Garnelen in der Schwangerschaft: Verzicht oder unbedenklicher Genuss?

Sind Garnelen in der Schwangerschaft unbedenklich?
Sind Garnelen in der Schwangerschaft unbedenklich?
© Bigstock/ Nata Bene

Häufig tritt die Frage auf, ob der Verzehr von Garnelen auch in der Schwangerschaft bedenkenlos ist. Dabei gehen die Meinungen weit auseinander. Generell gilt: Wenn du als schwangere Frau Garnelen essen möchtest, solltest du auf die folgenden Punkte achten.

Garnelen & Schwangerschaft: Worauf muss ich beim Verzehr achten?

Die gute Nachricht: Garnelen in der Schwangerschaft sind an und für sich kein Problem. Dafür müssen aber einige Faktoren beachtet werden:

  • Herkunft und Qualität sind wichtig
  • Garnelen verderben relativ schnell, weshalb eine direkte Zubereitung nach dem Kauf ratsam ist.
  • Nach dem Auftauen von Tiefkühl-Garnelen sollten sie umgehend zubereitet und verzehrt werden.
  • Das Essen immer vollständig durchgaren. Die Schale verfärbt sich rötlich und das Fleisch wird undurchsichtig Weiß, wenn sie gar sind.
  • Vorgegarte Garnelen immer nochmal vollständig erhitzen.
  • Rohe Produkte sind tabu.

Siegel und Herkunft prüfen

Je nach Garnelenart stammen die Tiere aus unterschiedlichen Ländern. Nordseegarnelen kommen üblicherweise aus Deutschland, Dänemark und Holland. Riesengarnelen werden meistens aus Südostasien importiert, wie Vietnam oder Thailand. Tiefseegarnelen hingegen stammen meistens aus südlichen Ländern, wie Ecuador oder Argentinien. Trotz Herkunftsland ist es dennoch empfehlenswert auf das Qualitätssiegel zu schauen. Denn das Herkunftsland alleine garantiert keine hohe Qualität.

Auf diese Qualitätssiegel solltest du bei dem Kauf achten:

  • EU-Bio-Logo
  • Naturland-Logo: Bio-Garnelenarten wachsen in naturnah gestalteten Teichen heran und werden mit Biofutter ernährt.
  • Garnelen aus dem Wildfang mit MSC-Siegel (Marine Stewardship Council)
  • Garnelenprodukte aus Aquakultur mit dem ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council)

Abgepackte oder eingelegte Garnelen: lieber verzichten?

Garnelen können mit Mikroorganismen kontaminiert sein, was das Risiko für eine Lebensmittelinfektion erhöht. Das kann zu typischen Symptomen führen, wie Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe und Übelkeit.

Am besten werden Garnelen auf Fischmärkten in Küstennähe eingekauft. Das ist oftmals ein Indiz dafür, dass die Garnelen aus dem Frischfang kommen. Aber nicht jeder hat diese Möglichkeit. Beim Einkauf an der Frischetheke im Supermarkt gelten die bereits weiter oben genannten Regeln.

Weiterhin gilt: Verpackungen sind keine Garantie für einen Schutz vor Lebensmittelinfektionen. Selbst ohne Sauerstoffzufuhr können sich Bakterien, wie etwa Salmonellen, vermehren.

Eingelegte, rohe oder geräucherte Meeresfrüchte, Garnelen oder auch der beliebte Räucherlachs in der Schwangerschaft sind zu vermeiden. Während eine lebensmittelbedingte Infektionskrankheit wie Listerien für gesunde Erwachsene meist mild oder harmlos mit grippeähnlichen Symptomen verläuft, kann es für das ungeborene Kind einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf bedeuten. Diese Infektion kann im schlimmsten Fall zu Totgeburt, Frühgeburt, Hirnhautentzündung oder einer Blutvergiftung führen.

Wenn du aber doch einmal rohe Garnelen in der Schwangerschaft gegessen hast, musst du nicht direkt in Panik verfallen. Sollten sich allerdings Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall bemerkbar machen, solltest du zur Sicherheit deinen Arzt oder deine Hebamme kontaktieren.

Garnelen-Sushi erlaubt?

Eins der bekanntesten No-Go’s in der Schwangerschaft ist wohlmöglich Sushi. Dazu zählt leider auch Garnelen-Sushi, denn die Krebstiere werden hier roh eingearbeitet. Tempura-Garnelen sind hingegen erlaubt, da sie frittiert werden. Somit lässt sich auch ein Restaurantbesuch zum Japaner in der Schwangerschaft genießen.

Ist Garnelen essen in der Stillzeit gesund?

Beim Stillen werden Garnelen sogar empfohlen. Der hohe Anteil an Protein und Jod machen Garnelen für Stillende so empfehlenswert. Auch die Vitamine A, B, C, D, E, K und Folsäure sind in den Meeresfrüchten enthalten. Neben Eisen, Kalzium und Magnesium sind vor allem die Omega-3-Fettsäuren wichtig, die ausschlaggebend für die Gehirnentwicklung des Babys sind.

Ein weiterer Pluspunkt: Die vielen Proteine und der niedrige Fettgehalt von Garnelen bieten eine gesunde Mahlzeit für Stillende. Mehr als zwei bis drei Portionen Fisch oder Meeresfrüchte pro Woche sollten aber nicht überschritten werden.

Das Infektionsrisiko ist während der Stillzeit geringer als in der Schwangerschaft. Dennoch sollte auch hier insbesondere auf die Qualität der Garnelen geachtet werden. Ein hoher Quecksilberanteil oder Verunreinigung können in die Muttermilch übergehen und somit Verdauungsprobleme oder allergische Reaktionen beim Baby auslösen. Anzeichen dafür sind unter anderem Durchfall, Hautausschlag und Verstopfungen.

Quellen