Ab wann sieht man den Babybauch in der Schwangerschaft?

Wann wächst der Babybauch und ich sehe schwanger aus?
Wann wächst mein Babybauch?
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Vielleicht kannst du es kaum erwarten, bis bei dir endlich ein richtiger runder Babybauch zu sehen ist. Genau wie dein Baby, wächst auch der Schwangerschaftsbauch in Schüben. Im ersten Trimester, wirst du noch wenig von deiner Babykugel sehen – danach wächst er schneller. Ein Überblick über die Entwicklung deines Babybauchs.

geprüft von Sandra Schneider, Hebamme

Babybauch: Entwicklung im Überblick

Als sehr vage Faustregel gilt, dass der Bauchumfang während der Schwangerschaft ungefähr 40 Zentimeter zunimmt. Dieses Wachstum passiert aber nicht gleichmäßig über alle Monate hinweg verteilt, sondern in Schüben.

Das lässt sich besonders schön in Zeitraffer-Videos erkennen, wie zum Beispiel dieses hier von der Bloggering Nikole Goncalves.

Kein runder Babybauch im 1. Trimester

In den ersten Wochen deiner Schwangerschaft wird sich dein Bauch noch nicht sichtbar verändern. Beim ersten Kind kann man erst ab der 12. SSW langsam damit rechnen, dass der Babybauch sichtbar und fühlbar wird. Dann ist dein Baby schon so „groß“ – es sind etwa fünf Zentimeter –, dass sich die Gebärmutter anpassen muss. Nun füllt sie das Becken weitgehend aus und sucht Platz in andere Richtungen. Bei Zwillingen oder Drillingen wächst der Bauch natürlich deutlich schneller und er ist entsprechend früher zu erkennen.

Im 2. Trimester wächst der Babybauch deutlich

Mit der 13. SSW beginnt das 2. Trimester deiner Schwangerschaft. In den nächsten Wochen wird dein Babybauch deutlich wachsen. Die meisten Frauen sehen ab ca. der 16. SSW „schwanger“ aus: Der Bauch wölbt sich jetzt sichtbar und wächst nach vorne, dadurch wird auch die Taille breiter. Sicher wirst du bald von Freunden, Bekannten und Kollegen auf deine süße Babykugel angesprochen.

: Baby wird aktiv

Beim ersten Kind nehmen Schwangere die Bewegungen ihres Ungeborenen zwischen der 18. SSW und der 20. SSW zum ersten Mal wahr.

Im 3. Trimester wir der Babybauch groß & schwer

Babys sind bei der Geburt etwa 50 – 52 Zentimeter groß und 3.300 – 3.500 Gramm schwer. Um das zu erreichen, legt dein Baby im 3. Trimester deiner Schwangerschaft nochmal an Größe und Gewicht zu. Das heißt, in dieser Phase wächst auch der Umfang deines Babybauchs noch einmal kräftig. Um die 35. SSW bis 37. SSW ist der Bauchumfang in der Schwangerschaft am größten. Senkwehen senken den Babybauch nach unten ab. So entsteht Platz im Becken und das Baby „rutscht tiefer“.

Hebamme Sandra Schneider, Vorstands-Mitglied des Vereines HebaVaria g.e.V. und Teil unseres Experten-Teams, erklärt:

„Bis kurz vor der Geburt soll das Baby oben im Bauch wachsen und gedeihen. Richtung ET muss es dann langsam seine Startposition im Becken einnehmen. Dazu dehnen sich Muskeln im Becken und werden durch Progesteronausschüttung weich. Wenn der Bauch also weiter runter wandert ist das ein gutes Zeichen, da dein Körper und dein Baby sich langsam auf die Geburt vorbereiten.“

Individuelle Entwicklung, ab wann man den Babybauch sieht

Schwangerschaftsbäuche können und dürfen ganz unterschiedlich aussehen. Ab wann der Babybauch wächst und wie er aussehen wird, ist abhängig von verschiedenen Faktoren und körperlichen Voraussetzung.

