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Baby Blues: Heultage nach der Geburt statt Mutterglück

vonConnie Gräf-Adams | freie Autorin
Frau mit Babyblues liegt traurig im Bett
Fehlendes Mutterglück nach der Geburt: Ist das Baby Blues?
© Unsplash/ M.

Eine Geburt bedeutet für die frische Mama pures Mutterglück – aber nicht immer. Einige Frauen leiden nach der Geburt am Baby Blues. Wie lange dieser dauert, wie sich der Baby Blues äußert und was du tun kannst, liest du hier.

Endlich ist das Baby da. Doch während die stolzen Großeltern, Freunde und Kollegen freudestrahlend ums Babybettchen stehen und den neuen Erdenbürger gebührend bestaunen, wollen sich bei dir keine Glücksgefühle einstellen? Am liebsten würdest du dir die Decke über den Kopf ziehen und den ganzen Tag weinen? Mit deinem Baby Blues bist du nicht allein! Bis zu 80 Prozent aller Wöchnerinnen leiden in den Tagen nach der Geburt am Wochenbett-Blues.

Heultage nach der Geburt: Wie kommt es zu dem Stimmungstief?

Nach aktuellem Wissensstand sind in erster Linie die hormonellen Umstellungen nach der Entbindung für den Baby Blues verantwortlich. Östrogen- und Progesteronspiegel sind während der Schwangerschaft sehr hoch. Nach der Geburt kommt es zu einer drastischen Abnahme dieser Hormone, was zu Stimmungsschwankungen beitragen kann, wie sie auch im Zusammenhang mit den Wechseljahren oder der Menstruation beobachtet werden.

Zusätzlich können noch Schlafmangel, der häufig als unangenehm empfundene Milcheinschuss und Probleme beim Stillen oder ein starker Wochenfluss die psychische Stabilität beeinträchtigen. Auch die anstrengende Geburt und eventuelle Komplikationen müssen verarbeitet werden, Unsicherheit und Angst vor der Zukunft können ebenfalls die Stimmung trüben und den Baby Blues begünstigen.

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Wie äußert sich der Baby Blues?

Du hast das Gefühl, gar nicht du selbst zu sein? Bist ungewöhnlich empfindsam und brichst, ohne erkennbaren Anlass, plötzlich in Tränen aus? Das ist völlig normal in der Umstellungsphase nach der Geburt und bedeutet nicht, dass du keine gute Mutter sein wirst.

Schätzungen zufolge geht es acht von zehn Frauen in der ersten Woche nach der Entbindung ähnlich wie dir, Befindlichkeiten wie

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • häufiges Weinen und Traurigkeit
  • Appetitlosigkeit und Schlafstörungen
  • erhöhte Reizbarkeit und Ängstlichkeit

sind typische Anzeichen für den Baby Blues und gehen meist schnell vorüber.

Wie lange dauert ein Baby Blues?

Das Stimmungstief entwickelt sich im Allgemeinen drei bis fünf Tage nach der Entbindung. Bei manchen Wöchnerinnen ist der Baby Blues schon nach einigen Stunden überwunden, andere Frauen fühlen sich mehrere Tage traurig, erschöpft und außergewöhnlich empfindsam.

Sollten die psychischen Verstimmungen länger als 14 Tage anhalten, kann das auf eine Wochenbettdepression hindeuten. In diesem Fall solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, damit die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.

: ein Erfahrungsbericht

Wie komme ich aus dem Baby Blues heraus?

Die Stimmungsschwankungen gehen zwar von selbst vorüber, hilfreich ist in dieser Phase der Kontakt zu engen Bezugspersonen, mit denen man offen über Emotionen und etwaige Ängste sprechen kann. Gut ist, wenn dir in den ersten Wochen dein Partner oder eine Freundin zur Seite steht, um dich bei der Pflege des Babys und im Haushalt zu unterstützen.

Falls dir zum Heulen zumute ist, unterdrück diesen Impuls nicht und lass es raus. Weinen kann helfen, die Anspannung zu lösen und den Baby Blues zu verdrängen.

Falls möglich, solltest du dir tagsüber Ruhepausen gönnen – zum Beispiel, wenn das Baby schläft – und dir Zeit für dich selbst nehmen, um ein entspannendes Bad zu nehmen, ein Buch zu lesen oder einer sonstigen Beschäftigung nachzugehen, die dir Freude macht.

Quellen

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