8. SSW: Die Schwangerschaftswoche 8 im Überblick

8. SSW: Dein Baby ist so groß wie eine Himbeere
8. SSW: Baby ist jetzt ungefähr so groß wie eine Himbeere
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Dein Körper leistet in der 8. SSW Schwerstarbeit – eine große Woche für Mama und Baby! Lies hier, wie du gut durch diese Woche kommst und eine gesunde Babyentwicklung unterstützen kannst. Nicht viel Zeit? Dann schau dir die Schnellzusammenfassung der SSW 8 im Video an:

Babyentwicklung in der SSW 8

Wie groß und schwer ist mein Baby in der 8. SSW und was entwickelt sich am Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats? Hier findest du alle Infos.

Baby Größe und Gewicht

Wie groß ist mein Baby in der 8. Schwangerschaftswoche?

Wieviel wiegt dein Baby in SSW 8?

Wie verändert sich dein Baby in der 8. SSW?

In der 8. Schwangerschaftswoche wird der Embryokörper etwas gerader, doch sein Kopf ist noch immer überproportional groß. Dies wird auch noch nach der Geburt der Fall sein: Der Kopf eines Neugeborenen macht mehr als ein Viertel der Körperlänge aus. Beim Erwachsenen ist es nur ein Achtel. Die Speiseröhre formt sich in dieser Woche und rechts und links bilden sich Ansätze der Lunge.

Gesichtszüge erkennbar

Ist dieser kleine, süße Knubbel dort in der Mitte etwa die Nase? Richtig, Ohren und Nase sind schon platziert und gewinnen bald an Länge und Form. Auch die Arme und Beine werden länger und Ansätze der Finger und Zehen sind erkennbar.

Die Augen wandern nun an die Stelle im Gesicht, wo sie später sein sollten, Falten für Augenlider entstehen und die Nervenzellen im Auge bilden sich. Auch, wenn die meisten Neugeborenen noch blau-graue Augen haben, schon in der 8. SSW hat die Regenbogenhaut seine individuelle Pigmentierung. Finde hier heraus, welche Augenfarbe dein Baby haben wird:

: welche Augenfarbe bekommt mein Baby?

Haut ist noch durchsichtig

Die Haut deines Babys ist in der 8. Schwangerschaftswoche übrigens noch durchsichtig, denn es hat noch keine Fettschicht darunter. Die Plazenta versorgt es bereits mit einigen Nährstoffen, aber eine vollständige Versorgung findet noch nicht statt.

Finger und Zehen wachsen

In der SSW 8 kannst du auf dem Ultraschall langsam erste Konturen deines Babys sehen – inklusive seiner kleinen Finger und Zehen. Die sind momentan zwar noch mit zarten Schwimmhäuten verbunden, diese bilden sich aber bis Ende der 10. SSW zurück.

8. SSW: Fehlgeburtsrisiko

Das Fehlgeburtsrisiko in der 8. Schwangerschaftswoche ist noch relativ hoch: 15 bis 20 Prozent aller Spontanaborte finden vor der 10. SSW statt. Daher solltest du in den nächsten Wochen ganz besonders auf dich und deinen Körper achten und Stress vermeiden.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Wenn dein Arzt bei deiner ersten Vorsorgeuntersuchung keine Auffälligkeiten auf dem Ultraschall erkennen konnte, sinkt das Risiko einer Fehlgeburt im zweiten Schwangerschaftsdrittel auf etwa zwei Prozent.

Ultraschall-Bilder: 8. Schwangerschaftswoche

Dein Baby ist im Uterus gut aufgehoben und schwebt dort in der ständig mitwachsenden Fruchtblase. Die Nabelschnur versorgt es weiterhin mit allem, was es braucht, deine Plazenta produziert hierfür eifrig Nahrung aus deinem Blut. Hier siehst du ein Ultraschall Bild der 8. Schwangerschaftswoche:

8. SSW: Ultraschall vom Embryo

© Wikimedia Commons/ X.Compagnion

8. Schwangerschaftswoche: Das verändert sich gerade bei dir

8. SSW – Bauch zeige dich! Lies hier, wie sich dein Babybauch am Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats verändert und wie viel Gewichtszunahme jetzt normal ist.

8. SSW: Bauch und Gewichtszunahme

Der zweite Schwangerschaftsmonat neigt sich dem Ende mit Beginn der 8. SSW: Bauch oder zumindest die erste Wölbung könnte sich jetzt langsam zeigen, oder? Leider noch nicht ganz, das kann noch drei bis vier Wochen dauern. Ein wenig gewölbter als in der Vorwoche wird dein Babybauch auf jeden Fall sein, auch wenn du auf der Waage wahrscheinlich nicht viel mehr als zwei Kilogramm zusätzliches Gewicht sehen kannst. Es gibt Frauen, die in dieser Zeit unter starker Übelkeit leiden und sogar abnehmen. Auch das ist ganz normal, trotzdem solltest du dein Gewicht im Blick behalten.

