Etwa 40.000 Kinder kommen jährlich zu früh auf die Welt
In Deutschland wird 1 von 10 Babys zu früh geboren. Bei einer Zwillingsschwangerschaft ist das sogar sehr wahrscheinlich: Mehr als die Hälfte aller Zwillinge sind Frühchen und kommen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt.
Zum Glück ist die medizinische Versorgung inzwischen so gut, dass die meisten Frühchen trotz des vorzeitigen Starts ins Leben nicht in akuter Lebensgefahr schweben- selbst wenn sie sehr früh, vor der 24. SSW geboren werden. Das gilt allerdings als Grenze zur Lebensfähigkeit und je niedriger das Geburtsgewicht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen.
Die meisten Frühgeborenen sind aber sogenannte „späte“ Frühgeborene. Das heißt, sie werden zwischen der 34. SSW und 37. SSW geboren und unterscheiden sich in Größe und Gewicht nur unwesentlich von reifgeborenen Kindern. Trotzdem fehlen ihnen natürlich wertvolle Entwicklungswochen im geschützten Babybauch. Und das merkt man den Kleinen an: Anpassungsprobleme und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind häufige Probleme mit denen sie zu kämpfen haben.
- Späte Frühgeborene:
Kinder, die zwischen der 34. und der 37. SSW zur Welt kommen. Sie unterscheiden sich bezüglich Gewicht und Körpergröße kaum von reifgeborenen Kindern. - Sehr niedriges Geburtsgewicht:
Als Frühgeborene mit sehr niedrigem Geburtsgewicht werden Babys bezeichnet, wenn sie weniger als 1.500 Gramm wiegen. Sie kommen meist vor der 32. SSW zur Welt. - Extrem niedriges Geburtsgewicht:
Frühgeborene mit extrem niedrigem Geburtsgewicht wiegen anfangs weniger als 1.000 Gramm und werden in der Regel vor der 29. SSW geboren.
Aktuelle Studienlage: neurologische Beeinträchtigungen werden immer seltener
Ob ihr Kind ein Leben lang gesundheitliche Defizite oder Schwierigkeiten in der körperlichen und geistigen Entwicklung haben wird, das sind natürlich Sorgen, die alle Frühchen-Eltern haben.
Die aktuelle Studienlage macht große Hoffnung. „Die Auswertung zeigt, dass die Fortschritte in der Intensivmedizin und der Neonatologie sehr wohl dazu führen, dass die ‚Frühchen‘ nicht nur vermehrt überleben, sondern auch besser überleben“, sagt die ehemalige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin Professor Dr. Ingeborg Krägeloh-Mann der Stiftung Kindergesundheit. Das heißt, dass selbst für frühe Frühchen die Risiken für neurologische Beeinträchtigungen kontinuierlich sinken.
Jedes Frühchen hat seine eigene Geschichte
Eine sichere Prognose, wie die Entwicklung eines frühgeborenen Kindes im Einzelfall verlaufen wird, lässt sich kaum treffen: Jedes Frühchen hat seine eigene Geschichte und nimmt seine eigene Entwicklung – ganz unabhängig von statistischen Erhebungen.
Daher kann es für betroffene Eltern sehr ermutigend sein, Erfolgsgeschichten aus anderen Familien zu hören und zu sehen, wie gesund sich Frühchen durchaus entwickeln. Selbst eine Karriere als Profisportler ist möglich!
Amelie und Theresa Stoll: Erfolgreiche Judoka kamen als Frühchen zur Welt
So kamen auch die beiden Judoka und Zwillingsschwestern Amelie Stoll (rechts im Bild) und Theresa Stoll (links im Bild) als Frühchen in der 35. SSW zu Welt.
Seit ihrem siebten Lebensjahr stehen sie auf der Judomatte und gewinnen heute Titel und Medaillen. Theresa gewann zum Beispiel bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 im Team eine Bronze-Medaille. Die ist etwa genau so groß wie die Mini-Windel in die die Zwillinge bei der Geburt noch gepasst haben!

© Pampers
Auch akademisch haben die Zwillingsschwestern schon viel erreicht: Amelie hat bereits einen Bachelor in Sportwissenschaften in der Tasche und macht noch einen Master in Management, Theresa studiert Medizin. Frühchen sind eben ein Leben lang echte Kämpfer!
Frühchen brauchen besondere Unterstützung: Versorgungsqualität in Kinderkliniken muss sichergestellt sein
Der Start ins leben eines Frühchens bleibt trotzdem voller Herausforderungen und eine gute (intensiv)medizinische Versorgung ist ganz zentral für ihre Entwicklungschancen. Leider haben auch Kinderkliniken zunehmend Schwierigkeiten das sicherzustellen. Kostendruck und Personalmangel sorgen dafür, dass Frühchen-Stationen schließen müssen. Und die Situation könnte sich laut den Befürchtungen einiger Ärzte im kommenden Jahr noch weiter verschärfen.
Dann müssen Kinderkliniken in ganz Deutschland pro Jahr mindestens 25 Frühgeborene unter 1.250 Gramm Geburtsgewicht behandeln, um die Versorgung der extrem Frühgeborenen von den Krankenkassen bezahlt zu bekommen. Diese Änderung hatte der gemeinsame Bundesausschuss von Ärztinnen und Ärzten, Kliniken und Krankenkassen (G-BA) bereits 2020 beschlossen.
Bislang lag diese sogenannte Mindestmengenregelung bei 14 Frühgeborenen pro Jahr. Für 2023 gilt bereits eine Übergangsregelung von 20 Frühgeborenen pro Jahr. Ein Antrag mehrerer Länder zur Wiederaufnahme der Beratungen im G-BA wurde abgelehnt.
Am 17. November ist Weltfrühgeborenen-Tag
Der Weltfrühgeborenen-Tag wird jedes Jahr am 17. November gefeiert, um auf die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam zu machen. Er soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, denen Frühgeborene und ihre Familien gegenüberstehen.
Im Aktionszeitraum vom 01.11. – 30.11.2023 spendet Pampers für jede gekaufte Packung Premium Protection Windeln, die während dieser Zeit bei teilnehmenden Händlern (dm, Rossmann, Bioa, Müller) gekauft wurden, eine Frühchenwindel an Krankenhäuser oder deren Gegenwert (13 Cent) an die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“