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Fahrrad fahren: Schwangerschaft als Risiko?

Schwangere Frau mit dem Fahrrad
Schwanger Fahrrad fahren – darf ich das noch?
© Bigstock/artfotodima

Viele Frauen, die ein Kind erwarten, wollen gerne weiter Fahrrad fahren. Schwangerschaft erfordert aber eine besondere Vorsicht bei sportlichen Aktivitäten. Doch ist schwanger Fahrrad fahren tabu oder erlaubt? Vor- und Nachteile, sowie Tipps und Hinweise für das Radfahren in der Schwangerschaft, erfährst du hier.

Fahrrad fahren: Schwangerschaft kein Problem

Sport in der Schwangerschaft ist gerade bei werdenden Müttern ein viel diskutiertes Thema. Dazu gehört natürlich auch das Fahrradfahren. Schwangerschaft bedeutet nicht, dass man nun nur noch die Füße hochlegen sollte.  Experten sind sich einig: schwanger Fahrradfahren ist gesund und sollte ein wichtiger Teil des Lebens der künftigen Mütter bleiben.

Schwanger Fahrrad fahren: Pro & Contra

Pro:

  • Sportliche Aktivität stärkt dein Immunsystem und schützt dich vor Infekten.
  • Mit dem Fahrradfahren in der Schwangerschaft kannst du Kreislaufprobleme verhindern.
  • Schwanger Fahrrad fahren beugt Thrombose, sowie Wadenkrämpfen vor.
  • Durch die Senkung der Cholesterinwerte und des Blutzuckerspiegels, reduziert das Fahrradfahren in der Schwangerschaft die Gefahr einer Schwangerschaftsdiabetes.
  • Das Fahrradfahren schont deine Gelenke, die durch das zunehmende Körpergewicht in der Schwangerschaft viel mehr leisten müssen.
  • Dein Beckenboden wird gestärkt und entlastet. Hier findest du hilfreiche Beckenbodenübungen für zu Hause.
  • Fahrradfahren sorgt für eine aufrechte Haltung während der Schwangerschaft. So kannst du Rückenprobleme vermeiden.
  • Sportliche Aktivität wirkt sich bei deinem psychischen Zustand gut aus: dein Körpergefühl, sowie dein Selbstbewusstsein werden gesteigert.
  • Fahrradfahren in der Schwangerschaft macht dich fit für die Geburt. So kann die Geburt laut Andrea Hadwiger, einer erfahrene Hebamme, die sich dem Thema Radfahren in der Schwangerschaft widmet, bei untrainierten Frauen zur schnellen Erschöpfung führen.
  • Laut Dr. med. Franz Kainer und Anette Nolden, die sich in einem Kapitel ihres Buches „Das große Buch zur Schwangerschaft“ dem Thema Sport widmen, benötigen sportlich aktive Frauen während des Geburtsprozesses weniger Schmerzmittel und Eingriffe wie Saugglocken- oder Zangenentbindung.

Contra

  • Unfallgefahr

Das Risiko mit dem Fahrrad zu stürzen ist in der Schwangerschaft höher, weil der Schwerpunkt sich durch den wachsenden Bauch deutlich verändert.

  • Körperliche Überforderung

Ein übermäßiger Sport kann zu Schwangerschaftskomplikationen führen, die für deine, sowie für die Gesundheit deines Babys gefährlich sein können.

Fahrrad fahren in der Schwangerschaft: Gibt es Risiken?

Dr. med. Franz Kainer und Anette Nolden zufolge kann eine gemäßigte Sportaktivität in der Schwangerschaft positive Auswirkungen auf die Gesundheit der werdenden Mutter haben.

Solange eine schwangere Frau, keinen Extremsport betreibt und ihren Körper nicht überfordert, sind weder Früh- oder Fehlgeburt zu befürchten.

Wie lange darf man in der Schwangerschaft Fahrrad fahren?

Generell dürfen die werdenden Mütter bis zum Ende der Schwangerschaft Fahrrad fahren. Wenn die Schwangerschaft ganz normal und ohne Komplikationen verläuft, gibt es keinen Grund auf das Radeln in der Schwangerschaft zu verzichten.


Das solltest du beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft beachten

  • Höre auf deine inneren Warnsignale und höre auf mit dem Sport, wenn du dich nicht mehr wohl fühlst.
  • Der Wert eines Pulsmessers ist beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft nicht zu unterschätzen – so kannst du deinen Puls immer im Auge behalten und gefährliche Pulsschwankungen vermeiden.

Um deinen Puls während der sportlichen Aktivität unter Kontrolle zu halten, kannst du dich an die folgenden Angaben des Trainingspulses für Schwangere von Dr. med. Franz Kainer und Annette Nolden orientieren:

Trainingspuls bei Schwangeren

bei Frauen bis 29 Jahren 135-150 Schläge pro Minute
bei Frauen zwischen 30-39 Jahren 130-145 Schläge pro Minute
bei Frauen über 40 Jahren 125-140 Schläge pro Minute

 

  • Die Kleidung spielt auch eine wichtige Rolle beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft. Sorge für eine lockere Kleidung, sowie gute Schuhe, die für Schwangere geeignet sind.
  • Deine, sowie die Sicherheit deines Babys, sollen beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft an der ersten Stelle stehen. Trage während der Fahrt einen Helm, der dich vor gefährlichen Kopfverletzungen schützt.
  • Wähle Strecken, die du gut kennst und versuche stark befahrenen Straßen zu vermeiden.
  • Achte auf deine Sitzposition – ein tiefer Einstieg beim Rad erleichtert das Auf- und Absteigen. Am besten solltest du dich diesbezüglich bei einem Fachgeschäft beraten lassen.

Laut der Hebamme Andrea Hadwiger sind Stöße beim Fahrradfahren auf holprigen Straßen nicht unbedingt gefährlich für das Ungeborene, solange die Schwangere gesund ist und keine vorzeitigen Wehen hat. Das Baby ist durch die Gebärmutter und das Fruchtwasser gut geschützt. Eine kurze Fahrt über einen gepflasterten Weg oder ein holpriges Waldstück sollten kein Problem sein.

Fazit

Abschließend zum Thema Fahrrad fahren: Schwangerschaft ist kein Anlass das Fahrrad abzustellen. Sportliche Aktivität tut nicht nur dir, sondern auch deinem Baby gut. Gehe nicht an deine Belastungsgrenze und fahre solange, wie du dich wohl fühlst. Der Spaßfaktor sollte dabei natürlich nicht fehlen.

Quellen

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