5. SSW: Die Schwangerschaftswoche 5 im Überblick

In der 5. SSW misst dein Baby etwa 1,5 mm - es ist also etwa so groß wie ein Sesamkorn.
In der 5. SSW ist dein Baby etwa so groß wie ein Samenkorn.
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Bin ich schwanger? In der 5. SSW gibt es endlich Gewissheit! Lies hier, wie sich dein Körper in dieser Woche verändert, wie sich dein Baby jetzt entwickelt und wie du Fehlbildungen in der 5. Schwangerschaftswoche vermeiden kannst.

5. SSW: Welcher Monat ist das?

Zu Beginn der 5. SSW sind es bis zum Entbindungstermin (ET) noch: 36 Wochen beziehungsweise 252 Tage, man spricht von SSW 4 +0 – 4 +6. Du bist jetzt am Beginn des zweiten Schwangerschaftsmonats.

5. SSW: Es wird Zeit für einen Test

Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen wird in der 5. SSW deine Periode ausbleiben. Wenn du und dein Partner schon länger ein Kind plant, hast du vielleicht schon in den vorherigen Wochen einen Schwangerschaftsfrühtest gemacht. Falls nicht, solltest du jetzt einen Test machen und schauen, ob er positiv ist.

„Ein frei verkäuflicher Schwangerschaftstest etwa aus der Apotheke bringt bereits am Tag, an dem die Regelblutung einsetzen sollte, mit einer Sicherheit von 90 bis 98 Prozent Genaueres ans Licht“,

schreiben Franz Kainer und Annette Nolden in ihrem Schwangerschaftsratgeber „Das große Buch der Schwangerschaft“.

Schwangerschaftstests reagieren auf das Hormon hCG, welches im gesunden Körper nur vorkommt, wenn eine Schwangerschaft vorliegt. In der 5. Schwangerschaftswoche ist die hCG-Konzentration dann auch so hoch, dass das Hormon im Urin eindeutig nachgewiesen werden kann.

Babyentwicklung in der SSW 5

In der 5. SSW entwickeln sich bereits erste – noch schlauchförmige – Herzkammern. Gegen Beginn der nächsten Schwangerschaftswoche wird das kleine Herz bereits anfangen zu schlagen! Auch der Grundstein für die Nieren, Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse werden jetzt bereits gelegt.

Baby Größe & Gewicht

Wie groß ist mein Baby in der 5. Schwangerschaftswoche?

Wieviel wiegt dein Baby in SSW 5?

Wie verändert sich dein Baby in der 5. SSW?

In der 5. Schwangerschaftswoche hat der Embryo noch nicht seine typische Gestalt. Etwa 16 Tage nach der Befruchtung haben sich aus der befruchteten Eizelle drei sogenannte Keimscheiben gebildet: das Ektoderm, das Mesoderm und das Entoderm. Daraus entstehen in den nächsten Wochen alle Organe, das komplette Nervensystem, Knochen und Muskeln. Doch welche Keimscheibe ist für welche Entwicklung zuständig?

#1 Ektoderm (äußeres Keimblatt)

Aus dem Ektoderm entstehen alle Teile des Nervensystems, also vor allem das Rückenmark und das Gehirn. Außerdem entstehen daraus die Haut, Fuß- und Fingernägel, Haare, Augenlinse, Auskleidung des inneren und äußeren Ohrs, Nase, Mund, Darmausgang, Zahnschmelz, Hirnanhangsdrüse und Brustdrüsen.

#2 Mesoderm (mittleres Keimblatt)

Das Mesoderm bildet die Muskeln, Knochen, Lymphgewebe, Milz, Blutzellen, Herz, Fortpflanzungsorgane, Ausscheidungsorgane und das gesamte Herz-Kreislauf-System.

#3 Entoderm (inneres Keimblatt)

Das Entoderm bildet die meisten inneren Organe, wie Lungen, Zunge, Gaumenmandeln, Harnröhre und zugehörige Drüsen, Harnblase und Verdauungstrakt.

Risiko einer Fehlgeburt in der 5. SSW

Die meisten Abgänge passieren vor der 5. SSW, also noch bevor sich die Eizelle einnisten kann. Die meisten Frauen bekommen davon also gar nichts mit. In diesem Fall spricht man von “Missed abortion”. Studien des Deutschen Ärzteblatts zeigen, dass das Risiko einer Fehlgeburt nach der 5. Schwangerschaftswoche noch bei etwa 10 – 15 Prozent liegen. Daher warten viele Frauen die ersten drei Schwangerschaftsmonate ab, bevor sie anderen von ihrer Schwangerschaft erzählen, denn rund 80 Prozent der Fehlgeburten passieren vor der 12. SSW.