In der zweiten und in nachfolgenden Schwangerschaften wächst der Bauch viel schneller und deutlicher als in der ersten Schwangerschaft. Dann kann eventuell auch schon in der 8. Schwangerschaftswoche eine kleinen Babykugel zu sehen sein.

Miss deinen Bauchumfang und notiere ihn in einem Tagebuch, so kannst du mit anderen Schwangeren und mit späteren Schwangerschaften vergleichen – denn kein Babybauch ist gleich.

: wie viel darf ich zunehmen?

Vorsorgeuntersuchung in der 8. Schwangerschaftswoche

Je nachdem, wann deine Schwangerschaft von deinem Frauenarzt festgestellt wurde, kann schon in der 8. SSW eine weitere Vorsorgeuntersuchung anstehen. Diese sollten laut den Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses alle vier Wochen stattfinden. Darauf hat jede Schwangere einen gesetzlichen Anspruch:

„Durch die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung sollen mögliche Gefahren für Leben und Gesundheit von Mutter oder Kind abgewendet sowie Gesundheitsstörungen rechtzeitig erkannt und der Behandlung zugeführt werden“, heißt es in den Richtlinien.

Deswegen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die vorgeburtlichen Untersuchungen und bei Risikoschwangerschaften auch die Kosten für vorgeburtliche Diagnostik wie Fruchtwasseruntersuchungen und Feinultraschall. Zudem stehen dir insgesamt drei Ultraschall-Untersuchungen zu. Die erste findet in der Regel zwischen der 9. SSW und 12. SSW statt. Vielleicht kannst du in der nächsten Woche auf dem Ultraschall bereits den Kopf und mit etwas Glück auch die ersten Ansätze von Armen und Beinen erkennen.

8. SSW: Schwangerschaftsbeschwerden

Das erste Schwangerschaftsdrittel ist für viele Frauen eine anstrengende Zeit, die mit einigen Schwangerschaftsbeschwerden verbunden ist. Gerade in der 8. SSW leiden viele unter Schwangerschaftsübelkeit und Abgeschlagenheit. Der Körper muss sich noch an die neue Situation der Schwangerschaft gewöhnen – halte durch! Folgende Beschwerden können in der SSW 8 häufig auftreten:

#1 Migräne und Kopfschmerzen

Manche Frauen leiden in der Schwangerschaft weniger unter Kopfschmerzen und Migräne als sonst, andere dafür umso mehr. Medikamente solltest du jetzt allerdings nicht mehr nehmen und tatsächlich helfen viele natürliche Mittel und Maßnahmen ebenso gut.

Probiere doch einmal Nackenmassagen, feuchte Tücher oder eine Prise Ingwer in heißem Wasser – das wirkt oft Wunder. Auch Akupunktur kann eine Maßnahme sein, die vielen Frauen hilft. Wenn du besonders nach einigen Nahrungsmitteln mit Kopfschmerzen reagierst, versuche diese zu meiden.

#2 Müdigkeit

Bist du ständig aus der Puste? Kein Wunder, denn dein Stoffwechsel hat sich in der 8. SSW um zehn bis 25 Prozent erhöht und dein Körper leistet mehr als jemals zuvor. Frank Krainer und Annette Nolden erklären dazu in ihrem Schwangerschaftsratgeber „Das große Buch der Schwangerschaft“:

“Ihr Baby braucht Nährstoffe und auch Sauerstoff. Da es noch nicht selbst an der Luft atmen kann, sichert der Körper der Mutter die ausreichende Versorgung. So gelangt der Sauerstoff über das Blut der Mutter zum Kind, was auch bedeutet, dass von Ihnen Sauerstoff für die zusätzliche Versorgung abgezweigt wird. Ein leichter Mangel kann ich daher (…) mit Erschöpfung und Atemnot bemerkbar machen.“

Geh in dieser Woche alles noch ein wenig langsamer an, mach Pausen und ruh dich aus, wenn du müde bist. Dein Körper wird sich in den kommenden Schwangerschaftswochen auf diese Veränderung eingestellt haben und dann wird für einige Wochen alles wieder leichter sein.

#3 Veränderter Geschmackssinn

Viele Frauen haben in der Schwangerschaft einen veränderten Geschmackssinn. Dinge, die du bisher köstlich fandest, können nun schon beim Gedanken daran Ekel auslösen und andersherum kann es sein, dass du andere Dinge plötzlich so lecker findest, dass du sie sofort essen willst. Dabei muss es sich nicht immer um saure Gurken handeln – vom Mandelhörnchen bis zum Zitronensaft kann es praktisch jedes Nahrungsmittel treffen und auch ständig wechselnde Gelüste sind normal.

