Kaiserschnittnarbe: Wundverlauf und Narbenpflege

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Bild einer Kaiserschnittnarbe
Mit der richtigen Narbenpflege verheilt eine Kaiserschnittnarbe in der Regel gut.
© Bigstock / Dasha Muller

Deine Kaiserschnittnarbe ist ein kleines Andenken daran, dass du ein Kind geboren hast. Lies hier, wie schnell die Wunde heilt und wie du die Narbe richtig pflegst.

geprüft von Anja Stern und Marie Beinhauer, Hebammen

Kaiserschnittnarbe nach der Geburt

Bei einem Kaiserschnitt kommt dein Baby durch einen kleinen Schnitt oberhalb des Schamhügels zur Welt. Verheilt diese Wunde, bleibt eine etwa zehn bis 14 Zentimeter lange Narbe zurück: die Kaiserschnittnarbe. Mit der richtigen Pflege heilt sie meist gut ab und verschwindet dezent unter Slip oder Bikinihöschen.

Narbenheilung nach Kaiserschnitt im Schnellüberblick

Zeitpunkt Wundheilung
direkt nach Geburt frische Wunde, deutlich geschwollen und rot
nach 5-10 Tagen Wundverschluss, Fäden/Klammern können gezogen werden
nach 2-3 Wochen Wunde gut verheilt, Kaiserschnittnarbe rot und wulstig, Juckreiz möglich
nach einem Jahr Narbe meist verblasst, Taubheitsgefühl noch möglich

Wie lange dauert es, bis die Kaiserschnittnarbe verheilt ist?

Die ersten Tage nach der Geburt ist die Kaiserschnittnaht von einem selbstklebenden sterilen Wundverband bedeckt. Dieser wird jedoch schon nach wenigen Tagen entfernt. Darunter wirst du noch eine deutlich geschwollene, rote Wunde sehen, die mit Klammern oder Fäden verschlossen ist.

Häufig bilden sich rund um den Schnitt Blutergüsse, das ist ganz normal. Vermutlich wirst du Schmerzen haben. Ein Kaiserschnitt ist ein ernstzunehmender operativer Eingriff. Deine Bauchdecke und auch deine Gebärmutter wurden aufgeschnitten. Dabei wurden Gewebe, Muskeln und auch Nerven geschädigt.

Umso erstaunlicher, wie schnell die Narbenheilung in der Regel ist. Nach drei bis spätestens fünf Tagen dürfen Mama und Baby die Klinik schon wieder verlassen. Vorausgesetzt, dein Arzt oder deine Ärztin ist mit der Kaiserschnitt-Heilung zufrieden und es sind keine Komplikationen aufgetreten – etwa, dass sich die Kaiserschnittnarbe entzündet hat.

Die weitere Kaiserschnittnachsorge übernimmt die Hebamme. Sie wird auch die Fäden kürzen oder ziehen. Das wird meist fünf bis zehn Tage nach der Operation gemacht. Ob du nach dieser Zeit noch Schmerzmittel brauchst, ist von Mama zu Mama sehr unterschiedlich.

: Welche Schmerzmittel sind erlaubt?

Hebamme Sandra Schneider, sie ist Teil unseres Experten-Teams, kennt Frauen, die schon nach wenigen Tagen keine Schmerzmittel mehr benötigen, andere brauchen auch nach drei Wochen noch welche. Im Video erklärt sie, warum du eine schmerzende Kaiserschnittnarbe nie einfach aushalten solltest, und gibt weitere Tipps zur Pflege und Regeneration.

Kaiserschnittnarbe pflegen: Das musst du beachten

Je sorgfältiger und gewissenhafter du bei der Narbenpflege bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass von der Kaiserschnittnarbe am Ende nur ein feiner, weißer Strich übrigbleibt.

Tipps für die Kaiserschnittnarben-Pflege

viel Ruhe
genug essen und trinken
kein Druck auf die Wunde ausüben
nicht durch zu viel Bewegung strapazieren
nach dem Duschen nur sanft trocken tupfen
Luft an die Kaiserschnittnaht lassen
weite Kleidungsstücke tragen, die nicht an der Naht reiben

Extra-Tipp zur Kaiserschnittnachsorge von Hebamme Sandra Schneider: „Ein Kaiserschlüpfer geht sehr hoch über die Taille und stützt damit den Bauch gut und du hast vor allem keine störende Naht und keinen störenden Bund.“

Außerdem solltest du nicht schwer zu heben – dazu gehört auch die Babyschale!

Massage für die Narbenpflege: Ab wann & Anleitung

Zwei bis drei Wochen nach der Geburt kannst du mit einer sanften Narbenmassage anfangen. Bewege dafür die Finger entweder in leichten, kreisenden Bewegungen über die Narbe oder streiche von außen nach innen und entlang der Narbe darüber.

Wichtig: Vorher immer die Hände waschen!

Narbenmassage für die Kaiserschnittnarbe

© TargetVideo

Postpartale Pflege: Welches Öl für Kaiserschnittnarbe?

Hebammen empfehlen zur Behandlung natürliches Öl oder Salben mit Calendula und Johanniskraut. Eine spezielle Narbensalbe ist nicht unbedingt erforderlich.

Wenn du trotzdem auf ein Narben-Öl oder eine Narben-Creme zurückgreifen willst, können wir dir diese Produkte für die postpartale Pflege empfehlen:

Beschwerden der Kaiserschnittnarbe: Entzündung, Juckreiz & Co.

Etwa drei Wochen nach der Operation ist die Kaiserschnittnarbe zumindest oberflächlich gut verheilt. Die meisten Mütter berichten aber davon, dass ihre Narbe auch nach Monaten noch rot und wulstig war. Das ist ganz normal. Du musst deinem Körper also Zeit geben und Geduld haben. Wir erklären, was hilft, wenn die Narbe juckt, nässt, eitrig oder entzündet ist.

Deine Fragen beantwortet

Was kann man gegen eine entzündete Kaiserschnittnarbe machen?

Was tun, wenn die Kaiserschnittnarbe eitert oder nässt?

Ist es normal, wenn die Kaiserschnittnarbe juckt?

Was ist, wenn die Kaiserschnittnarbe stinkt oder unangenehm riecht?

Wie lange bleibt der Bauch um die Kaiserschnittnarbe taub?

Kann die Kaiserschnittnarbe auch Jahre später noch schmerzen?

Narbenrevision: Ist eine ästhetische Verbesserung überhaupt notwendig?

Viele Frauen finden ihre Kaiserschnittnarbe nicht schön – deswegen gibt es mittlerweile auch viele Methoden der Narbenbehandlung nach Kaiserschnitten. Von Eigenfettunterspritzung bis hin zu Microneedling ist scheinbar alles möglich. Über mögliche Behandlungen sowie Kosten kannst du dich bei einem plastischen Chirurgen beraten lassen.

Aber: Braucht es eine solche ästhetische Verbesserung überhaupt? Viele Mamas sagen: Nein! Sie finden, dass jede Kaiserschnittnarbe die wunderbare Geschichte einer Geburt erzählt. Die Kaiserschnittnarbe ist also nichts, für das man sich schämen sollte, sondern ein ganz persönliches Tapferkeitsabzeichen.

Kaiserschnittnarbe: unretuschierte Bilder von Mamas

Wie deine Kaiserschnittnarbe einmal aussehen wird, ob sie vollkommen verblasst oder als roter Strich zurückbleibt, das kann man nur schwer vorhersehen. Ein bisschen kannst du dich aber an ehrlichen Bildern von anderen Mamas auf Social-Media-Plattformen orientieren.

Quellen