuräumen und Schränke auszumisten. Dieses Phänomen nennt man Nestbautrieb. Er kann die Geburt ankündigen und zeigt schlicht, dass du es dem Neuankömmling so schön wie möglich machen möchtest. Das ist verständlich, trotzdem solltest du dich in dieser späten Phase der Schwangerschaft schonen und deine Kräfte für die Geburt aufheben, die ist schließlich anstrengend genug.

Wenn deine Energie trotzdem irgendwo hin muss: Gehe in der 39. SSW spazieren oder mache leichtes Yoga, anstatt wild zu schrubben und (schwere) Sachen von rechts nach links zu räumen. Du kannst auch die letzten Vorbereitungen für das Wochenbett erledigen.

Du willst schon einmal Geburtskarten vorbereitet oder suchst noch einen schönen Spruch zur Geburt, den du per SMS oder E-Mail verschicken kannst? Dann findest du hier über 200 Sprüche zur Geburt.

Ernährung auch im Endspurt wichtig

Auch in den letzten Tagen der Schwangerschaft ist eine vitamin- und eiweißreiche Ernährung wichtig. So habt ihr beide gute Voraussetzungen für die Geburt.
Mehr Informationen findest du hier:

: wichtige Lebensmittel und Verbote

Entspannung in den letzten Tagen: Massagen, Schwimmen & Co

Klopf dir auf die Schulter: Du hast es fast geschafft! Unglaubliche 39 Schwangerschaftswochen hast du ein kleines Leben in dir getragen, es versorgt und beschützt. Jetzt kannst du für euch beide eigentlich nur noch eines machen: Dich entspannen!

Gönn dir eine ausgiebige Schwangerschaftsmassage, geh eine Runde schwimmen, mache Yoga oder befreie deinen aufgeregten Geist mit einer halben Stunde Meditation. Das tut nicht nur dir gut, du verringerst auch das Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht: Studien zeigen, dass Massagen und andere Entspannungstherapien das Stresshormon Cortisol senken und damit vor Geburtskomplikationen und entwicklungsneurobiologischen Effekten auf das Kind schützen.

Quellen

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