Geburt – Alles, was du über die Entbindung wissen willst

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Bild eines Babys direkt nach der Geburt
Fragen und Antworten rund um die Geburt
© Unsplash/ Christian Bowen

Wir geben dir hier einen Gesamtüberblick rund um die Geburt, den großen Tag X, der euch endlich zu Eltern macht.

FAQ rund um die Geburt

Wie lange dauert eine Geburt durchschnittlich?

Wie merke ich, dass die Geburt los geht?

Werde ich starke Schmerzen während der Entbindung haben?

Wie wahrscheinlich ist eine Sturzgeburt?

Vorbereitung auf die Geburt

Welcher Geburtsort passt zu mir?

Lange bevor sich dein Baby auf den Weg macht, wirst du dir Gedanken machen: Welcher Geburtsort passt zu mir? Will ich klassisch im Kreisssaal entbinden im Geburtshaus, oder zu Hause?

: Gut zu wissen
Was ist Übertragung?

Wusstest du, dass nur etwa vier Prozent der Kinder zum errechneten Geburtstermin auf die Welt kommen? Die meisten Babys lassen ein paar Tage auf sich warten. Das ist auch okay – erst wenn die 42. Schwangerschaftswoche abgeschlossen ist, spricht man von Übertragung.

Wir haben die viele Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten zusammengestellt, so dass du gut informiert deine Entscheidung treffen kannst. Übrigens: Auch wenn du vielleicht schon von der sogenannten „Alleingeburt“ gehört hast, so ist das keine gute Idee. Eine Hebamme sollte dich auf jeden Fall unterstützen!

Den Körper auf die Geburt vorbereiten

Am besten bereitest du dich auf die Geburt vor, indem du dir Ruhe gönnst. Tanke deine Energiereserven auf und schone dich und deinen kugelrunden Babybauch. Vielleicht hast du auch schon darüber gelesen, Himbeerblättertee zur Geburtsvorbereitung zu trinken. Ihm wird nachgesagt, dass er bei der Öffnung des Muttermunds unterstützt und dadurch die Entbindung leichter und kürzer macht.

Während die Fach-Meinungen zum Himbeerblättertee auseinandergehen, ist der Effekt der Dammmassage nachgewiesen – das Risiko von Dammriss oder Dammschnitt während der Geburt kannst du so reduzieren. Wie genau das geht, zeigt dir Hebamme Sandra Schneider im Video:

Ist alles bereit für die Entbindung?

Wichtig, wenn du dich für eine Geburt in der Klinik entschieden hast: Ist deine Kliniktasche bereit und gepackt, so dass du im Ernstfall nur noch die letzten Kleinigkeiten wie Zahnbürste & Co dazu packen musst? Eine praktische Checkliste für deine Kliniktasche zum Download findest du hier.

Hilfe, ich habe Angst vor der Geburt

Mit der Angst vor Geburt bist du nicht allein. Die meisten Frauen machen sich vor der Geburt Gedanken über alle möglichen Szenarien. Ist das Kind gesund? Wird es Komplikationen geben? Werde ich die Schmerzen aushalten?

Diese Fragen gehören dazu. Wie du am besten damit umgehst, kannst du hier nachlesen: Angst vor der Geburt – woher kommt sie und wie überwindest du sie?

Checkliste Kliniktasche: Was packen für die Geburt?
Schwangerschaft
Geburtsplan: Vorlage & weitere Tipps
Schwangerschaft

Geburtsplan: Vorlage & weitere Tipps

Wie erstelle ich einen Geburtsplan?

Wann kommt das Baby endlich?

Der ET ist vorbei und nichts regt sich? Die Extra-Tage stören das Baby kaum, die werdende Mama aber sehr wohl. Da klingt es verlockend, dem Baby etwas auf die Sprünge zu helfen. Was sinnvoll sein kann und was du nicht machen solltest, haben wir in den folgenden Artikeln zusammengefasst:

Geburtsbeginn: Wann und wie geht es los?

Letztendlich entscheidet das Baby, wann es ausziehen möchte. Dass es aber bald soweit ist und die Geburt kurz bevorsteht, kannst du auch an diesen Anzeichen erkennen.