#4 Blutungen in der Frühschwangerschaft

Etwa 20 bis 30 Prozent aller Frauen haben Blutungen in der Frühschwangerschaft, meist sind diese aber kein Grund zur Besorgnis. Die Ursachen für vaginale Blutungen können kleine mechanische Verletzungen sein, etwa nach dem Geschlechtsverkehr, oder hormonelle Gründe haben.

Natürlich solltest du Scheidenblutungen nicht ganz verharmlosen. Sie können Warnsignale für ernste Komplikationen sein. Die Gynäkologin Emily E. Bunce von der Wake Forest School of Medicine rät Frauen mit folgenden Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen:

  • Ohnmacht
  • Herzrasen
  • größerer Blutverlust
  • starke Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • eitrig-blutiger Vaginalausfluss

Aber auch wenn du keine dieser Warnsignale bemerkst, solltest du den Grund deiner Blutungen innerhalb der nächsten 48 bis 72 Stunden beim Arzt abklären lassen. Nur er kann ausschließen, dass deine Gesundheit und deine Schwangerschaft nicht in Gefahr sind.

#5 Karies und Parodontitis

Jede Schwangerschaft kostet die Mutter einen Zahn!” Bestimmt hast du diesen Satz schon gehört und er hat einen wahren Kern. Aufgrund der hormonellen Veränderung während der Schwangerschaft kann es vermehrt zu Zahnfleischbluten, Karies und Parodontitis kommen.

Außerdem greift die Magensäure bei häufigem Schwangerschaftserbrechen die Zähne an. Daher sind Schwangere besonders anfällig für Zahnerkrankungen und sollten ihre Zahngesundheit regelmäßig überprüfen lassen.

: stimmt das?
Erhöhtes Fehlgeburtsrisiko bei Zahnproblemen

Nicht nur zum Schutz deiner eigenen Zähne solltest du schon in der 8. SSW auf deine Zahnhygiene achten. Wissenschaftler der University of Pennsylvania haben in einer Studie herausgefunden, dass sich das Risiko einer Fehlgeburt um das Siebenfache erhöht, wenn die Mutter während der Schwangerschaft unter einer Parodontose litt. Eine alkoholfreie Mundspülung kann laut der Studie das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt signifikant reduzieren.

#6 Gefühlsschwankungen

Deine Hormone würfeln vielleicht weiterhin deine Stimmungslage durcheinander: Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, ist nun alles drin. Auch Gefühle von Angst und Unsicherheit sind in der 8. Schwangerschaftswoche normal und gehören dazu.

Weitere Tipps für die 8. SSW

Und was kannst du sonst noch in der 8. Schwangerschaftswoche tun? Hier findest du die besten Wohlfühltipps, um den zweiten Schwangerschaftsmonat entspannt abzuschließen.

In der 8. SSW Hebamme suchen

Mit Ausnahme der Ultraschalluntersuchungen kann die Vorsorgeuntersuchung auch von einer Hebamme anstatt von einem Arzt durchgeführt werden. Der Vorteil ist oft, dass Hebammen sich mehr Zeit für ihre Patienten nehmen können und viele Fragen rund um Schwangerschaft, Beschwerden und Geburt ausführlicher beantworten.

Je nach Leistungsangebot der Hebamme kann diese bis zur Geburt und Nachsorge begleiten, somit ist die Zeit der Vorsorge eine gute Gelegenheit, um sich besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Es lohnt sich, rechtzeitig – also gegebenenfalls auch schon vor der 8. Schwangerschaftswoche – nach einer passenden Hebamme zu schauen, denn manchmal gibt es Wartelisten. Führe vorab ein kurzes Telefonat oder persönliches Vorgespräch, um zu prüfen, ob sich deine Vorstellungen mit ihrem Angebot decken und ob ihr auf der gleichen Wellenlänge seid.

Eine Liste mit regionalen Hebammen erhältst du im Kreißsaal deines Krankenhauses oder auf der Seite des Hebammen-Landesverbands deines Bundeslandes.

Achte auf mögliche Infektionen

Das Letzte, was du nun und in den kommenden Schwangerschaftswochen gebrauchen kannst, sind Infektionen des Unterleibs – sie können leicht zu Fehl- und Frühgeburten führen. Durch die körperlichen und hormonellen Veränderungen neigen viele Frauen verstärkt zu Harnwegsinfekten und vaginalen Pilzinfektionen. Um diese zu verhindern, solltest du auf ausreichende, aber nicht übertriebene Hygiene achten und auf Unterwäsche umsteigen, die aus Baumwolle besteht. Hast du verstärkten Ausfluss, dann achte bei Slipeinlagen darauf, dass sie atmungsaktiv sind.

Quellen