40 SSW: Die Schwangerschaftswoche 40 im Überblick

40. SSW: Bild einer Wassermelone
40. SSW: Dein Baby ist jetzt so groß wie eine Wassermelone.
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Fühlst du dich schon wie eine tickende Bombe, die jederzeit hochgehen kann? Wenn in der 40. SSW noch sämtliche Anzeichen einer bevorstehenden Geburt fehlen, solltest du nicht die Nerven zu verlieren. Wie dein Baby sich im Endspurt noch weiterentwickelt, wie du Geburtsanzeichen erkennst und ab wann eine Übertragung droht liest du hier.

Babyentwicklung in der SSW 40

Unglaublich wie groß und schwer dein Baby jetzt schon ist! Was entwickelt sich jetzt noch in den letzten Tagen und Wochen?

Baby Größe und Gewicht

Wie groß ist mein Baby in der 40. Schwangerschaftswoche?

Wieviel wiegt dein Baby in SSW 40?

Wie verändert sich dein Baby in der 40. SSW?

Wenn die Berechnung deiner Schwangerschaft korrekt ist, dann ist dein Baby in der SSW 40 praktisch fertig für die Geburt. Trotzdem nutzt es die verbleibenden Tage für den letzten Feinschliff.

Vollständige Entwicklung der Organe

Alle Organe und Körpersysteme können außerhalb deiner Gebärmutter ihre Aufgaben erfüllen. In der Leber hat dein Kind Stärke gespeichert, die dann in Glukose umgewandelt wird. Und auch eigene Flüssigkeitsreserven hat dein Kind schon – so übersteht es die anstrengende Geburt und die Zeit, bis es gefüttert wird.

Überlebensmechanismen

Obwohl dein Baby bereit zur Geburt ist, gilt es theoretisch noch als ‚unfertig‘. Denn anders als die meisten anderen Säugetiere, kommen Menschenkinder nicht vollständig gereift auf die Welt: Sie sind vorerst komplett auf den Schutz und die Versorgung durch die Mutter angewiesen. Damit dies sichergestellt wird, sind Babys mit einem gut funktionierenden Schreien ausgestattet – das hörst du nach der Geburt dann wahrscheinlich auch recht schnell.

: wie liegt das Baby im Bauch?

Nach der Geburt: Berechnung des Gestationsalters

Kurz nach der Geburt überprüft eine Krankenschwester das tatsächliche Alter deines Kindes. Es kann vorkommen, dass das errechnete Alter nicht mit dem tatsächlichen übereinstimmt. Anhand von Größe, Gewicht und der neurologischen Entwicklung wird das sogenannte Gestationsalter deines Kindes berechnet. Aufgrund dieses Schwangerschaftsalters wird dein Kind in verschiedene Kategorien eingeteilt:

  • Frühgeburt (vor 37. SSW)
  • Vollständig ausgetragen (37. – 41. SSW)
  • Spätgeburt (41. – 42. SSW)
  • Übertragung (nach der 42. SSW)

Außerdem wird dein Kind gewogen und gemessen und dann als normal, zu klein oder zu groß eingestuft. Mit dem Gestationsalter und dieser Gewichtsklasse kann der Arzt dann die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Komplikationen einschätzen.

So haben zum Beispiel für das Schwangerschaftsalter zu große Babys ein höheres Risiko für einen niedrigen Blutdruck, Frühgeburten dagegen sind anfälliger für Lungenprobleme, so Dr. Arcangela Lattari Balest vom Children’s Hospital in Pittsburgh.

40 SSW: Kindsbewegungen

In der 40. SSW können die Kindsbewegungen weniger werden. Deinem Baby wird es langsam eng in der Fruchtblase. Es muss vielleicht seine Arme und Beine anwinkeln und bewegt sich deswegen etwas weniger. Wenn es in deinem Bauch plötzlich ruhiger wird, ist das demnach recht normal.

An manchen Tagen ist der Nachwuchs zappelig, tritt und veranstaltet eine richtige Party, an anderen verhält er sich eher still. Mehr als ein leichtes Schieben und Drücken ist dann nicht spürbar – vielleicht sogar nicht einmal das. Auch dein Baby bereitet sich so langsam auf die anstehende Geburt vor und sammelt seine Kräfte. Hier passt das Sprichwort: „Die Ruhe vor dem Sturm“ perfekt. Wenn du dir aber unsicher bist, ob es deinem Kind gut geht, kannst du immer deinen Arzt aufsuchen.