: Risiken, Hilfe und Prävention

5. Schwangerschaftswoche: Das verändert sich gerade bei dir

In der SSW 5 ist deine Schwangerschaft noch ganz frisch. Die befruchtete Eizelle hat sich gerade erst eingenistet und der Embryo beginnt sich zu entwickeln. Trotzdem stellt dein Körper schon in dieser frühen Phase alles auf „Schwangerschaft“ um. Wenn du ein gutes Körpergefühl hast, kannst du daher schon in der 5. SSW folgende erste Schwangerschaftsanzeichen wahrnehmen:

Bauch und Gewichtszunahme

In der SSW 5 ist natürlich noch kein Babybauch zu sehen, dafür ist es noch viel zu früh. Aber lange dauert es nicht mehr: Etwa ab der 12. SSW fängt die kleine Kugel an zu wachsen. Ähnlich ist es mit deinem Gewicht. Noch wird die Waage keine großen Sprünge anzeigen – aber das wird sich schneller ändern, als dir vielleicht lieb ist.

Ausbleiben der Periode

Das Ausbleiben der Periode in der 5. SSW ist eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen. Gerade für Frauen mit Kinderwunsch ist die fehlende Monatsblutung ein Grund zur Freude und Aufregung. Aber vermeide jetzt Stress – denn dieser kann sich negativ auf dein Baby auswirken.

Schleimpfropf

In der SSW 5 bildet sich der sogenannte Schleimpfropf. Dieser verschließt den Muttermund und schützt so dein Baby vor aufsteigenden Infektionen und Keimen. Am Ende der Schwangerschaft gibt es ein Wiedersehen mit diesem Pfropf: Der Abgang des Schleimpfropfs ist ein sicheres Anzeichen für die Geburt.

5. SSW: Symptome und mögliche Beschwerden in dieser Schwangerschaftswoche

In den kommenden Wochen werden die Schwangerschaftsanzeichen deutlicher – und die sind nicht immer nur angenehm. Vor allem die Schwangerschaftsübelkeit kann ziemlich anstrengend sein. Auf folgende Beschwerden musst du dich diese Woche einstellen:

#1 Übelkeit

Übelkeit in der Frühschwangerschaft ist eines der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden: Laut Emily E. Bunce, MD, von der Wake Forest School of Medicine in North Carolina leiden rund 80 Prozent aller Schwangeren darunter. Noch ist nicht wirklich wissenschaftlich geklärt, was der Grund für die Morgenübelkeit ist, die meisten Wissenschaftler vermuten die Hormonumstellung in der Schwangerschaft als Übeltäter.

Schädlich für dich und dein Baby ist Übelkeit und Erbrechen im Übrigen nicht – auf jeden Fall nicht, wenn sie nicht übermäßig stattfindet.

Erbrichst du allerdings so viel, dass du kaum noch etwas essen oder trinken kannst und sogar an Gewicht verlierst, spricht man von Hyperemesis gravidarum. Diese schwere Form von Schwangerschaftsübelkeit kann gefährlich werden, da du nicht genügend Wasser und Elektrolyte bei dir halten kannst. Hier findest du Tipps und Hilfe:

: wenn die Übelkeit gefährlich wird

#2 Müdigkeit

In der Schwangerschaft stellt sich dein ganzer Hormonhaushalt um. Gerade in der 5. Schwangerschaftswoche ist diese Umstellung noch sehr neu und anstrengend für den Körper und verbraucht viel Energie. Daher sind viele Frauen in der Frühschwangerschaft besonders müde und schnell erschöpft. Achte jetzt darauf genügend zu schlafen und regelmäßige Pausen einzulegen. Und lange dauert die schlappe Phase der Müdigkeit nicht an: Die meisten Frauen sind ab der 14. SSW wieder fit und dynamisch.

#3 Häufiges Wasserlassen oder Verstopfung

In der 5. SSW beginnt dein Körper das Schwangerschaftshormon Progesteron zu bilden, hauptsächlich um die Gebärmutter vor vorzeitigen Kontraktionen zu schützen. Dafür entspannt es die Muskulatur – und damit “leider” auch die Blasenmuskulatur. Daher kann es sein, dass die ständige Suche nach einer freien Toilette ab dieser Woche eine der nervigsten Schwangerschaftsbeschwerden ist.

