Aberglaube rund ums Kinderkriegen
Welchen Aberglauben rund um das Kinderkriegen gibt es eigentlich? Und ist an manchen Ammenmärchen vielleicht doch ein bisschen Wahrheit dran? Wir haben nachgeforscht.

Der Mond hat auf Menschen angeblich großen Einfluss. Viele Menschen berichten, sie würden bei Vollmond schlechter schlafen. Auch das Gerücht, dass bei Vollmond mehr Babys geboren werden, hält sich hartnäckig.
Es konnte bisher allerdings bei keiner der vielen Untersuchung ein Zusammenhang zwischen Vollmond und mehr Geburten festgestellt werden. Es bleibt also ein Aberglaube.

Auch Kinderwagen sollte man dem Aberglauben zufolge erst nach der Geburt kaufen. Wissenschaftlich belegt ist das natürlich nicht. Unserer Meinung nach ist es sogar ziemlich unpraktisch, alle Babysachen erst nach der Geburt zu kaufen.
Da hast du schließlich mit deinem Neugeborenen genug zu tun und den Stress, alles noch zu besorgen kannst du da wirklich nicht gebrauchen. Lieber vor der Geburt entspannt und gemütlich einrichten und alles Wichtige besorgen.
Was du alles für die Erstausstattung deines Babys brauchst, findest du hier.

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, konnte bisher aber natürlich nicht wissenschaftlich belegt werden.
Fakt ist: Während deiner Schwangerschaft verändern sich deine Hormone stark. Das kann auch Auswirkungen auf dein Aussehen haben.
So berichten einige Frauen von dem berühmten Schwangerschafts-„Glow“, andere bekommen eher fahle Haut. Auf das Geschlecht lässt sich von dem Aussehen aber nichts ableiten.

Angeblich „rauben“ Mädchen ihrer Mutter ja die Schönheit. Das ist natürlich Quatsch. Wir finden, es können sowohl Mutter als auch die neugeborene Tochter schön sein, ohne dass irgendetwas geraubt wird.
Mach dir also keine Sorgen über stumpfe Haare oder fahle Haut – dein Körper arbeitet gerade auf Höchstleistung, da ist es vollkommen normal, auch mal nicht top-gestylt und frisch auszusehen.
Die Kolleginnen vom Gesundheitsmagazin femeda sind in diesem Artikel dem Mythos nachgegangen, warum jedes Kind angeblich einen Zahl kosten soll. Ganz falsch ist dieser Aberglaube nämlich nicht.

Das ist ein weiterer Aberglaube, an dem man angeblich das spätere Geschlecht absehen kann. Experten sind sich aber weitläufig einig, dass man von der Form des Bauches NICHT sehen kann, welches Geschlecht dein ungeborenes Baby haben wird. Du musst also entweder zum Ultraschall beim Gynäkologen oder dich einfach überraschen lassen.

Wie bereits beim spitzen Bauch erklärt: Die Bauchform sagt nichts über das Geschlecht aus. Es gibt eine Vielzahl von Aberglauben, die sich mit dem Geschlecht deines ungeborenen Babys befassen.
Angeblich soll man auch von dem Heißhunger auf Süßes oder Saures, dem Aussehen des Urins, den grauen Haaren deiner Mutter, der Zunahme deines Ehemanns oder der Form deines Gesichts ableiten können, welches Geschlecht das Baby hat. Verrückt, oder?

Die Wissenschaft ist sich bestimmt ziemlich sicher, dass die Haarfarbe von Babys auf jeden Fall genetisch bedingt ist und nichts mit Feuern zu tun hat.
Wir die Haarfarbe vererbt wird, erfährst du hier.
Es gibt noch einen weiteren Aberglauben um Feuer in der Schwangerschaft: Wenn du während der Schwangerschaft ein Feuer siehst und dich daraufhin vor Schreck an den Körper fasst, bekommt dein Baby an dieser Stelle ein Feuermal. Auch das ist wissenschaftlich natürlich nicht belegbar.

Das soll auch passieren, wenn du dich während der Schwangerschaft streckst, unter einer Wäscheleine hindurch gehst oder eine Halskette trägst. Es passiert immer wieder, dass ein Baby während der Geburt in der Nabelschnur verwickelt ist – gefährlich ist das aber in den seltensten Fällen.
Besonders aktive Babys spielen häufig mit der Nabelschnur oder verdrehen sich darin während ihrer Aktivität. Das hat aber nichts damit zu tun, was du während der Schwangerschaft machst.