  • Körpergewicht & Körperbau
    Bei schlanken oder zierlichen Frauen zeichnet sich der Babybauch tendenziell etwas früher ab. Ein schmales Becken kann ebenfalls dazu beitragen, dass sich der Bauch schneller zeigt. Die Gebärmutter dehnt sich in dem Fall mehr in den Oberbauch und nach vorne aus.
  • Bauchmuskeln & Bindegewebe
    Hast du starke und gut trainierte Bauchmuskeln, wölbt sich der Babybauch langsamer nach vorne.
  • Folgeschwangerschaft
    Ab dem zweiten Kind wächst der Babybauch oft etwas schneller. Bauchmuskeln und Bindegewebe sind vielleicht nicht mehr so stark wie früher und geben leichter nach.
  • Größe & Gewicht des Babys
    Ein großes Kind braucht natürlich mehr Platz. Entscheidend ist auch, wie sich dein Baby im Bauch positioniert hat: liegt es zum Beispiel quer, kann der Bauch breiter wirken. Die Fruchtwassermenge kann ebenfalls beeinflussen, wie rund dein Schwangerschaftsbauch aussieht.
  • Mehrlingsschwangerschaft
    Je mehr Kinder du erwartets, desto schneller wächst natürlich auch dein Bauch.

Fundusstand: Wichtiger Wert für die Babybauch-Entwicklung

Fundus nennt man den oberen Rand der Gebärmutter. Der lässt sich ertasten und für Ärzte und deine Hebamme ist der sogenannte Fundusstand daher ein wichtiger Messwert für die Entwicklung deines Babys.

Hebamme Sandra erklärt: „Das Tasten des Fundusstandes gibt eine grobe Orientierung, ob das Baby sich zeitgerecht entwickelt, also so wächst, wie es soll. Und die kontinuierliche Kontrolle zeigt auch, ob es regelmäßig wächst.

Mythen und Märchen über verschiedene Babybauch-Formen

Was sagt mein Babybauch über mich aus? Es gibt so einige Mythen und Ammenmärchen über die Bedeutung von Form und Größe des Bauches. Schwangere sollten dem aber nicht allzu viel Glauben schenken und sich vor allen Dingen nicht davon verrückt machen lassen.

Spitzer Babybauch

Spitzer Babybauch = Junge? Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Allerdings ist es genau das: Ein Mythos. Die Wahrheit ist, Frauen, die schon vor der Schwangerschaft durchtrainierter waren und dementsprechend mehr Bauchmuskeln haben, haben eher einen spitzen Babybauch. Ein spitzer Bauch in der Schwangerschaft sagt also nichts über das Geschlecht deines Babys aus.

Runder Babybauch

Ein runder Bauch deutet auf ein Mädchen hin? Natürlich auch nur ein Mythos. Frauen, die schon ein Baby geboren haben, haben meist eher einen runden Schwangerschaftsbauch – wie sich der Bauch aber entwickelt ist von Mutter zu Mutter unterschiedlich. Ein runder Babybauch in späteren Schwangerschaftswochen kann dafür Auskunft über die Menge des Fruchtwassers liefern.

Hebamme Sandra Schneider merkt hier jedoch an, dass meistens eher die Größe als die Form des Babybauchs darüber Auskunft gibt.

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Wie liegt das Baby im Bauch?

Meist wird der Babybauch mit jedem Kind etwas größer. „Auch die Lage des Kindes im Bauch macht sehr viel von der Form aus“, erklärt uns Hebamme Sandra. Positioniert sich dein Kind beispielsweise quer, wird der Bauch breiter aussehen, liegt es vertikal, wirkt er schmaler.

Warum sind manche Babybäuche so klein?

Viele Frauen mit einem kleinen Babybauch machen sich Sorgen, ob ihr Baby genügend wächst. Doch sei beruhigt: Die Form und Größe jedes Schwangerschaftsbauchs ist individuell. Wann man einen größeren Babybauch sehen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • deinem Gewicht und Größe
  • Gewicht und Größe deines Babys
  • Fruchtwassermenge
  • Trainingszustand
  • Bindegewebsbeschaffenheit
  • die eigene Körperhaltung
  • Anzahl vorheriger Schwangerschaften

Ab dem zweiten Kind ist die erste Wölbung schon früher zu erwarten, etwa ab der achten Woche. Beim ersten Kind dauert es für gewöhnlich etwas länger, bis der Bauch bei Schwangeren deutlich zu erkennen ist. Ein kleiner Babybauch hat also nichts mit der optimalen Versorgung deines Babys zu tun.

Großer Babybauch

Bedeutet ein großer Babybauch auch, dass mein Kind besonders groß ist?

Hebamme Sandra weiß: „Nicht unbedingt!“ Sie nennt einige Gründe, wieso dein Babybauch besonders groß sein könnte: 

  • Fruchtwassermenge
  • ungesehener Zwilling
  • Weicheres Gewebe nach vorherigen Schwangerschaften

Oder natürlich tatsächlich ein großes Baby.