3 Geburtsanzeichen

Abgang des Schleimpfropfs (Tage vor der Geburt)
Zeichnungsblutung (Tage vor der Geburt)
Blasensprung (Stunden vor der Geburt)
regelmäßige Wehen (Stunden vor der Geburt)

Wichtig: Auch wenn Hollywood uns gerne anderes vormacht, im Normalfall platzt die Fruchtblase erst, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist. Auch dass das Fruchtwasser im Schwall abgeht, ist eher selten der Fall. Mehr dazu in den nachfolgenden Artikeln:

Echte Wehen erkennen

Jede Frau nimmt jede Frau etwas anders wahr. Trotzdem gibt es ein paar eindeutige Anzeichen, woran du muttermundwirksame Wehen erkennen kannst.

Was „muttermundswirksam“ bedeutet und wie Wehen eigentlich wirken, zeigt dir Hebamme Sandra anhand eines Luftballons:

Wann wird eingeleitet?

In diesem Artikel erklären wir nicht nur, wann eine Geburt eingeleitet werden muss sondern geben dir auch einen Überblick über verschiedene (medikamentöse) Methoden.

Entbindung per Kaiserschnitt

Wie du dein Baby zur Welt bringst, ist deine Entscheidung. Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Frauen für einen Kaiserschnitt entscheiden – manchmal ist er auch aus medizinischen Gründen notwendig.

Bevor du dich jedoch für einen Wunschkaiserschnitt entscheidest, solltest du dich vorab genau informieren und das Für und Wider abwägen. Wir haben die wichtigsten Infos für dich zusammengefasst. Außerdem zeigt dir Hebamme Sandra ganz anschaulich, wie ein Kaiserschnitt abläuft: 

Geplanter Kaiserschnitt: Ablauf, Zeitpunkt und Schmerzen
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Die Kaisergeburt, ein sanfter Kaiserschnitt
Schwangerschaft

Die Kaisergeburt, ein sanfter Kaiserschnitt

Ein bisschen mehr Natürlichkeit

Wie läuft die Geburt ab?

Die natürliche Geburt lässt sich in drei Phasen einteilen:

Wie lang und wie intensiv die einzelnen Geburtsphasen sind, ist individuell verschieden. Hier findest einen Überblick & Tipps:  Geburtsphasen: Wie läuft die natürliche Geburt ab?

Bevor du dein Baby in die Arme schließen kannst, steht dir ein großes Stück Arbeit bevor. Wir sind ehrlich: Die Geburt eines Kindes verlangt dir Extremleistungen ab. Aber das Faszinierende ist, wie gut dein Körper auf diesen Moment vorbereitet ist. Du solltest also auf jeden Fall Vertrauen in ihn haben.

Die Geburt ist ein intensives und emotionales Erlebnis. Wahrscheinlich wirst du bei der Entbindung irgendwann an den Punkt kommen, an dem du denkst: Ich mag nicht mehr, ich schaff das nicht!

Hebamme Jana Friedrich kann beruhigen: „Nur wenige Frauen gehen wohl ohne diesen kurzen Hänger durch die Geburt. Meist ist das ein Zeichen dafür, dass die Geburt schon weit vorangeschritten ist und das Baby bald kommt“, schreibt sie in ihrem Buch „Jede Geburt ist einzigartig: 50 Geschichten über die elementarste Erfahrung des Lebens“. Vertraue deinem Körper und lass dich von deiner Hebamme leiten.

In welcher Position kann ich mein Baby bekommen?

Grundsätzlich wird zwischen liegenden und aufrechten Positionen wie Sitzen, Knien und Hocken unterschieden. Zwischen den verschiedenen Stellungen kannst du auch hin- und herwechseln – je nachdem, was dir gerade angenehm ist. Hier findest du Vor- und Nachteile der jeweiligen Geburtsstellungen im Überblick.

: total normal!
Stuhlgang bei der Geburt

Ohne Einlauf entleert sich der Darm meist bei Geburtsbeginn. Zu diesem Zeitpunkt kannst du dein Geschäft noch privat auf der Toilette erledigen.

