Schwangerschaftsbeschwerden gehören (leider) zu jeder Schwangerschaft. Glücklicherweise treten nicht alle gemeinsam auf und meist sind sie harmlos. Von Rückenschmerzen bis zu Krampfadern: Hier findest du die 13 häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und hilfreiche Links.
Übelkeit zählt zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden. Laut dem Deutschen Ärzteblatt leiden 50 bis 90 Prozent der werdenden Mütter unter Übelkeit in der Schwangerschaft. Die meisten Frauen leiden vor allem ab der 6. SSW an Morgenübelkeit. Ab wann damit Schluss ist, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Wie kommt es zur Schwangerschaftsübelkeit?
Es gibt leider keine einfache Antwort darauf, warum viele Frauen in der Frühschwangerschaft unter Schwangerschaftsübelkeit leiden. Es handelt sich vermutlich um eine Kombination von körperlichen Veränderungen, die dafür verantwortlich ist. Einige Wissenschaftler vermuten auch, dass Stress und Emotionen hierbei eine Rolle spielen.
Auch dicke Füße gehören zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. Laut dem Berufsverband der Frauenärzte kämpfen fast 80 Prozent der Frauen, die ein Baby bekommen, auch mit Wassereinlagerungen.
Sind geschwollene Beine harmlos?
In den meisten Fällen haben geschwollene Beine in der Schwangerschaft keine ernsthafte Komplikation zur Folge. Im Normalfall verschwinden die Wassereinlagerungen nach der Geburt von wieder. Sollten die Wassereinlagerungen bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft, plötzlich und zusammen mit erhöhtem Blutdruck auftreten, solltest du allerdings deinen Arzt kontaktieren.
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft müssen nicht gleich das Schlimmste bedeuten. In den meisten Fällen handelt es sich einfach um Dehnungsschmerzen. Am Anfang können sich die Einnistung der Eizelle oder die Dehnung der Mutterbänder mit leichten Schmerzen im Unterbauch bemerkbar machen. Je weiter deine Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto mehr Platz braucht dein ungeborenes Kind und somit auch die Gebärmutter. Mutterbänder, Muskeln und Venen werden dabei stark beansprucht, was zu den leichten Schmerzen führt.
Wann zum Arzt?
Obwohl Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft meist harmlos sind, können sie in manchen Fällen auch auf Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft, eine drohende Frühgeburt oder eine Ablösung der Plazenta hinweisen.
Du könntest ständig schlafen und kaum bist du aufgestanden, bist du wieder müde? In den ersten Wochen deiner Schwangerschaft muss sich der Körper erst einmal auf die veränderten Hormone einstellen. Das kostet Kraft.
Medizinische Gründe
In manchen Fällen sind Blutarmut oder eine Schilddrüsenunterfunktion der Grund für die starke Müdigkeit. Sich morgens nicht erholt zu fühlen oder tagsüber sehr müde zu sein, kann in seltenen Fällen auch an nächtlichen Atemaussetzern liegen, die bei starkem Schnarchen auftreten können. Dein Arzt kann untersuchen, ob körperliche Ursachen für deine Müdigkeit verantwortlich sind.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnt außerdem:
„Anhaltende Müdigkeit und Antriebsarmut können auch Zeichen für eine große Erschöpfung sein oder auf eine Depression hinweisen. Depressive Verstimmungen sind in der Schwangerschaft häufig. Es ist wichtig, eine Depression zu erkennen und zu behandeln – gerade in der Schwangerschaft.“
Wenn du dich also oft antriebslos und niedergeschlagen fühlst, hole dir auf jeden Fall Hilfe!
Hat deine Müdigkeit keine medizinischen Gründe, reicht oft schon ein Spaziergang an der frischen Luft. So bringst du deinen Kreislauf in Schwung und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Außerdem wichtig: Eine gesunde und ausgewogenen Ernährung. Frisches Obst und Gemüse sind immer eine gute Wahl.