Generell weist die Hebamme aber darauf hin, dass nicht die Größe an sich, sondern eher der Wachstumsverlauf des Babybauchs wichtig ist:

„Hat eine Frau immer einen kleinen Bauch, kann das einfach an ihrer Statur, ihren Bauchmuskeln und auch der Größe des Babys liegen. Wenn aber der Bauch immer wächst und plötzlich gegen Ende nicht mehr und so im Verhältnis zum Schwangerschaftsalter klein wird, dann ist das ein Hinweis, dass man kontrollieren sollte, wie das Baby wächst.

Umgekehrt genauso: Ein Bauch, der plötzlich ganz extrem wächst, kann ein Hinweis auf eine medizinisch relevante Veränderung sein.“

Babybauch: Kommunikation mit dem Baby

Dein Babybauch ist die erste Möglichkeit mit deinem Kind zu kommunizieren. Und das ist keine Einbahnstraße, denn dein Kind kommuniziert auch zurück! So reagiert es auf Stress oft mit starken Kindsbewegungen und lässt so die Mutter wissen, dass sie sich entspannen soll.

Etwa zwischen der 18. SSW und 20. SSW kannst du die ersten Kindsbewegungen spüren. Kommuniziere mit deinem Baby indem du sanft deinen Babybauch streichelst, viele Kinder folgen den Berührungen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) rät allerdings davon ab, dass Kind im Bauch schon zu früh “fördern” zu wollen. Ungeborene brauchen ihre Ruhephasen, daher solltest du es nicht durch Klopfen oder zu viel Stimulation aufwecken.

Wenn der Babybauch Probleme macht

Mit fortschreitender Schwangerschaft wächst der Bauch meist zu einer stattlichen Größe und bereitet der werdenden Mama zunehmend Beschwerden.

  • Bücken wird schwieriger
  • Schuhe binden fast unmöglich
  • Verspannungen und Rückenschmerzen sind die Folgen der veränderten Körperbalance und des gelockerten Bandapparates.
: Übelkeit, Rückenschmerzen & Co.

Auch der Berufsverband der Frauenärzte e.V. erklärt:

„Dieses Trimenon [Anm. d. Red: gemeint ist das 3. Trimester] ist für die Schwangere meist das beschwerlichste. Die Organe im Bauchraum werden durch die wachsende Gebärmutter langsam eingeengt bzw. verdrängt. Darauf lassen sich typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen, Verstopfung (Obstipation), Kurzatmigkeit oder der vermehrte Harndrang zurückführen.“

: Platz im Bauch
So verschieben sich die Organe

Magen, Darm, Niere und Co. Je mehr Platz das Baby im Bauch einnimmt, desto mehr müssen die inneren Organe „weichen“. Diese Animation zeigt, wie sehr das Baby deine Organe verschiebt.

So kommst du mit dem Babybauch gut durch den Alltag: 4 hilfreiche Tipps

Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto anstrengender kann der Alltag mit Babybauch sein. Hier findest du vier kleine Alltagshacks, die dir das alltägliche Leben leichter machen:

1. Besser schlafen
Wenn du nachts keine gemütliche Position findest kann es helfen, dir ein Kissen zwischen die Knie und die Knöchel zu legen. Das entlastet deinen Rücken von dem Gewicht deines Bauches.

2. Heben mit Babybauch
Egal ob der Wäschekorb ruft oder das Geschwisterkind: Heben kann gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel zur echten Herausforderung werden. Versuche deine Alltagsroutine entweder auf Hüfthöhe zu erledigen oder im Sitzen. Und falls das Geschwisterkind auf den Arm will, bitte es darum, erst auf einen Stuhl zu steigen, damit du dich nicht so sehr bücken musst.

3. Arbeiten mit Schwangerschaftsbauch
Langes Sitzen ist oft ähnlich anstrengend wie langes Stehen. Achte darauf, dass du immer wieder Pausen einlegst, in denen du ein paar Schritte gehst. Ein Gymnastikball kann außerdem gegen Ischiasbeschwerden in der Schwangerschaft helfen.

4. Schuhebinden
Ab einem gewissen Bauchumfang wird das Schuhebinden zur echten Herausforderung. Verabschiede dich im letzten Trimester von falscher Eitelkeit und steige auf Schlupfschuhe und Stiefel um – diese kannst du leichter anziehen, ohne dich bücken zu müssen. Auch ein langer Schuhlöffel ist jetzt Gold wert. Unsere Hebamme Sandra rät auch: Schuhe im Einbein-Kniestand binden.

