Viele werdende Mütter machen sich Sorgen und haben Angst vor Geburtsschmerzen. Wehenschmerzen kannst du aber gut lindern – auf natürliche und medizinische Weise.
Über den Verlauf der Geburt kannst du die Geburtspositionen wechseln. Zu Beginn finden viele Schwangere eine Position im Stehen oder im Vierfüßlerstand angenehmer. Die Wehen lassen sich so leichter veratmen und die Schwerkraft hilft gleich mit. Probiere einfach aus, welche Position sich für dich am besten anfühlt.
Woher kommen die Geburtsschmerzen?
Wie stark die Geburtsschmerzen empfunden werden, hängt von mehreren Faktoren ab. Besonders der Gesundheitszustand und die Fitness der Mutter spielen eine große Rolle. Je länger die Geburt dauert und je erschöpfter die Mutter ist, desto stärker wird der Schmerz wahrgenommen. Aber auch die Angst vor der Geburt wirkt sich auf die Schmerzwahrnehmung aus. Um den Kreislauf aus Angst und Schmerzen zu durchbrechen, kannst du dich zum Beispiel mit Hypnose auf die Geburt vorbereiten.
Das sogenannte Hypnobirthing zielt darauf ab, der Mutter die Ängste zu nehmen und so die Geburtsschmerzen zu lindern. Die Geburt soll dank der Hypnose nur noch als intensiv und anstrengend, nicht aber als schmerzhaft wahrgenommen werden.
Geburtsaffirmationen sind positiv formulierte Sätze, die dabei helfen sollen, negative Gedanken und Ängste gehen zu lassen. Sie sind fester Bestandteil des Hypnobirthing und sollen helfen, den Angst-Kreislauf zu durchbrechen. Die Schwangeren sagen sich die Affirmationen selbst immer wieder laut vor. Viele nehmen sich die Sätze auch als Sprachmemo auf, um sie während der Geburt abzuspielen.
Die Spinal- und Periduralanästhesie (PDA) sind die geläufigsten medizinischen Mittel, um die Geburtsschmerzen zu lindern. Dabei wird jeweils ein Zugang zum Rückenmark (dem Spinal- bzw. Periduralraum) der Mutter gelegt und ein Anästhetikum gespritzt.
Bei der Spinalanästhesie tritt die schmerzlindernde Wirkung etwas schneller ein und der betäubte Bereich ist größer. Daher wird sie vor allem bei einem geplanten Kaiserschnitt angewandt, wenn auch die Muskeln im Bauchraum erschlaffen sollen.
Bei der PDA bleibt die Bewegungsfähigkeit der Mutter erhalten, damit sie aktiv mitarbeiten kann und die Geburt bewusst erlebt. Um die Wehenschmerzen bei einer vaginalen Geburt zu lindern, kann jederzeit eine PDA gelegt werden.
Eine Wassergeburt kann tatsächlich als schmerzlindernd empfunden werden. Viele Gebärende empfinden das warme Wasser als entspannend. Die Muskulatur wird gelockert und in der großen Wanne kannst du leicht zwischen unterschiedlichen Positionen wechseln. Allerdings ist eine PDA bei der Geburt im Wasser nicht möglich.
Um einem Dammriss vorzubeugen, kann deine Hebamme sogar während der Geburt deinen Damm massieren. Auch warme Kompressen helfen während der Geburt, dass sich das Gewebe langsamer dehnen kann und so weniger wahrscheinlich einreißt. Zur Geburtsvorbereitung kannst du selbst eine Dammmassage durchführen oder ein warmes Sitzbad nehmen.
Obwohl die Wirksamkeit nicht bewiesen ist, sind natürliche Mittel zur Linderung der Geburtsschmerzen sehr gefragt. Bachblüten sollen der Gebärenden dabei helfen, sich zu entspannen und ihre Ängste abzubauen. Weihrauch, Lavendel oder Bergamotte werden als Aromatherapie empfohlen, um den Wehenschmerz zu lindern.
Dein Partner oder deine Partnerin kann dich während der Geburt immer wieder massieren. Das schüttet Glückshormone aus, die auf ganz natürliche Weise schmerzlindernd wirken. Außerdem kann eine kleine Massage entspannend wirken und dir helfen, deine Ängste loszulassen. Wer mag, kann schmerzlindernde ätherische Öle zum Massageöl dazugeben.
Einige Mamas schwören auf Akupunktur, um die Geburtsschmerzen zu lindern. Allerdings können die Nadeln dich in der Bewegungsfreiheit einschränken und es ist nicht so einfach, spontan in eine andere Position zu wechseln. Wenn du eine:n Akupunkteur:in während der Geburt an deiner Seite haben möchtest, musst du dich oft selbst darum kümmern. In den meisten Kliniken ist das Personal nicht für Akupunktur geschult.
Wärme und Kälte können während der Geburt besonders guttun. Warme Umschläge zum Beispiel können helfen, das empfindliche Dammgewebe weich zu halten. Als warme Wickel helfen sie bei Rückenschmerzen.
Kalte Kompressen helfen bei der akuten Schmerzlinderung oder wirken als kühler Lappen auf der Stirn entspannend.
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Quellen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Ursachen von Geburtsschmerz. In: familienplanung.de. Unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/geburt/geburtsschmerz/ursachen-von-geburtsschmerz/ (Letzter Aufruf: Mai 2022)
Dr. med. Stephan-M. Reyle-Hahn: PDA zur Linderung der Wehen- und Geburtsschmerzen. In: Anästhesisten im Netz. Unter: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/anaesthesie/geburt-und-anaesthesie/pda-zur-linderung-der-wehen-und-geburtsschmerzen/ (Letzter Aufruf: Mai 2022)
Dr. med. Stephan-M. Reyle-Hahn: Spinalanästhesie bei Kaiserschnitt. In: Anästhesisten im Netz. Unter: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/anaesthesie/geburt-und-anaesthesie/spinalanaesthesie-bei-kaiserschnitt/ (Letzter Aufruf: Mai 2022)
Frauenärzte im Netz: Strategien gegen die Geburtsschmerzen. Unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/strategien-gegen-die-geburtsschmerzen/ (Letzter Aufruf: Mai 2022)