Besonderes Gen macht Frauen „immun“ gegen Geburtsschmerzen

Frau bei der Geburt
Manche Frauen tragen eine seltene Genvariante in sich
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Viele Frauen beschreiben die Geburt ihres Kindes als wenig angenehm. Eine Geburt ohne schmerzlindernde Therapie ist heutzutage schwer vorstellbar. Doch es gibt auch Mütter, die ihr Kind schmerzfrei gebären konnten. Dieses Phänomen steht im Fokus der Studie der britischen Wissenschaftler der Universität Cambridge.

So wurde die Studie durchgeführt

Forscher der Universität Cambridge haben Frauen gefragt, ob sie während der Geburt zu Schmerzmittel greifen wollten. 158 den befragten Müttern, empfanden die Geburt ihres ersten Kindes als relativ schmerzfrei. Diese Frauen standen im Fokus der Untersuchung. Forschungsleiter Dr. Lee und seine Kollegen führten eine Reihe von psychologischen und physiologischen Tests an den Frauen durch. Darunter die Anwendung von Hitze und Druck auf ihre Arme und das Eintauchen ihrer Hände in eisiges Wasser.

Dadurch fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Frauen, die eine schmerzfreie Geburt hatten, im Vergleich zu Müttern, die während der Geburt Schmermittel verlangten, eine höhere Schmerztoleranz haben.

Dank einer Genvariante erleben die Frauen eine leichtere Geburt

Der Studie zufolge haben die britischen Forscher, das Allel „rs140124801“ auf dem Gen KCNG4 bei den schmerzunempfindlichen Müttern nachweisen können. Diese produziert ein Protein, das im Körper die Weiterleitung von Schmerzsignalen dämmen kann. Das verändert auch das Schmerzempfinden während der Geburt. Dieses Gen kommt sehr selten vor, etwa bei 1 von 100 Frauen, schätzen die Forscher.

Einer der Autoren der Studie, Dr. St. John Smith, erklärt: „Tatsächlich wirkt dieser Defekt wie eine natürliche PDA.“

Die Erkenntnisse geben Frauen Hoffnung für eine schmerzfreie Geburt

Die Studienergebnisse könnten eine große Hilfe für die Entwicklung von Medikamenten leisten, die anderen Frauen künftig eine schmerzfreie Geburt ermöglichen.

Quellen