Progesteron hat noch eine anstrengende Nebenwirkung: Es verlangsamt die DarmtätigkeitenVerstopfungen können die Folge sein. Diese Beschwerde legt sich meist nach einigen Wochen, kommt allerdings im letzten Trimester zurück, wenn das Gewicht des Kindes zusätzlich auf den Darm drückt.

#4 Verfärbung der Schamlippen

Huch, der Intimbereich sieht auf einmal ganz anders aus? Keine Sorge, das ist ganz normal! Durch die stärkere Durchblutung können sich die Schamlippen leicht verfärben und leicht violett wirken. Nach der Schwangerschaft geht diese Verfärbung aber von ganz alleine wieder zurück.

#5 Veränderter Geruchssinn

Der Geruchssinn ist bei den meisten Frauen während der Schwangerschaft empfindlicher und vielleicht erregen nun ganz gewöhnliche Düfte wie zum Beispiel parfümierte Seife bei dir Unbehagen. Tipp: Träufle dir etwas Zitronenöl auf den Handrücken und rieche bei Bedarf daran. Das neutralisiert unangenehme Gerüche und beugt Übelkeit vor.

Blutungen in der 5. Schwangerschaftswoche?

Manchmal kann es in der 5. Schwangerschaftswoche zu leichten Schmierblutungen kommen. Lass dich aber nicht zu sehr verunsichern, das können auch noch Einnistungsblutungen sein. Nach ärztlicher Einschätzungen erleben zwischen 20 und 30 Prozent der Frauen in der ersten Hälfte der Schwangerschaft Blutungen.

In den meisten Fällen ist die Ursache der Blutung unklar und die Schwangerschaft verläuft weiterhin normal. Eine Abklärung durch den Frauenarzt ist dennoch immer anzuraten.

Vorsorgeuntersuchung in der 5. SSW

Die SSW 5 ist der früheste Termin, den du für die erste Vorsorgeuntersuchung buchen kannst. Er dient vor allem dazu, die Schwangerschaft zu bestätigen.

5. SSW Ultraschall

Der schönste schwarze Punkt, den du je gesehen hast: Ab der 5. Schwangerschaftswoche kann dein Frauenarzt die Schwangerschaft feststellen. Hat es geklappt, kannst du die Fruchthöhle als schwarze Blase auf dem Ultraschall erkennen. Noch ist dein Baby zu klein, um auch auf dem Bildschirm zu erscheinen – das ist etwa ab der 13. SSW möglich.

Die Einnistung der Eizelle wird überprüft

Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung überprüft dein Frauenarzt/ deine Frauenärztin vor allem, ob sich die Eizelle richtig eingenistet hat oder ob es Probleme gibt, etwa eine Eileiterschwangerschaft.

Hat sich die befruchtete Eizelle (Zygote) in der Gebärmutter eingenistet, produziert sie das Hormon hCG. Das verhindert letztendlich, dass dein Körper die Gebärmutterschleimhaut wie in einem normalen Zyklus wieder abstößt. Außerdem produziert dein Körper in großen Mengen das Hormon Progesteron, welches auch für das Spannungsgefühl in deinen Brüsten verantwortlich ist.

Bei einer vaginalen Untersuchung kann ein Arzt oder eine Hebamme bereits in der SSW 5 eine erste Veränderung deiner Gebärmutter feststellen. Sie erscheint etwas weicher und der Muttermund ist bereits durch einen Schleimpfropf aus Zervixschleim verschlossen. Damit schützt sich dein Körper davor, dass Krankheitserreger bis in die Gebärmutter aufsteigen können.

Anamnese

Damit dein Arzt dich optimal durch die Schwangerschaft begleiten kann, wird er dir bei der ersten Vorsorgeuntersuchung einige Fragen zu deiner Gesundheit stellen. Diese Fragen nennen Mediziner Anamnese. Die häufigsten Fragen sind:

Anamnese-Fragen bei der ersten Vorsorgeuntersuchung

Warst du schon mal schwanger?
Gab es Komplikationen bei vorangegangenen Schwangerschaften?
Hattest du schon Fehlgeburten?
Nimmst du Medikamente und wenn ja welche?
Liegen Allergien und/ oder Infekte vor?
Gibt es Erbkrankheiten in deiner Familie?
Hast du Probleme mit Bluthochdruck?

Anhand dieser Informationen kann deine Ärztin einschätzen, ob eine Risikoschwangerschaft vorliegt und dich entsprechend beraten.

