Wahrheiten über das Wochenbett, die dir keiner verrät
Die Geburt ist eine extreme Belastung, die an keinem ganz spurlos vorüber geht: körperlich und emotional. Diese Wahrheiten über das Wochenbett sollten alle Mütter kennen.

1. Es wird blutig
Die Plazenta hinterlässt eine große Wunde in der Gebärmutter. Es dauert über einen Monat, bis sie wieder komplett verheilt ist. Der sogenannte Wochenfluss ist ein Wundsekret, das durch die Vagina abfließt. Er ändert über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen Farbe und Konsistenz und beginnt mit einem blutigen Ausfluss.
Alles was du zum Wochenfluss wissen musst, erklären wir hier.

2. Das Wochenbett dauert deutlich länger als eine Woche
Der Begriff Wochenbett kann für viele werdende Eltern etwas irreführend wirken. Das Wochenbett dauert zwischen vier bis sechs Wochen an.
In dieser Zeit soll sich vor allem die Frau besonders schonen und ihrem Körper die Zeit geben, die er braucht, um sich von den Strapazen der Geburt zu erholen.

3. Schmerzen auf der Toilette
Vor allem nach einem Dammriss oder Dammschnitt kann der Gang zur Toilette schmerzhaft werden. Das verletzte Gewebe ist besonders empfindlich.
Es kann sein, dass dein Urin in den Wunden brennt. Lasse am besten etwas Wasser über den Intimbereich laufen, während du urinierst. Das verdünnt den Urin und er brennt weniger.
Um zusätzliche Schmerzen durch harten Stuhlgang zu vermeiden, achte auf ausreichend Flüssigkeit und eine ballaststoffreiche Ernährung.
Es ist übrigens auch normal, wenn du nach der Geburt für einige Tage keinen Stuhlgang hast. Es dauert nach der Schwangerschaft einige Wochen, bis dein Darm wieder an seinen alten Platz im Bauchraum zurückgefunden hat.

4. Geburtsverletzungen brauchen Zeit zum Heilen
Je nachdem um welche Geburtsverletzungen es sich handelt, brauchen sie mehr oder weniger intensive Pflege. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen ausreichend Zeit, um zu verheilen.
Besonders wenn die Verletzungen vernäht wurden, ist es wichtig, sie nicht zu stark zu belasten. Langes Sitzen ist in den ersten Tagen des Wochenbetts tabu.

5. Der Babybauch ist immer noch da
Dein großer Bauch wird dich im Wochenbett weiterhin begleiten. Das Bindegewebe braucht etwa ein Jahr, um zu seiner ursprünglichen Form zurückzufinden. Und das ist auch Ordnung. Was neun Monate braucht zu wachsen, braucht auch Zeit, um sich zurückzubilden.

6. Deine Brüste sind prall und empfindlich
Durch den Milcheinschuss fühlen sich deine Brüste prall und sehr empfindlich an. Bei manchen Frauen werden sie heiß und gerötet. Was du gegen die Schmerzen beim Milcheinschuss tun kannst, erklären wir hier.

7. Der Baby Blues kommt
Ist das Baby geboren, stellen sich Mamas Hormone schlagartig wieder um. Das kann starke Stimmungsschwankungen hervorrufen. Hinzu kommt der Schlafmangel. Das sorgt bei viele Frauen nach der Geburt dafür, dass sie sich erschöpft, traurig und sehr empfindlich fühlen.
Diese Zeit wird als Baby Blues bezeichnet. Bei psychischen Verstimmungen die länger als 14 Tage andauern, muss abgeklärt werden, ob es sich um eine Wochenbett-Depression handelt.

8. Schwierigkeiten beim Stillen
Es ist normal, wenn das Stillen nicht von Anfang an klappt. Die Brüste brauchen Zeit, sich auf den Bedarf deines Babys einzustellen. Mama und Kind müssen ihren individuellen Rhythmus finden. Das klappt selten ab dem 1. Tag, lass dich davon nicht entmutigen.

9. Sex ist erlaubt
Auch während des Wochenbetts ist Sex prinzipiell erlaubt. Es spricht aus medizinischer Sicht nichts dagegen, bereits während des Wochenflusses intim zu werden, wenn es sich für dich richtig anfühlt. Wichtig ist, dass ihr ein Kondom benutzt, denn das Infektionsrisiko der offenen Wunden ist hoch.
Dass du nach der Geburt noch gar nichts von Sex wissen möchtest, ist genauso normal. Setze dich deswegen nicht unter Druck.

10. Termine im Wochenbett
Auch in der Zeit des Wochenbettes hast du drei Termine, die du unbedingt wahrnehmen musst. Zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag deines Babys steht die U2-Untersuchung an. Oft wird diese noch im Krankenhaus durchgeführt. Bei einer Hausgeburt oder einer Geburt im Geburtshaus, musst du dich selbst um einen Termin beim Kinderarzt kümmern.
Die U3-Untersuchung findet zwischen der vierten bis fünften Lebenswoche deines Babys statt. Die übernimmt in der Regel euer Kinderarzt.