Babybauch pflegen: Das solltest du beachten

In der Schwangerschaft wird dein Babybauch besonders beansprucht und es kann zu trockener Haut, Jucken und Rötungen kommen. Dagegen helfen sanfte Bauchmassagen mit reichhaltigen Cremes und Ölen. Weiterer Vorteil: Die Streicheleinheiten stärken die Mutter-Kind-Bindung.

: Tipps
Die richtige Pflege

Wer auf Naturprodukte setzen möchte, ist mit einem hochwertigen Mandel-Öl gut beraten. Auch spezielle Öl-Mischungen für Schwangere bieten eine gute Pflege und lindern den juckenden Babybauch. Viele Hebammen empfehlen das biologische Pflegeöl von Weleda.

Wenn du unter starkem Juckreiz leidest, solltest du auf Vollbäder verzichten, da diese die Haut weiter austrocknen. Tipp: Lege deine Cremes in den Kühlschrank. Eine kühlende Massage kann helfen, den juckenden Babybauch zu beruhigen.

Wenn das Jucken durch Pflege nicht besser wird: Arzt aufsuchen! Das kann auch im blödesten Fall mal von einem Gallenstau oder Leberbeschwerden kommen und behandlungsbedürftig sein“, merkt Hebamme Sandra außerdem an. 

Vorsicht: Bauchmassagen können auch wehenfördernd sein. Bei vorzeitigen Wehen solltest du also auf weitere Massagen verzichten und deine Hebamme kontaktieren.

: Hebammen-Tipps
Zur Bauchpflege

Unsere Hebamme Sandra rät:

„[Benutze] möglichst wenig und reine Pflanzenprodukte. Nicht unbedingt Öl, gerne bei trockener Haut auch Lotion, das hilft dann oft besser.“

So kannst du Schwangerschaftsstreifen vorbeugen

Schwangerschaftsstreifen machen vielen Frauen Sorge, wenn es um den wachsenden Babybauch geht. Ein gutes Bindegewebe wird nicht so leicht reißen wie ein schwaches. Aber auch der „Trainingszustand“ spielt eine Rolle: Mit starken Bauchmuskeln kann der Körper dem Druck von innen besser Stand halten. Ein sanftes Bauchmuskeltraining in der Frühschwangerschaft kann hierbei helfen.

Dabei ist besonders das Training der schrägen Bauchmuskulatur zu empfehlen.

Aber: Bevor du sportliche Aktivitäten durchführst, solltest du dich darüber mit deiner Hebamme, deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin absprechen.

Hebamme Sandra Schneider erklärt uns, ob bestimmte Produkte Dehnungsstreifen vorbeugen können:

„Öle und Cremes können nur eine kleine Unterstützung bieten. Je nach Beschaffenheit des Bindegewebes können sie Schwangerschaftsstreifen etwas in ihrer Ausprägung mildern. Aber das geschieht vor allem auch durch die durchblutungsanregende Massage. Bei sehr weichem Bindegewebe ist es aber je nach Bauchgröße auch mit dem besten Öl unter Umständen nicht zu verhindern, dass Dehnungsstreifen entstehen. Und meistens bilden sie sich auch so gut zurück, dass sie kaum sichtbar als dünne weiß/ silbrige Linie bleiben und hier kann man mit Bauchmassagen ab dem frühen Wochenbett gut unterstützen.“

Der Babybauch wächst: Ab wann du Umstandskleidung brauchst

Wann sollte ich Umstandsmode kaufen? Die einfache Antwort: Wenn deine Kleidung anfängt zu zwicken. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, ist unterschiedlich: Erstgebärende Frauen können oft bis zur 20. SSW warten, andere brauchen schon ab der 12. SSW größere Kleidung.

Meistens werden Hosen als erstes zu eng. Doch viele Umstandshosen sind dann noch zu weit und rutschen. Über diese Phase helfen offene Knöpfe und weite Oberteile hinweg. Letztere braucht man oft auch schon wegen der neuen Oberweite.

Wer Sorge hat, dass eine unglückliche Bewegung den Blick auf die offene Hose freigibt, kann sich mit ein paar kleinen Tricks aushelfen: Bauchbänder und Hosenerweiterungen helfen!

Günstiger Trick: Einfach einen Haargummi durch das Knopfloch der Hose fädeln und so den Knopf schließen. Schwangeren-Leggins in Kombination mit einem Hemdkleid können ebenfalls eine dezente Lösung sein, den kleinen Schwangerschaftsbauch noch ein bisschen länger zu verstecken.

Babybauch FAQ

Kann die Form des Babybauchs das Geschlecht verraten?

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Warum habe ich einen negativen Test trotz Babybauch?

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Quellen