In diesem Artikel:
CTG: Das Wichtigste über den Wehenschreiber in Kürze
- Ein CTG (Cardiotokografie) misst die Herzfrequenz deines Babys und deine Wehentätigkeit.
- Du musst für ein CTG in der Praxis mindestens 30 Minuten einplanen.
- Keine Sorge: Das CTG tut weder dir noch deinem Baby weh.
Was zeigt das CTG an?
Mit dem Cardiotokogramm kann dein Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme gleichzeitig zwei Dinge messen:
#1 Die Herztöne des Babys
Dabei werden Schallwellen zum Herzen des Kindes geworfen. Aus dem Echo kann das CTG dann die Herzfrequenz des Babys berechnen. Das ist das Kardiogramm.
#2 Die Wehentätigkeit
Hier misst ein Drucksensor aus der Spannung der Bauchdecke die Kontraktionen der Gebärmutter und kann so die Wehentätigkeit messen. Das heißt Tokogramm.
Was die Kurven auf dem CTG bedeuten und wie du die Werte interpretieren kannst, erfährst du in diesem Teil des Artikels.
Wann ist ein CTG notwendig?
Während der Schwangerschaft wird ein CTG geschrieben, um die Gesundheit des Babys zu überwachen. Der Schreiber wird dabei meist erst im letzten Schwangerschaftsdrittel, also ab der 28. SSW eingesetzt. Es kann aber auch später, etwa ab der 30. Woche, begonnen werden.
Bei einer Risikoschwangerschaft, Mehrlingsschwangerschaft oder anderen Besonderheiten kann ein CTG auch schon um die 25. Schwangerschaftswoche nötig werden.
Bei der Geburt kann mit dem Wehenschreiber geprüft werden, ob dein Baby mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird und wie es auf die Wehen reagiert.
Nach den Mutterschutz-Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) muss eine Untersuchung mit Wehenschreiber nicht zwingend durchgeführt werden. Trotzdem entscheiden sich viele Mediziner:innen für die Messung der CTG-Werte, weil sie damit zahlreiche Risiken früh erkennen können.
Wie oft werden die CTG-Werte untersucht?
In der Schwangerschaft: Dein Arzt oder deine Ärztin kann dir ab der 28. SSW das CTG bei den Vorsorgeterminen alle 2 Wochen anbieten. Ob du es in Anspruch nehmen willst entscheidest du selbst. Denn: CTG muss man eben nicht machen. Hebammen machen es in der Vorsorge oft nicht, sondern hören nur kurz die Herztöne mit einem sogenannten Dopton/ Fetaldoppler.
Während der Geburt: Der Wehenschreiber gehört meist zum Standard-Equipment im Kreißsaal. In der Eröffnungsphase kann das CTG erstmal alle 2 Stunden für 30 min geschrieben werden. Ab einer Muttermundsweite von ca 8 cm soll die fetale Herzfrequenz dauerhaft abgeleitet werden.
Sollte die fetale Herzfrequenz auffällig sein oder die Wehentätigkeit sich plötzlich verändern oder die Fruchtblase springen, kann es sein, dass die Hebamme sich auch schon früher für eine dauerhafte Ableitung entscheidet.
Bei einer Wassergeburt gibt es ein spezielles CTG- Gerät mit wasserdichten Funk- Abnehmern, so dass man auch in der Wanne CTG schreiben kann.
Wie läuft eine CTG Untersuchung ab?
Laut der Deutschen Hebammen-Zeitschrift ist der Ablauf einer CTG-Untersuchung sehr individuell und hängt stark von dem behandelnden Personal ab. Jedoch gibt es einige Dinge, auf die du dich bei fast jeder Untersuchung einstellen kannst:
Wie lange dauert ein CTG?
Im Durchschnitt solltest du mit rund 30 Minuten rechnen, um mit dem CTG Wehen und Herztöne zuverlässig messen zu können. Bei auffälligen CTG-Werten kann es sein, dass du auch bis zu 60 Minuten an den Wehenschreiber angeschlossen bleibst.
Geht es bald los mit der Geburt?
Wo misst man das CTG?
Bei der Untersuchung bekommst du einen Gurt um deinen Bauch gelegt, an dem zwei Sensoren angebracht sind. Einen Gurt im oberen Drittel deines Bauches, den anderen im unteren.
Dabei musst du nicht unbedingt liegen oder sitzen, denn ein CTG kann man in jeder Position machen. Teilweise gibt es die Möglichkeit ein Funkgerät zu nutzen, dann kannst du dich im ganzen Zimmer bewegen. Ansonsten bist du mit dem Gerät verkabelt und hast einen Radius von ca. 1,5 m.
