Was ist die Femurlänge?
Die Femurlänge bezeichnet die Länge des Oberschenkelknochens.
Ab wann wird die Femurlänge gemessen?
Ab dem ersten Bauchdecken-Ultraschall, also etwa ab der 12. SSW, wird die Femurlänge gemessen, um die altersgerechte Entwicklung deines Babys zu kontrollieren. Es kann allerdings vorkommen, dass das Baby bei dieser Untersuchung gerade so liegt, dass sich der Knochen schlecht messen lässt. Dein Frauenarzt entscheidet dann, ob du nochmal kommen musst oder einfach bis zum nächsten Ultraschall warten sollst.
Der Wert wird bei jeder der drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen ermittelt und unter dem Kürzel „Fe“ oder „FL“ in deinem Mutterpass eingetragen.
Neben der Messung des Oberschenkels stellt dein Frauenarzt noch weitere Werte bei der Untersuchung fest. Hier sind die Abkürzungen und ihre Bedeutungen:
- APD (Anterior-Posterior Durchmesser)
Durchmesser des Bauches vom Rücken aus gemessen - ATD (Abdominaler-Transversaldurchmesser)
Durchmesser des Bauches unterhalb des Herzens - AU (Abdomenumfang)
Bauchumfang - BPD (Biparietaler Durchmesser)
Kopfdurchmesser – Abstand zwischen den seitlichen Schädelknochen - KU (Kopfumfang)
Umfang des Schädels
Jedes Kind entwickelt sich individuell – das gilt auch für Ungeborene. Proportionen und einzelne Messwerte können sich also auch bei kerngesunden Babys von der Norm unterscheiden.
Generell geht es auch eher darum, dass dein Kind sich von Untersuchung zu Untersuchung richtig weiterentwickelt. Ob es dabei innerhalb der Durchschnittstabelle liegt, ist hier erstmal nebensächlich.
Sollte es tatsächlich besorgniserregende Veränderungen geben, wird dein Frauenarzt dich darüber direkt informieren und aufklären.
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Bedenke auch immer: Ultraschall-Untersuchungen sind nicht 100 % genau.
Femur zu kurz – was bedeutet das für mein Kind?
Bei einem verkürzten Oberschenkelknochen kann das Risiko für Chromosomenstörungen – vor allem für das Down-Syndrom (Trisomie 21) – erhöht sein. Denn Babys mit Down-Syndrom haben häufig einen kürzeren Oberschenkelknochen.
Die Betonung liegt hier auf „kann“. Ein zu kurzer Femur allein bedeutet nicht automatisch, dass dein Kind auch eine Chromosomenstörung hat. Oft pendeln sich die Werte in den kommenden Schwangerschaftswochen wieder ein. Auch Messfehler können die Werte verfälschen.
Die Femurlänge wird in Bezug auf das Down-Syndrom insbesondere dann als zusätzliche Messgröße herangezogen, wenn aufgrund anderer Indikatoren – zum Beispiel nach der Nackenfaltenmessung – schon ein Verdacht auf Trisomie 21 besteht.
Femur zu lang: was jetzt?
Doch was, wenn dein Kind zu lange Oberschenkelknochen hat? Ist die Femurlänge deines Kindes etwas größer als die Norm, ist das erstmal nicht so schlimm – dein Baby ist dann vielleicht einfach etwas größer oder hat längere Beine.
Sollten die Werte sehr deutlich abweichen, liegt wahrscheinlich erst einmal ein Messfehler vor.
Größe des Babys berechnen mit der Femurlänge
Wie misst man das Baby im Bauch? Oft übernimmt das heutzutage der Computer. Kennt der Arzt die Länge des Oberschenkelknochens, kann er aber auch durch eine Formel Rückschlüsse auf die Körpergröße des Babys ziehen: Um die Größe des Babys zu berechnen, nimmst du die Femurlänge in Zentimetern und multiplizierst sie mit sieben.
Femurlänge x 7 = Körpergröße (vom Kopf zur Ferse)
Wie groß ist das Ungeborene? Ein Rechenbeispiel
In der 37. SSW hat dein Baby eine durchschnittliche Femurlänge von 70 Millimetern (also sieben Zentimeter). Dadurch ergibt sich diese Rechnung:
7 x 7 = 49
Nach dieser Formel ist dein Ungeborenes vom Kopf bis zur Ferse 49 Zentimeter groß.
Übrigens kannst du auch schon vor der Geburt berechnen, wie groß dein Kind später wahrscheinlich wird. Formeln und weitere Infos zum Thema findest du hier: