Cholesterin: Lebensnotwendiger Stoff mit schlechtem Ruf
Cholesterin ist nicht nur im Verlauf der Schwangerschaft von Bedeutung, sondern grundsätzlich für den Erhalt deiner Gesundheit. Sind die Werte dauerhaft zu hoch, so hat dies mitunter verschiedene Ursachen und führt womöglich zu gesundheitseinschränkenden Folgen.
Die hohen Blutfettwerte entstehen unter anderem durch einen ungünstigen Lebensstil, als Nebenwirkung mancher Medikamente oder als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen. Das Cholesterin kann durch hormonelle Veränderungen auch in der Zeit der Schwangerschaft deutlich erhöht sein. Zudem sind zu hohe Werte manchmal erblich bedingt und liegen als sogenannte familiäre Hypercholesterinämie vor.
Doch schon allein das Wort Cholesterin führt dazu, dass viele Menschen ausschließlich an Negatives denken:
- Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Einschränkung in der Lebensmittelauswahl
Empfehlenswert ist es meistens den Lebensstil grundsätzlich umzustellen, um die Blutfettwerte im Rahmen entsprechender Grenzbereiche zu halten. Im Grunde ist Cholesterin jedoch zunächst einmal ein körpereigener und vor allem lebensnotwendiger Stoff, den der menschliche Körper zu einem großen Anteil selbst produziert.
Cholesterin in der Schwangerschaft erhöht
Während der Schwangerschaft werden deine Blutwerte, so auch das Cholesterin und andere gesundheitsbezogene Parameter, regelmäßig kontrolliert. Oftmals fällt hierbei auf, dass die Werte für Cholesterin in der Schwangerschaft höher sind als normal (Richtwert für das Gesamtcholesterin: < 200 mg/dl). Ist dies der Fall, musst du dir keine Sorgen machen.
Insbesondere im dritten Trimenon, also im letzten Drittel der Schwangerschaft, kann das Cholesterin sogar etwa 50 Prozent höher sein, als deine Werte normal sind. Das Gleiche gilt auch für die weiteren Blutfettwerte, wie zum Beispiel die Triglyceride.
Eine schwangere Frau weist also, wenn man ausschließlich die Blutwerte betrachtet, häufig das Blutbild einer ausgeprägten Fettstoffwechselstörung auf.
Die Normalwerte für Cholesterin und andere Blutfette können in der Schwangerschaft nicht eingehalten werden, denn in der Zeit, in der dein Baby in dir heranwächst, läuft dein Stoffwechsel auf Hochtouren. Außerdem unterliegt der Körper starken hormonellen Veränderungen.
Gemeinsam mit einer an die Schwangerschaft angepassten Leberfunktion kommt es zum Anstieg des Cholesterins und anderer Blutfette.
Aus dem erhöhten Cholesterin während der Schwangerschaft kannst du übrigens wichtige Funktionen des lebenswichtigen Stoffs ableiten:
- Aufbau von Zellen, denn jede Zellwand deines Körpers besteht zum Teil aus Cholesterin
- Aufbau von Hormonen, zum Beispiel Geschlechts- und Nebennierenhormone
Das Blutfett ist für die Entwicklung des Ungeborenen wichtig, sodass der Körper den Bedarf in der Schwangerschaft anpasst.
Auswirkungen von erhöhtem Cholesterin in der Schwangerschaft
Ist das Cholesterin lediglich aufgrund der Schwangerschaft erhöht, so werden sich die Blutwerte nach der Geburt deines Babys wieder auf deine persönlichen Normalwerte einpendeln. Auch stellt der vorübergehend erhöhte Cholesterinspiegel keine Gefahr für dich dar.
Dein Ungeborenes könnte hingegen eventuell negative Auswirkungen bemerken, wenn die Werte während der Schwangerschaft deutlich zu hoch sind. Diese fallen allerdings erst deutlich später auf. So könnte es sein, dass ein auffälliger Cholesterinspiegel der schwangeren Frau zu Beeinträchtigungen der Herz-Kreislauf-Gesundheit des Nachwuchses im Erwachsenenalter führt.
Cholesterin in der Schwangerschaft mit Ernährung beeinflussen
Du kannst selbst einiges dafür tun, dass deine Blutfettwerte während der Schwangerschaft nicht allzu sehr in die Höhe schießen. Und zwar indem du auf deine Ernährung achtest.
Die Fettzufuhr sollte etwa bei 30 Prozent der gesamten Energiezufuhr liegen, was laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für alle Altersgruppen gilt. Wenn überhaupt, ist eine moderate Steigerung auf etwa 35 Prozent ab der vierten Schwangerschaftswoche empfehlenswert.