: wie geht es meinem Baby?

40. Schwangerschaftswoche: Das verändert sich gerade bei dir

Auch bei dir ist in den letzten Tagen der 40. Schwangerschaftswoche noch einiges los.

Bauch und Gewichtszunahme

Vom Bauchnabel gemessen, reicht dein Uterus nun zwischen 16 und 20 Zentimeter in die Höhe. Das kannst du auch deutlich spüren. Dein Babybauch ist jetzt vielleicht hart und stark gedehnt. Wenn die gespannte Haut zu Juckreiz führt, kannst du mit Cremes und Ölen dagegen vorgehen.

Dein Gewicht ist jetzt wahrscheinlich am Höchststand. Wie viel Gewichtszunahme du in der 40. SSW schon hinter dir hast, hängt stark von deinem Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft ab. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. empfiehlt eine maximale Gewichtszunahme in der 40. SSW wie folgt:

  • Untergewicht: 12,5 – 18 Kilogramm
  • Normalgewicht: 11,5 – 16 Kilogramm
  • Übergewicht: 7 – 11,5 Kilogramm
  • Adipositas: 5 – 9 Kilogramm

Erwartest du Zwillinge, wiegst du in der SSW 40 wahrscheinlich um die 16 bis 20 Kilogramm mehr, bei Drillingen ist die durchschnittliche Zunahme etwa 20 bis 25 Kilogramm.

Arzttermin in der 40. SSW

Wenn du bisher noch nicht bei deiner letzten Vorsorgeuntersuchung warst, solltest du das diese Woche erledigen.

Diagnostische Untersuchung

In deinem letzten regulärer Vorsorgetermin bei deinem Frauenarzt überprüft dein Arzt, ob genug Fruchtwasser vorhanden ist und, ob die Plazenta noch genug Nährstoffe hat. Bei Unregelmäßigkeiten weiß dein Arzt genau, was zu tun ist.

Außerdem wird dein Arzt dir einen Test auf B-Streptokokken anbieten. Bei einem erhöhten Risiko zahlt diesen die Krankenkasse, bei normalem Risiko ist er eine IGeL und kostet zwischen 10 und 30 Euro. Ioannis Mylonas, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Infektionen und Infektionsimmunologie der Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, rät allerdings allen Frauen zu der Untersuchung. Dadurch könne die Zahl der Sepsisfälle um 50 Prozent reduziert werden. B-Streptokokken sind für Erwachsene ungefährlich, infiziert sich das Baby aber damit, kann das zu Blutvergiftungen, Hirnhautentzündungen oder sogar zum Tod führen.

Nach Überschreitung des Geburtstermins

Sollte die Geburt nach dieser Woche noch nicht passiert sein, wird dein Arzt dich in der 41. SSW etwa alle zwei Tage untersuchen. Mit dem CTG werden hier die Herztöne deines Kindes überprüft.

Übrigens: 10 Tage nach dem errechneten Entbindungstermin wird Schwangeren in der Regel geraten, die Geburt einleiten zu lassen.

40. SSW: Schwangerschaftsbeschwerden

Deine Gebärmutter mitsamt dem Baby drückt immer noch auf deinen Magen. Deswegen sind in der 40. SSW Blähungen und Bauchschmerzen normale Schwangerschaftsbeschwerden. Es können sich in der 40. SSW auch erste Geburtsanzeichen zeigen.

Lampenfieber

Schlaflosigkeit, Nervosität und eine innere Unruhe können in dieser Schwangerschaftswoche vorkommen. Vor allem bei deiner ersten Geburt wartest du wahrscheinlich nervös auf die ersten Geburtsanzeichen. Versuche aber trotzdem ruhig zu bleiben und gönne dir jetzt noch genug Pausen und Schlaf bevor dein Baby auf der Welt ist.

Durchfall, Übelkeit und Appetitlosigkeit

Weil dein Baby durch die Schwerkraft nach unten gedrückt wird, kann in der 40. SSW Durchfall auftreten. Auch Übelkeit und Appetitlosigkeit sind mögliche Begleiterscheinungen.