Angeblich sollen die Haare den Magen von innen kitzeln, was Sodbrennen auslöst. Wir können dich beruhigen: Dein Baby ist in deiner Gebärmutter gut geschützt. Den Magen kann es mit seinen Haaren also gar nicht erreichen.
Dass Schwangere trotzdem häufig Sodbrennen haben, liegt daran, dass sich der Magen während einer Schwangerschaft nicht mehr ganz verschießt und es so zu Sodbrennen kommt. Zudem brauchen die Babys in den letzten Schwangerschaftswochen ordentlich Platz und drücken so auf den Magen-Darm-Trakt.
Es ist schwer herauszufinden, ob dein Baby mit Haaren oder ohne auf die Welt kommen wird. Wissenschaftler haben nun aber eine Methode gefunden, um die Wahrscheinlichkeit von Haaren bei einem Baby festzustellen. Hier findest du mehr Informationen.

Das Kind soll auch hässlich werden, wenn du dich während der Schwangerschaft häufig erschreckst. Aber an beiden Behauptungen ist selbstverständlich nichts dran: Es wurde nicht wissenschaftlich belegt. Wenn ein Baby ein Muttermal schon direkt nach der Geburt hat, liegt das an den Hautpigmentzellen, die in eine der tieferen Hautschichten geblieben sind und dort einen Fleck bilden.
Häufig kommen Kinder auch mit einem roten Fleck auf der Haut zur Welt: dem Storchenbiss. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.

Es wäre am besten, wenn du dein Baby nach der Geburt wie von den Ärzten und der Hebamme empfohlen hältst und es nicht kopfüber baumeln lässt. Die Wirbelsäule ist in den meisten Fällen nach der Geburt genau richtig und muss nicht durch irgendwelche Turnübungen des Babys gestreckt werden.
Falls irgendetwas mit der Wirbelsäule des Babys sein sollte, dann wendest du dich am besten an einen Arzt.

Sonntagskinder sind ganz besondere Kinder: schon im Mittelalter wurde Menschen, die an einem Sonntag geboren sind, besondere Fähigkeiten nachgesagt. In Deutschland wurde Sonntagskinder nachgesagt, dass sie den Tod vorhersehen konnten. Dies machte sie vor allem in ländlichen Gegenden zu unbeliebten Mitbürgern und oft zum Außenseiter.
Im 19. Jahrhundert bekamen Sonntagskinder dann andere Fähigkeiten, wie z.B. Heilkräfte. Mittlerweile hält sich der Mythos, dass Sonntagskinder Glück bringen und so zum Beispiel Lotto zahlen voraussagen können.
Dem Aberglauben zufolge bringt es auch Glück, wenn man ein Sonntagskind berührt. Wissenschaftlich belegt ist das natürlich nicht. Glück bringt zudem jedes gewünschte Kind in die Familie, finden wir.

Muttermilch kann in der Brust nicht sauer werden. Es gibt zwar durchaus Faktoren, die den Geschmack der Muttermilch beeinflussen, wie z.B. viel Sport, dennoch ist die Milch dann trotzdem noch „gut.“ Generell darfst du in der Stillzeit ganz normal (gesund) essen.
Ab und zu kann es zu Lebensmittelunverträglichkeiten bei dir oder deinem Baby kommen – das solltest du dann mit einem Arzt besprechen. Aber mit sauren Lebensmitteln hat das nichts zu tun.

Denn das raubt den Babys angeblich die Lebenskraft und sie sterben. Auch die Fingernägel sollten laut einem Aberglauben auf keinen Fall vor dem 1. Geburtstag abgeschnitten werden. Sonst stirbt dein Kind oder kommt später als Dieb ins Gefängnis.
Aber keine Panik: das ist wirklich alter Aberglaube und wissenschaftlich nicht bewiesen. Falls dein Baby überhaupt genug Haare auf dem Kopf hat, darfst du sie natürlich schneiden wann du möchtest.

Dieser Aberglaube ist leider heute noch weit verbreitet, gerade unter der Generation unserer Eltern und Großeltern. Dieser Mythos stimmt NICHT! Die Lunge ist bereits ab dem ersten Schrei nach der Geburt voll einsatzfähig und kräftig. Sie entwickelt sich danach durch normales Wachstum, schreien lassen bringt also nichts.
Tatsächlich wurde dieser Mythos besonders in der Zeit des Nationalsozialismus gepflegt. Mütter sollen ihre Babys nicht verweichlichen. Kinder sollen möglichst bindungs- und emotionsarm erzogen werden, damit sie bessere Soldaten werden.
Bis in die 80er Jahre wurden solche Praktiken noch verbreitet. Mittlerweile ist wissenschaftlich bewiesen, dass Babys auf jeden Fall viel Zuneigung und Nähe brauchen. Dein Baby schreien lassen kann ihm sogar schlimm schaden. Keine Sorge: Verwöhnen kannst du ein Baby nicht.