Mutterpass

Die Ergebnisse der Anamnese werden in den Mutterpass eingetragen. Dieser wird dich deine ganze Schwangerschaft begleiten. Hier findest du alle Infos:

: alle Inhalte einfach erklärt

Tipps für die 5. SSW

Die ersten Wochen der Frühschwangerschaft sind eine aufregende Zeit – und besonders wichtig für die Entwicklung deines Embryos. Daher solltest du schon in der 5. Schwangerschaftswoche auf einige Dinge achten, um eine gesunde Embryonalentwicklung zu unterstützen.

Fehlbildungen in der 5. SSW vorbeugen

In der SSW 5 werden bereits alle Anlagen für Gehirn, Herz, Lunge, die Knochen und alle weiteren lebenswichtigen Organe ausgebildet. Das heißt, gerade in dieser empfindlichen Phase der Frühschwangerschaft ist es wichtig, erste Fehlbildungen wie einem offenen Rücken oder einer Wirbelsäulenverkrümmung vorzubeugen. Hier findest du die wichtigsten Tipps dazu:

#1 Folsäure einnehmen

Eine typische Fehlbildung der ersten Schwangerschaftswochen ist Spina bifida, auch „offener Rücken“ genannt. Dieser und anderen Fehlbildungen kann Folsäure entgegenwirken. Folsäure ist ein B-Vitamin, das unter anderem in Brokkoli, Kohl, Spinat und Rosenkohl vorkommt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Schwangeren etwa 400μg Folsäure pro Tag.

In den meisten Fällen ist es nicht möglich, ausreichend Folsäure über die Nahrung aufzunehmen, darum sollten schwangere Frauen Folsäure-Tabletten einnehmen. Damit die Folsäure auch gut aufgenommen werden kann, solltest du grünen Tee vermeiden – möglichst während der gesamten Schwangerschaft.

#2 Chemikalien in Reinigern vermeiden

Während der gesamten Schwangerschaft, besonders jedoch in der Frühschwangerschaft, musst du sehr vorsichtig mit Chemikalien sein. Besonders Lösungsmittel in Wandfarbe und Ofenreiniger solltest du meiden.

Viele tierische Nahrungsmittel aus der Wildnis enthalten Schwermetalle wie Blei und Quecksilber, meide daher Seefisch und Wildgerichte und greife auf Fleisch und Fisch aus landwirtschaftlicher Produktion – möglichst biologischer – zurück.

#3 Gefahr von Toxoplasmose und anderen Krankheiten

Gerade in der Frühschwangerschaft ist eine Infektion mit dem Toxoplasmose-Erreger besonders folgenschwer: Eine Ansteckung kann zu einer Totgeburt oder schweren Organschäden führen. Die häufigste Übertragung findet durch den Kot von Haustieren, besonders Katzen, statt. Ab jetzt heißt es also: Finger weg vom Katzenklo und am besten auch von Gartenerde, denn du weißt nie, wo Katzen ihr großes Geschäft verrichtet haben.

Meide außerdem an Kinderkrankheiten erkrankte Kinder. Es gibt Erreger, vor allem Windpocken, die die Entwicklung deines Babys negativ beeinflussen können – nicht nur in der 5. SSW.

#4 Medikamente

Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, erkundige dich bei deinem behandelnden Arzt, ob diese Medikamente in der Schwangerschaft sicher sind oder ob du auf andere Präparate umsteigen solltest. Antidepressiva und Asthmamittel solltest du nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen.

Geburtstermin berechnen

Wenn du wissen willst, wann dein wahrscheinlicher Entbindungstermin (= ET) ist, kannst du ihn dir hier im Geburtsterminrechner berechnen lassen – sogar inklusive dem wahrscheinlichen Sternzeichen deines Babys.

Jetzt schon die Schwangerschaft verkünden?

Überlege außerdem schon, wem du von deinem positiven Schwangerschaftstest erzählen willst. Wahrscheinlich willst du noch etwas warten, um dem ganzen Umfeld deine Schwangerschaft zu verkünden – aber vielleicht willst du deinem Partner ja schon die guten Neuigkeiten überbringen?

Denke auch daran: Wenn du an deinem Arbeitsplatz giftigen Dämpfen, Strahlungen oder anderen Dingen ausgesetzt bist, die das Ungeborene gefährden könnten, solltest du so bald wie möglich mit deinem Arbeitgeber sprechen. Es besteht zwar keine Pflicht, die Schwangerschaft so früh bekannt zu geben, aber in diesem Fall sollte man nicht warten, denn besonders in den ersten Wochen ist der Embryo sehr gefährdet.

Quellen