: wann wird es gefährlich?

40 SSW: Ausfluss

Vielleicht stellst du in dieser Woche einen schleimigen, leicht blutigen Ausfluss beim Abwischen fest. Hier handelt es sich wahrscheinlich um den Schleimpfropf – der Abgang ist ein gutes Geburtsanzeichen. Es bedeutet, dass sich dein Muttermund langsam für die Geburt öffnet.

Blasensprung: 40. SSW

Bei einigen Frauen kommt es zu einem vorzeitigen Blasensprung – noch bevor die Wehen einsetzen. Wie viel Fruchtwasser dabei austritt, ist unterschiedlich. Es kann auch nur tröpfchenweise austreten. Deswegen fragen sich viele Frauen in der 40. SSW: Ausfluss oder Fruchtwasser?

Sollte es sich um einen vorzeitigen Blasensprung handeln, beginnt die Geburt höchstwahrscheinlich im Laufe der nächsten 24 bis 48 Stunden.

: ist meine Fruchtblase geplatzt?

Wehen in der 40. Schwangerschaftswoche

Wahrscheinlich wartest du schon sehnlichst auf den Wehenbeginn. Und so erkennst du ihn: Dein Bauch wird hart und du spürst ein starkes Ziehen im Unterleib – es kann auch zu Rückenschmerzen vom Unterbauch bis in die Knie kommen. Anfangs liegen die Abstände der Wehen noch weiter auseinander. Notiere dir ab Beginn der Wehen am besten die Zeiten – spätestens bei einem Abstand von fünf Minuten heißt es dann: ab ins Krankenhaus!

40. SSW: keine Wehen und Muttermund geschlossen – muss ich mir Sorgen machen?

Während sich bei einigen Frauen die Geburt schon ankündigt, warten andere noch vergeblich auf erste Anzeichen. Wenn bei dir im CTG keine Wehentätigkeit zu sehen ist und der Muttermund vollständig geschlossen ist, dann verliere nicht den Mut. Manche Frauen berichten, dass am Vormittag beim Frauenarzt noch alles gegen eine baldige Geburt sprach und noch am selben Tag wurde das Baby geboren – Überraschung!

Wenn du aktuell also noch keine Wehen spürst, musst du dir keine Sorgen machen. Viele Kinder werden nämlich erst nach ihrem errechneten Geburtstermin geboren. In der 40 SSW muss die Geburt noch nicht eingeleitet werden. Du kannst aber versuchen, deine Wehen natürlich zu fördern  – sprich darüber aber immer mit deinem Arzt oder deiner Hebamme.

40. SSW: Wehen fördern

Die Hebammen Anja und Marie empfehlen beispielsweise diese sechs Dinge, um Wehen anzuregen:

  1. Bauchmassage
  2. Spazieren und Treppensteigen
  3. Warmes Bad
  4. Sex
  5. Fußbad mit Senfmehl
  6. Tampons mit Nelkenöl

Sprich aber alle wehenfördernden Mittel vorher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme ab.

Kann es zu einer Übertragung kommen?

Manche Frauen fürchten, dass es zu einer Übertragung kommen kann. Lass dich von dem Gedanken aber nicht verrückt machen. Außerdem spricht man erst ab der 41. SSW von einer Terminüberschreitung und ab der 42. SSW von einer Übertragung. Noch hast du also etwas Zeit.

10 mögliche Fragen an den Arzt oder die Hebamme

Wahrscheinlich schwirren dir im Moment hunderte Fragen im Kopf. Tipp: Notiere dir diese Fragen, damit du in der Aufregung alles bereit hast. Außerdem hilft das Aufschreiben die Ängste und Nervosität zu reduzieren, weil du dir sicher sein kannst, dass du nichts vergisst.

Mögliche Fragen sind zum Beispiel:

Welche Methoden der Schmerzlinderung stehen mir zur Verfügung?
Wie läuft eine PDA ab und welche Vor- und Nachteile gibt es?
Was wird bei einem Dammriss gemacht?
Kann mein Partner bei der Geburt dabei sein?
Kann ich mein Kind gleich nach der Geburt stillen?
Wann darf ich Besuch bekommen?
Ist eine ambulante Geburt möglich?
Wie oft findet ein Schichtwechsel statt?
Welche Methoden der Nachversorgung gibt es?
Wie erkenne ich, ob ein Kaiserschnitt nötig ist?