Ein internes CTG ist eine direkte Messung in der Gebärmutter und kann nur nach dem Blasensprung durchgeführt werden. Dabei werden die Herztöne durch eine Elektrode am Steiß oder am Kopf des Babys aufgezeichnet. Auch die Wehen werden direkt in der Gebärmutter gemessen.
Ein internes CTG ist exakter als das externe, aber auch aufwendiger und birgt ein höheres Verletzungsrisiko. Deshalb wird es nur in Ausnahmen gemacht.
Das CTG misst die Herztöne und eventuelle Wehentätigkeit über einen längeren Zeitraum und druckt die CTG-Werte durchgängig auf einen Papierstreifen aus. Aber was bedeuten sie? Wie sehen Wehen auf dem CTG aus? Was bedeuten Schwankungen und Auffälligkeiten? Welche Herzfrequenz ist beim CTG ist normal?
CTG lesen: Werte und Interpretation des Wehenschreibers
Welche Bedeutung haben die Kurven eines CTGs? Hier siehst du ein Beispiel, wie CTG-Werte aussehen können und eine einfache Erklärung der verschiedenen Linien, damit du dein CTG lesen kannst.
Im folgenden Beispiel-Bild siehst du vier Werte, die rechts im Bild mit A bis D beziffert sind. Darunter findest du die Erklärungen der einzelnen CTG-Kurven.

Die verschiendenen Linien im CTG an einem Beispielbild. © Wikimedia Commons, Phantomsteve, CC BY-SA 3.0
A -> Herzfrequenz des Ungeborenen untersuchen
Im Normalbereich sind laut Frauenärzten Werte zwischen 120 und 160 Herzschlägen pro Minute. Ein schnellerer Puls wird als Tachykardie – ein langsamerer als Bradykardie bezeichnet. Ausreißer sind aber nicht per se schlimm: Vielleicht bewegt sich dein Baby im Bauch ja viel – oder es schläft gerade.
Bei einem CTG kurz vor der Geburt zeigt dieser Wert auch an, ob dein Baby richtig auf die Wehen reagiert – bei Wehen zieht sich deine Gebärmutter nämlich zusammen. Dadurch kommt kurzzeitig weniger Blut zu deinem Baby, der Herzschlag des Kindes verlangsamt sich in der Zeit ein bisschen und erholt sich wieder. Ist das nicht der Fall, bekommt dein Baby vielleicht nicht genug Sauerstoff.
B -> Kindsbewegungen erfassen, die du gespürt hast
Bei der Untersuchung mit dem Wehenschreiber bekommst du einen Knopf in die Hand, den du jedes Mal drückst, wenn du die Kindsbewegungen spürst. Diese werden dann als dünne Linien auf dem CTG-Ausdruck dargestellt.
C-> Alle Kindsbewegungen
In dieser Linie aus kürzeren und längeren schwarzen Blöcken siehst du die wirklichen Bewegungen deines Kindes. Ein hoher Puls kann so beispielsweise schnell erklärt werden. Diese Linie ist besonders interessant, um die Linie A, also die Herztöne des Babys, interpretieren zu können.
D -> Wehen im CTG
Auf dem Beispiel-CTG oben kannst du sehen, dass diese Frau keine Wehen hatte – bei einer Wehe würde die Linie einen großen Ausschlag nach oben anzeigen. Bei einer Untersuchung werden die Länge und Häufigkeit deiner Wehen gemessen.
Es kann sein, dass man die Position des Kindes nicht richtig getastet hat bzw. das Kind sich mittendrin weggedreht hat. Die Herztöne des Babys kann man nur in der Nähe des kindlichen Herzens messen und wenn man sie nicht gleich/ plötzlich nicht mehr findet, kann es einfach an der Lage des Babys liegen.
Also würde man erstmal die Position der Mama ändern und suchen. Wenn man dann auch nichts findet, wird man mit dem Ultraschall schauen und hoffentlich so eine Herzaktion feststellen.
Tipps vor der ersten Untersuchung mit Wehenschreiber
- Wenn dich die CTG-Töne nervös machen: Frage deine Hebamme, ob das Gerät leiser oder stumm gestellt werden kann – bei einem CTG ist das in der Regel möglich. Alternativ kannst du auch Ohrenstöpsel oder Kopfhörer mitbringen, wenn du die Geräusche lieber nicht hören möchtest.
- Wenn du die CTG-Werte und Linien nicht verstehst, frage ruhig nach – deine Hebamme wird dir gerne alle wichtigen Dinge erklären.
- Wenn du bemerkst, dass deine Hebamme besorgt erscheint, solltest du dich nicht sofort verrückt machen. Sollte wirklich etwas nicht richtig sein, wird deine Hebamme dir das in Ruhe erklären. Vorschnelle Sorge ist hier weder für dich noch für dein Baby gesund.