Brustspannen gehört häufig zu den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Schuld daran ist die hormonelle Umstellung. Schon kurz nach dem Ausbleiben der Periode bemerken viele Frauen, dass ihre Brüste größer und fester werden. Das kann zu einem unangenehmen Spannungs- und Druckgefühl führen, und dazu, dass die Brüste besonders berührungsempfindlich sind.
Die schlechte Nachricht: In den meisten Fällen lassen die Beschwerden erst nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel nach.
Tipps für spannende Brüste
Schon ein warmes Bad mit zum Beispiel einem Lavendelzusatz kann schon helfen. Auch Massagen mit Pflegeölen können lindernd wirken.
Ist das Brustspannen sehr unangenehm, kannst du es mit warmen Lavendelumschlägen probieren. Gebe dazu einfach ein paar Tropfen Lavendelöl auf einen Waschlappen oder ein anderes Baumwolltuch.
Wichtig: Besorge dir einen gutsitzenden BH mit breiten Trägern. Außerdem sollte dehnungsfähig sein, nicht drücken und die wachsende Brust gut stützen.
Sodbrennen in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Laut Schätzungen des Berufsverbands der Frauenärzte leiden circa 40 bis 80 Prozent aller Schwangeren an dem unangenehmen Brennen im Magen.
Ursachen Sodbrennen
Im Laufe der Schwangerschaft drücken dein Baby und die wachsende Gebärmutter zunehmend deine Organe nach oben. Dadurch erhöht sich der Druck auf deinen Magen. Zusätzlich wird der Muskelring, der den Magen zur Speiseröhre hin abschließt, weicher. Durch die Schwangerschaftshormone entspannt sich deine Muskulatur.
Leidest du regelmäßig unter Sodbrennen, sollte das auf jeden Fall Thema beim nächsten Frauenarzt-Termin sein.
Während der Schwangerschaft ist deine Haut und Bindegewebe extremen Belastungen ausgesetzt. Das bleibt meist nicht ohne Folgen: Bei 50 bis 90 Prozent aller Schwangeren reißt die untere Hautschicht ein. Es entstehen Geweberisse im Bindegewebe, besser bekannt als Dehnungsstreifen. Diese zieren vor allem den Bauch, können sich aber auch an den Oberschenkeln, den Brüsten und der Hüfte breitmachen.
Durch die Schwangerschaftshormone verändert sich in deinem Körper so einiges, daher haben Schwangere oft vermehrt Ausfluss. Nicht jeder Ausfluss in der Schwangerschaft ist aber gleich ein Grund zur Sorge, da der gesamte Vaginalbereich in der Schwangerschaft stärker durchblutet und aufgelockert ist. Wie viel Scheidensekret normal ist und wie lange sich ein stärkerer Ausfluss während der Schwangerschaft bemerkbar macht, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Wenn du plötzlich Blutungen in der Schwangerschaft bekommst, ist die Sorge um das Baby natürlich groß. Aber Zwischen- und Schmierblutung in der Schwangerschaft sind nicht immer gleich problematisch, sondern recht häufig. Sie kommen bei etwa jeder vierten Schwangeren vor. Vor allem in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten können leichte Schmierblutungen öfter vorkommen. Sie sind laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in den meisten Fällen unproblematisch.
Im zweiten oder dritten Trimester können Blutungen in der Schwangerschaft ein Hinweis auf gefährliche Situationen sein. Mehr Informationen zum Thema findest du in unseren Ratgeberartikel: Zwischen- und Schmierblutungen in der Schwangerschaft
Rückenschmerzen treten meist im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Sie melden sich oft im unteren Rücken, also im Bereich der Lendenwirbelsäule und am Kreuzbein. Manchmal strahlen sie auch in die Beine aus.
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach der Geburt.
Wichtig: Fühlen sich die Rückenschmerzen in der Schwangerschaft für dich nicht „stimmig“ an, hast du das Gefühl, ein Nerv ist eingeklemmt oder blockiert, bemerkst du ein Taubheitsgefühl oder erreicht der Schmerz eine hohe Intensität, suche bitte unbedingt einen Arzt auf!