Scheue dich nicht deine Fragen auch schon vor der Geburt an deinen Arzt oder deine Hebamme zu stellen. Je entspannter du in das Abenteuer Geburt gehst, desto leichter wird es für dich.

Tipps für die 40. SSW

Und was kannst du sonst noch in den letzten Tagen und Wochen vor der Geburt machen? Hier findest du sechs Tipps, wie du die 40. Schwangerschaftswoche entspannt überstehst.

#1 Genieße die letzten Tage, Stunden oder Minuten

Du fühlst dich wahrscheinlich richtig „reif“ für die Entbindung – und sie könnte ja auch jede Sekunde beginnen. Vielleicht schwingt aber auch ein bisschen Wehmut mit. In den letzten 40. Schwangerschaftswochen hast du einige tolle Erfahrungen gemacht. Genieße die letzte Zeit als Schwangere und erlaube dir, in Erinnerungen zu schwelgen.

#2 Entspanne dich!

Da Entspannung für dich jetzt sehr wichtig ist, solltest du in der 40. SSW noch genug Pausen einlegen. Gönn dir also nochmal ein entspanntes Bad (nicht zu heiß!), lies ein Buch, döse auf der Couch oder geh eine Runde schwimmen. Bedenke: Wenn dein Kind erst mal auf der Welt ist, ist die Ruhe erstmal vorbei.

#3 Wichtige Last-Minute-Dinge für deine Kliniktasche

Die Kliniktasche steht jetzt sicher schon bei der Haustüre bereit für den Weg ins Krankenhaus. Es gibt aber auch ein paar Dinge, die du vorher nicht einpacken kannst. Handy, iPad, Kindle, Kontaktlinsen oder Brille, Zahnbürste… Damit du nichts Wichtiges vergisst, kannst du dir eine kleine Liste machen.

: alles Wichtige eingepackt?

#4 Wähle eine Kontaktperson für Updates an den Bekanntenkreis aus

„Bist du noch zu Hause?“ – wenn jetzt im 3-Minuten-Takt das Telefon klingelt oder SMS-Nachrichten eingehen, weil jeder wissen möchte, ob es schon losgeht, dann kann das sehr anstrengend sein – besonders wenn die Nerven durch Schlafmangel und Nervosität gerade blank liegen. Wenn dich das stört, wähle eine Person aus, die deinen Bekanntenkreis informiert und bitte die anderen Personen, sich nicht mehr direkt an dich zu wenden.

#5 Trotz Wehen die Ernährung nicht vernachlässigen

Vergiss auch in den letzten Tagen nicht auf deine Ernährung zu achten! Auch zwischen den Wehen kannst du essen und trinken, viele Hebammen raten Gebärenden sogar dazu, damit sie genügend Kraft für die Geburt haben.

Achte darauf, genügend Nährstoffe wie Folsäure, Magnesium und Eisen zu dir zu nehmen, das stärkt dich und dein Kind.

Wenn du noch keine Wehen hast, kannst du die Zeit nutzen und schon mal für die Zeit nach der Geburt vorkochen. Die ersten Tage mit einem Neugeborenen können sehr hart sein und du wirst wahrscheinlich nicht dazu kommen, jeden Tag ein ausgewogenes frisches Essen zu kochen.

Überlege dir ein paar Gerichte, die du gut einfrieren kannst. Eine große Gemüselasagne hält dich und deinen Partner über mehrere Tage satt und wärmt Körper und Seele. Portionsweise eingefrorene Suppen sind ein nahrhafter Snack, genauso wie Nüsse und Obst.

#6 Jede Möglichkeit zum schlafen nutzen

Viele Frauen können vor Aufregung in den letzten Tagen kaum schlafen und wälzen die ganze Nacht Sorgen. Es ist aber wichtig, dass du Kraft hast, wenn es losgeht! Nutze also jede Möglichkeit für ein Nickerchen und versuche dich maximal zu entspannen. Das klingt zwar für viele unmöglich, ist aber wichtig für Körper und Psyche. Also: Wecker aus, Vorhänge zu und Kraft tanken!

Quellen