Darauf musst du beim Verzehr von Garnelen in der Schwangerschaft achten

Was ist erlaubt?
Was ist erlaubt?
© Bigstock/ Nata Bene

Krabben-Cocktail, Tempura-Shrimps oder im Sushi: Wir klären, wann du Garnelen in der Schwangerschaft bedenkenlos essen kannst und welche Garnelen-Gerichte leider tabu sind.

Worauf muss ich bei Garnelen in der Schwangerschaft achten?

Die gute Nachricht ist, dass du auch als Schwangere Garnelen essen darfst. Die sind sogar richtig gesund, denn sie haben auf 100 Gramm ganze 18 Gramm Protein und das bei gerade einmal 1,4 Gramm Fett. In der Schwangerschaft können sie also eine gute Nährstoffquelle sein. Dafür müssen aber einige Faktoren beachtet werden:

  • Garnelen verderben relativ schnell, eine direkte Zubereitung nach dem Kauf ist daher ratsam.
  • Nach dem Auftauen von Tiefkühl-Garnelen solltest du sie umgehend zubereiten und verzehren.
  • Garnelen-Gerichte immer vollständig durchgaren bei mindestens 70 Grad für mehrere Minuten.
  • Vorgekochte Party-Garnelen zur Sicherheit nochmal erhitzen.
  • Rohe Produkte sind für Schwangere tabu.
  • Achte auch auf die Herkunft und Qualität der Garnelen.

Siegel und Herkunft prüfen

Je nach Art der Garnelen werden die Tiere in unterschiedlichen Ländern gefischt oder gehalten. Nordseegarnelen kommen üblicherweise aus Deutschland, Dänemark oder Holland.

Riesengarnelen werden meistens aus Südostasien importiert, wie Vietnam oder Thailand.

Tiefseegarnelen hingegen stammen meistens aus südlichen Ländern, wie Ecuador oder Argentinien.

Trotz Herkunftsland ist es dennoch empfehlenswert, auf das Qualitätssiegel zu schauen. Denn das Herkunftsland alleine garantiert keine hohe Qualität.

Auf diese Qualitätssiegel solltest du bei dem Kauf von Garnelen in der Schwangerschaft achten:

  • EU-Bio-Logo
  • Naturland-Logo
  • Garnelen aus dem Wildfang mit MSC-Siegel (Marine Stewardship Council)
  • Garnelen-Produkte aus Aquakultur mit dem ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council)

Was ist mit abgepackten, frittierten oder eingelegten Garnelen?

Garnelen können mit Bakterien kontaminiert sein, die das Risiko für eine Lebensmittelinfektion erhöhen. Das kann zu Symptomen führen wie Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe und Übelkeit. Deshalb sind rohe, geräucherte oder eingelegte Garnelen tabu. Das gilt auch für andere Meeresfrüchte oder den beliebten Räucherlachs in der Schwangerschaft.

Während eine lebensmittelbedingte Infektionskrankheit wie eine Listeriose für gesunde Erwachsene meist nur mit grippeähnlichen Symptomen verläuft, kann es für das ungeborene Baby schwerwiegende Folgen haben. Diese Infektion kann im schlimmsten Fall zu Frühgeburt, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung des Kindes führen.

Leider sind auch Verpackungen keine Garantie für einen Schutz vor Lebensmittelinfektionen. Selbst ohne Sauerstoffzufuhr und bei niedrigen Temperaturen können sich Bakterien, wie Salmonellen und Listerien vermehren. Deshalb sind auch abgepackte Garnelen in der Schwangerschaft nicht für den rohen Verzehr geeignet.

Auch bei Garnelen-Sushi in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten: Sind die Shrimps roh eingearbeitet, solltest du lieber darauf verzichten. Sind die Sushi-Stücke mit frittierten Tempura-Garnelen gefertigt, darfst du beherzt zugreifen.

: Keine Panik

Auch wenn du rohe Garnelen in der Schwangerschaft nach Möglichkeit vermeiden solltest, musst du nicht in Panik verfallen, wenn versehentlich mal ein Happen dabei war. Die Chance, dass du dich dabei mit Listerien angesteckt hast, ist tatsächlich sehr gering. Laut dem Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts gab es in den Jahren 2021 und 2022 nur etwa 66 Listeriose-Fälle – darunter war nur eine Schwangere.

Wie erkenne ich, ob Garnelen durch sind?

Ob die Garnele auch im Inneren durchgebraten ist, erkennst du, wenn das Fleisch weißlich / rosa und nicht mehr durchsichtig ist. Wenn du dir unsicher bist, schneide einen Shrimp an und kontrolliere den Gargrad.

Ist Garnelen essen in der Stillzeit gesund?

Beim Stillen werden Garnelen sogar empfohlen. Der hohe Anteil an Protein und Jod macht Garnelen für Stillende so empfehlenswert. Auch die Vitamine A, B, C, D, E, K und Folsäure sind in den Meeresfrüchten enthalten. Neben Eisen, Kalzium und Magnesium sind vor allem die Omega-3-Fettsäuren wichtig, die ausschlaggebend für die Gehirnentwicklung des Babys sind.
Ein weiterer Pluspunkt: Die vielen Proteine und der niedrige Fettgehalt machen Garnelen zu einer gesunden Mahlzeit für Stillende. Mehr als zwei bis drei Portionen Fisch oder Meeresfrüchte pro Woche sollten es aber nicht sein.

Das Infektionsrisiko ist während der Stillzeit geringer als in der Schwangerschaft. Dennoch sollte auch hier insbesondere auf die Qualität der Garnelen geachtet werden. Ein hoher Quecksilberanteil, der auch Thunfisch in der Schwangerschaft problematisch macht, oder andere Verunreinigung können in die Muttermilch übergehen und somit Verdauungsprobleme oder allergische Reaktionen beim Baby auslösen. Anzeichen dafür sind unter anderem Durchfall, Hautausschlag und Verstopfungen.

Quellen