Verstopfung & Schwangerschaft – diese Kombination ist leider keine Seltenheit. Viele Schwangere leiden unter einer verlangsamten Verdauung, einem ständigen Völlegefühl und Stuhlproblemen. Schuld daran sind wieder einmal die Hormone. Häufig aber auch die wachsende Gebärmutter, die Druck auf den Darmbereich ausübt oder ein veränderter Flüssigkeitshaushalt.
Was hilft gegen Verstopfungen?
Die gute Nachricht: Verstopfungen sind zwar nicht gerade angenehm, lassen sich aber mit ein paar Tricks gut in den Griff bekommen. So helfen zum Beispiel magnesiumreiche Lebensmittel. Was du sonst noch gegen Verstopfungen tun kannst, erfährst du in unserem Ratgeberartikel: Verstopfung & Schwangerschaft: Wie gefährlich ist das?
Und weil wir gerade beim Thema sind: Auch Blähungen sind in der Schwangerschaft ein weit verbreitetes Problem. Vielen werdenden Müttern macht ein Blähbauch vor allem am Anfang und gegen Ende der Schwangerschaft zu schaffen. Auch hier sind die Hormone schuld. Dein Körper schüttet nämlich von Beginn an vermehrt Progesteron aus. Die Folge: Deine Muskeln entspannen sich – auch die glatte Muskulatur im Darmbereich. Der Darm wird träger, der Nahrungsbrei verbleibt länger im Verdauungstrakt und es bilden sich mehr Verdauungsgase.
Was tun gegen Blähungen?
Verzichte auf stark blähende Lebensmittel. Auch Wärme hilft bei zu viel Luft im Bauch. Was du sonst noch gegen Blähungen in der Schwangerschaft tun kannst und wann du vielleicht doch zum Arzt gegen solltest, liest du hier: Blähungen in der Schwangerschaft: Das kannst du dagegen tun
Blasenschwäche in der Schwangerschaft kommt häufig vor, wird aber selten angesprochen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung leiden bis zu sieben von zehn Schwangeren an einer vorübergehenden Inkontinenz. In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist der Blasendrang dabei am stärksten.
Ungefähr im vierten Monat lässt der Harndrang etwas nach. Das ist aber leider nicht von langer Dauer. Am Ende des zweiten Trimesters wird deine Blasenschwäche wieder stärker. Der Kopf deines Kindes wandert jetzt nämlich in die Geburtsposition und drückt auf deine Blase. Was kann ich dagegen tun?
Inkontinenz in der Schwangerschaft lässt sich nicht ganz vermeiden.Die Symptome können mit den richtigen Methoden aber deutlich gelindert werden. Das Stichwort hier: Beckenboden trainieren.
Die 12 dämlichsten Sätze, die Hebammen je bei einer Geburt gehört haben
...von Papa, Mama oder Ärzten
Quellen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Schwangerschaftsbeschwerden,
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/, (letzter Zugriff: April 2020)
Das Ärzteblatt: Erbrechen in der Schwangerschaft,
https://www.aerzteblatt.de/archiv/56117/Erbrechen-in-der-Schwangerschaft, (letzter Zugriff: April 2020)
Berufsverband der Frauenärzte: Schwangerschaftshochdruck/Präeklampsie: Krankheitsbilder & Symptome,
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/schwangerschaftshochdruck-praeeklampsie/krankheitsbilder/#%C3%96dem,(letzter Zugriff: April 2020)
Berufsverband der Frauenärzte: Schwangerschaft: Sodbrennen durch mehrere kleine Mahlzeiten vermeiden,
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/schwangerschaft-sodbrennen-durch-mehrere-kleine-mahlzeiten-vermeiden/, (letzter Zugriff: April 2020)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Blutungen und Zwischenblutungen,
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/blutungen-und-zwischenblutungen/, (letzter Zugriff: April 2020)