Wie äußert sich ein harter Bauch in der Schwangerschaft?
Manchmal spürst du in unregelmäßigen Abständen Verhärtungen an deinem Babybauch. Beim Anfassen bemerkst du dann, dass deine Haut sehr straff ist und sich dein Bauch ein wenig wie ein voller Luftballon anfüllt. Schmerzen solltest du dabei aber keine verspüren. Ein harter Bauch in der Schwangerschaft ist tatsächlich nicht unüblich und kann viele Ursachen haben.
Harter Bauch in der Schwangerschaft: Ursachen
Die Gründe für einen harten Bauch in der Schwangerschaft sind meist völlig harmlos. Hier haben wir dir die häufigsten Ursachen aufgelistet:
- Übungswehen
Auch „wilde Wehen“ oder in der Fachsprache „Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt. Wie der Name schon sagt, übt dein Körper hier schon mal für den Ernstfall. Deine Gebärmutter kontrahiert in unregelmäßigen Abständen für maximal 25 Sekunden. Dies sollte nicht öfter als drei Mal die Stunde passieren und keine Schmerzen verursachen. Meist treten Übungswehen erst im letzten Trimester oder auch mal im zweiten Trimester auf und verursachen so den harten Bauch während der Schwangerschaft. - Stress und körperliche Belastung
Sowohl psychischer, als auch physischer Stress führen schnell zum harten Bauch in der Schwangerschaft. Dein Körper sollte nicht überlastet werden. Mit der Verhärtung des Bauches zeigt er dir: Ich brauche eine Pause. - Orgasmus
Ein harter Bauch nach dem Sex in der Schwangerschaft ist zwar kurz unangenehm, jedoch keineswegs gefährlich. Beim Orgasmus der Frau zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter rhythmisch zusammen. Durch die verstärkte Durchblutung der Gebärmutter, kann es zu leichten Kontraktionen kommen. - Verstopfung
Die Hormonproduktion in der Schwangerschaft ist verändert, wodurch der Darm nicht mehr wie gewohnt arbeiten kann. Weitere Infos und geeignete Hausmittel bei Verstopfungen in der Schwangerschaft, findest du hier. - Schnelles Wachstum der Gebärmutter
Die Gebärmutter besteht zum größten Teil aus Muskelgewebe. Wenn das Baby im Mutterleib wächst, dehnt sich damit auch die Gebärmutter. Wie bei einem normalen Muskel auch, kann es hier zu Muskelkrämpfen und einer kurzzeitigen Verhärtung des Schwangerschaftsbauches kommen. - Senkwehen
Ab etwa der 35. SSW kann es zu Senkwehen kommen. Dabei rutsch das Baby tiefer ins Becken. hierfür zieht sich die Gebärmutter stark zusammen, was zu kurzzeitigen leichten Schmerzen aber vor allem zum harten Bauch in der Schwangerschaft führt.
Wird der Bauch vor der Geburt hart?
Im gesamten letzten Drittel der Schwangerschaft bereitet sich dein Körper, anhand der oben genannten Übungs- und Senkwehen, auf die Geburt vor. Somit wirst du immer mal wieder einen harten Bauch in der Schwangerschaft spüren. Unmittelbar vor der Geburt kommt es bei den „echten“ Wehen dann zu häufigeren und stärkeren Kontraktionen in Verbindung mit starken Schmerzen. Dein Bauch wird vor der Geburt also deutlich öfter und länger hart.
Wann du einen Arzt aufsuchen solltest
Die Ursachen für einen harten Bauch in der Schwangerschaft sind meist harmlos. Trotzdem solltest du deine Beschwerden weiter beobachten. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du zum Arzt gehen sollst, dann tue es lieber! Spätestens bei diesen Warnsignalen solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen:
- Häufige Kontraktionen, öfter als drei Mal die Stunde
- Nach unten drückendes Gefühl, häufig in Kombination mit ziehenden Schmerzen
- Starke Schmerzen
- Blutungen in der Schwangerschaft sind immer ein Grund für einen Arztbesuch.
- Fruchtwasserverlust vor der 37. SSW, ist ein Indiz für einen frühzeitigen Blasensprung. Hier muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da so ein Risiko für eine Frühgeburt besteht.
- Schmerzen beim Wasserlassen
Im schlimmsten Fall steckt hier eine Nierenbeckenentzündung dahinter, was für dich und auch das Baby gefährlich werden kann. - Langanhaltende Schmerzen
Harter Bauch in der Schwangerschaft: Was tun?
- Körper schonen
Wenn du regelmäßig Pausen einlegst und gegebenenfalls deine Mitmenschen um Hilfe bittest, wird es dir dein Körper danken. - Ruhe und Wärme
Ein warmes Bad oder auch einfach nur das Einkuscheln in eine Decke, lassen deine Muskeln sofort entspannen. - Atemübungen
Hier kannst du das anwenden, was du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast. Die richtige Atmung bringt dich bald wieder ins Gleichgewicht und entspannt deine Muskeln. - Magnesium einnehmen
Magnesium entspannt deine Muskulatur und beugt Krämpfen vor. Auch in der Schwangerschaft kannst du Magnesium einnehmen, jedoch immer unter Absprache mit deiner Hebamme oder Arzt. Oder du nimmst das Magnesium einfach auf natürliche Weise durch Nahrung auf. Hier eignen sich besonders Nüsse, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse.