In diesem Artikel:
- Was ist Fetakäse?
- Feta, Balkankäse, Hirtenkäse, Schafskäse – wo liegt der Unterschied?
- Wie gesund ist Feta?
- Achte auf die Herstellungsart
- Kann Feta in der Schwangerschaft dem Baby schaden?
- Worauf solltest du beim Kauf achten?
- Feta in der Schwangerschaft bedenkenlos genießen
- Welcher Feta ist pasteurisiert?
- Quellen
Was ist Fetakäse?
Feta ist seit 2002 ein geschützter Begriff. Gemeint ist damit ein in Salzlake eingelegter Käse, der traditionell aus Schafsmilch und/oder Ziegenmilch hergestellt wird und nur in Griechenland produziert werden darf.
Feta, Balkankäse, Hirtenkäse, Schafskäse – wo liegt der Unterschied?
Oft wird der Begriff Feta aber fälschlich synonym für Balkan- oder Hirtenkäse verwendet.
- Balkankäse: wird traditionell in der Balkanregion aus Schafsmilch hergestellt. Abgepackte Produkte aus dem Supermarkt werden meist mit Kuhmilch gemacht.
- Hirtenkäse: Der Salzlakenkäse wird nur aus Kuhmilch hergestellt statt mit Schafs- oder Ziegenmilch.
- Schafskäse ist der Oberbegriff für alle Käsesorten, die mit Schafsmilch hergestellt werden – also auch Roquefort oder Pecorino.
Wie gesund ist Feta?
Feta ist reich an an Kalzium, das wichtig für den Aufbau und Erhalt von Muskelmasse und Knochen ist und den Vitaminen A, C, B2 und B12.
Außerdem enthält 100 Gramm Fetakäse folgende Inhaltsstoffe:
Brennwert | 235 kcal |
Eiweiß | 17 Gramm |
Kohlenhydrate | 0,5 Gramm |
Fett | 16,8 Gramm |
Ballaststoffe | 0 Gramm |
Feta ist außerdem eine der fettreichsten Käsesorten und enthält aufgrund der Lake, in der der Käse gelagert wird, sehr viel Salz.
Zur Veranschaulichung: 100 Gramm Fetakäse enthalten etwa 4 Gramm Salz – das sind schon rund 55 Prozent des empfohlenen Tages-Salzkonsums einer Schwangeren. Daher kann ein hoher Feta-Konsum laut der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Kawther Hashem zu ernsten Gesundheitsgefahren führen.
Das ist aber nicht das einzige Problem, das Fetakäse in der Schwangerschaft mit sich bringt.
Feta in der Schwangerschaft: Auf die Herstellungsart kommt es an
Die Faustregel heißt: Auf Feta solltest du in der Schwangerschaft in jedem Fall verzichten, sobald er Rohmilch enthält!
Zur Erklärung: Jeder Salzlakenkäse egal, ob Feta, Balkan- und Hirtenkäse ist in der Produktion ähnlich. Bei all diesen Käsesorten presst man geronnene Milch und schichtet sie anschließend mit Salz und Molke auf. Nachdem der Käse während seiner Reifezeit Wasser lässt, wird schlussendlich ein halbfester Schnittkäse aus ihm.
Kommen wir nun zum entscheidenden Punkt: Wie wurde die Milch behandelt? Für die Frage, ob du zu Hirten- oder Fetakäse in der Schwangerschaft greifen darfst, ist es wichtig, ob Rohmilch oder pasteurisierte Milch bei der Herstellung verwendet wurde – ganz egal, ob aus Schafs- oder Kuhmilch. Da Rohmilch nicht über 40 Grad Celsius erhitzt wird, birgt solcher Käse für dich und dein Baby das Risiko einer Lebensmittelinfektionen mit Listerien. Feta aus pasteurisierter Milch wurde bei der Herstellung stärker erhitzt und ist in der Schwangerschaft daher unbedenklich – sofern die Käse-Packung nicht zu lange offen gelagert wird.
Kann Feta in der Schwangerschaft dem ungeborenen Baby schaden?
Fetakäse kann für dein Baby gefährlich werden, sobald Listerien in den Körper der Mutter gelangen. Diese Bakterien können die Plazentaschranke überwinden und laut der Verbraucherzentrale im schlimmsten Fall eine Früh- oder Totgeburt oder spätere Schäden des Neugeborenen mit sich bringen. Außerdem steigt das Risiko für eine Hirnhaut- und Gehirnentzündung und einer Blutvergiftung.
Die Stiftung Ökotest fand außerdem in einem Test von 41 Produkten (Marken, Eigenmarken und Bio-Produkte) Fälle von Kolibakterien und Enterobakterien, die zu Lebensmittelvergiftungen und schweren Infektionen führen können und so Mutter und Kind in Gefahr bringen können. In weiteren Fetakäse-Sorten fand die Stiftung einen erhöhten Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH), die sich in Lymphknoten, Leber oder Fettgewebe anreichern und zu Organschäden führen können.
Vorsicht auch bei anderen Käsesorten
Welcher Feta ist pasteurisiert?
So erkennst du pasteurisierten Schafskäse: Bei abgepacktem Fetakäse aus dem Supermarkt findest du rasch heraus, ob er aus pasteurisierter Milch oder Rohmilch hergestellt ist. Ist Rohmilch enthalten, muss das nämlich auf der Zutatenliste auf der Verpackung ausgewiesen sein. Bekannte Marken wie Patros oder Salakis stellen ihren Feta bzw. Hirtenkäse zum Beispiel mit pasteurisierter Milch her.
Pasteurisierte Milch wurde in einem Verfahren – der Pasteurisierung – kurz erhitzt. Dadurch werden Keime und Mikroorganismen abgetötet und die Milch ist länger haltbar.
Feta erhitzen und Gefahr von Listerien reduzieren
Bei einer Temperatur über 70 °C sterben Bakterien wie Listerien, Salmonellen Toxoplasmose-Erreger ab. Eine gute Möglichkeit, Feta in der Schwangerschaft zu genießen ist es also, den Fetakäse für mindestens zwei Minuten gut zu erhitzen oder bei hoher Temperatur zu braten.
Ein mit Feta überbackener Auflauf ist zum Beispiel eine tolle Möglichkeit, die nahrhaften Vorteile des Käses zu genießen – ganz ohne die Gefahr von schädlichen Bakterien. Auch auf einem Flammkuchen oder einer Pizza kannst du Feta in der Schwangerschaft genießen, wenn sie entsprechend lange gebacken wurden.
Worauf du bei Feta in der Schwangerschaft achten solltest
Es gibt für Schwangere bei Feta also einige Do’s und Dont’s, die du beachten solltest:
Vermeide …
- …offen gelagerten Käse aus der Feinkostabteilung oder Restaurants – auch wenn er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Bei offener Lagerung ist der Käse anfälliger für Erreger, auch Listerien.
- …lange Lagerzeiten. Auch bei abgepacktem Käse gilt: Nach der Öffnung möglichst direkt verzehren.
- …fertig verpackte Salate mit Fetakäse
Achte auf …
- …den Verpackungsaufdruck “Pasteurisiert”
- …luftdichte Verpackung. Greife also lieber zu vakuumverpackten Sorten.
- …die richtige Zubereitung. Brate den Käse im Zweifelsfall noch einmal durch!