Aber: Trotzdem kann es während der Presswehen immer passieren, dass etwas Stuhlgang herausgepresst wird oder du pupsen musst. Mehr zum Thema Darm und Geburt liest du hier. 

Wie beeinflusst die Kindslage die Entbindung?

Mit dem Po voran (Steißlage), als sogenannter Sternengucker oder gar quer – wie dein Kind bei der Geburt im Bauch liegt, beeinflusst die gesamte Entbindung. Aber: Ob es Kaiserschnitt notwendig ist wird anhand vieler Faktoren entschieden – nicht allein anhand der Kindslage.

Richtig ist trotzdem: Kinder in Steißlage kommen häufiger per Schnittentbindung zu Welt als dass sie natürlich entbunden werden.

Wie gehe ich mit Geburtsschmerzen um?

Ja, es wird sehr weh tun. Deswegen ist es wichtig, dass du deiner Hebamme vertraust und dich gut aufgehoben fühlst. Mach dir am besten vorab Gedanken dazu, ob du eine Periduralanästhesie (PDA) in Betracht ziehst oder es in der Geburtsvorbereitung zum Beispiel mit Hypnobirthing versuchst.

Aber: Eine Geburt ist ein Ereignis, dass du nicht vollständig vorplanen kannst, das solltest du im Hinterkopf behalten.

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Der Partner bei der Geburt

Die Geburt ist für dich natürlich die wesentlich intensivere Erfahrung, doch auch für deinen Partner ist sie eine extreme Situation. Er sieht deine Anstrengung und dass du Schmerzen hast und kann dir doch weder das eine noch das andere abnehmen. Wie sich Väter bei der geburt gefühlt haben, liest du in diesen Berichten:

Komplikationen und Medizinisches rund um die Entbindung

Schwierigkeiten, Verletzungen und Komplikationen bei der Geburt kommen vor – die meisten lassen sich durch erfahrene Hebammen und Ärzt:innen gut in den Griff bekommen. Auch hier ist dein Vertrauen in sie sehr wichtig.

Wenn die Geburt stockt, kommen in manchen Fällen Zange oder Saugglocke zum Einsatz. Unter welchen Bedingungen und wie das Ganze abläuft, erfährst du hier:

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Was passiert direkt nach der Geburt?

Ist das Baby auf der Welt, ist das für dich das lang ersehnte Ziel und du wirst dein Kleines endlich in die Arme schließen dürfen. Für dein Neugeborenes steht aber schon kurz nach der Geburt die erste wichtige Untersuchunge an: der sogenannte Apgar-Test.

Während du nur noch Augen für dein Baby hast, muss dein Körper noch einmal durch eine letzte Wehen-Phase. Aber keine Angst, diese ist fast schmerzfrei. Durch leichte Kontraktionen stößt dein Körper die Plazenta ab und scheidet sie als Nachgeburt aus. Warum sich deine Hebamme und Ärzte dafür ebenso sehr interessieren wie für das Baby, kannst du in nachfolgenden Artikeln nachlesen:

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Ist ein schnelles Durchtrennen wirklich immer das Beste

„Nach einer normalen Entbindung bleiben Sie noch für etwa zwei Stunden zusammen mit Ihrem Baby im Kreißsaal. In dieser Zeit überprüft die Hebamme in regelmäßigen Abständen den Zustand Ihres Kreislaufs und kontrolliert, ob starke Nachblutungen auftreten. (…) Wenn Sie schon fit genug dazu sind, dürfen Sie in diesen beiden Stunden aufstehen, zur Toilette gehen, sich waschen und sogar duschen“,

schreiben Franz Kainer und Annette Nolden in dem Ratgeber „Das große Buch der Schwangerschaft“.

Geburtsberichte: Wie haben andere Mütter die Geburt erlebt?

Jede Geburt ist einzigartig – und kann schön, schwer, leicht oder aufregend sein. Hier findest du alle Geburtsberichte von anderen Mamas im Überblick. Wie haben sie die Entbindung erlebt?

Spannende Geburts-News

Geburtsberichte gesucht!

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Beratende Experten

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  • Sandra Schneider arbeitet als freiberufliche Hebamme und ist im Vorstand des Vereines HebaVaria e.V.

Quellen