Warum soll man sich gegen Keuchhusten impfen lassen?
Du Keuchhusten-Impfung ist wichtig. Denn: Keuchhusten ist eine vermeidbare Krankheit, die schwere Folgen haben kann.
Besonders bei Babys unter sechs Monaten kann Keuchhusten lebensgefährlich werden. Deswegen wird eine frühe Impfung empfohlen.
Keuchhusten (auch Pertussis) ist eine bakterielle Infektion der oberen Atemwege. Früher galt sie als typische Kinderkrankheit – jedoch können auch Erwachsene und Jugendliche daran erkranken.
Es kommt dabei zu krampfartigen Hustenanfällen – auch Erstickungsanfälle sind möglich. Zu den möglichen Folgeerkrankungen gehören:
- Lungenentzündung
- Krampfanfälle
- Mittelohrentzündung
- Lähmungen nach Sauerstoffmangel
- Seh- oder Hörstörungen
- Geistige Schäden
Cocooning reicht nicht aus!
Damit das Baby in den ersten Wochen geschützt ist, sollten Kontaktpersonen gegen Masern, Windpocken und Co. geimpft sein (das sogenannte Cocooning).
Keuchhusten: Cocooning – was ist das?
Bei Pertussis (sowie Influenza) reicht das Cocooning allein also nicht aus – hier ist das Infektionsrisiko für das Neugeborene zu groß. Deswegen wird für diese Erkrankungen eine Impfung in der Schwangerschaft empfohlen.
Denn: Bekommt eine Schwangere die Keuchhusten-Impfung, dann gibt sie die gebildeten Antikörper an das Baby weiter (Keuchhusten-Nestschutz).
So wirksam ist die Impfung!
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist die Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft sehr wirksam. Durch sie können Krankenhauseinweisungen wegen einer Keuchhustenerkrankung bei Säuglingen unter zwei bzw. drei Monaten um zwischen 66 und 90 Prozent verhindert werden.
Todesfälle können sogar um bis zu 95 Prozent reduziert werden.
Keuchhusten-Impfung: Schwangerschaft & Kinderwunsch
Laut den aktuellen, offiziellen Impf-Empfehlungen der STIKO sollten neben Frauen mit Kinderwunsch auch Schwangere die Pertussis-Impfung bekommen.
Wann werden Schwangere gegen Keuchhusten geimpft?
In der Schwangerschaft wird die Keuchhusten-Impfung am Anfang des dritten Trimesters (also ab der 28. SSW) durchgeführt.
Ausnahme: Besteht bei der Schwangeren ein Risiko für eine Frühgeburt, wird die Impfung oft schon im zweiten Trimester durchgeführt.
Übrigens: Meistens bekommen Schwangere eine Kombi-Impfung (Tdap). Sie schützt vor Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Hierbei handelt es sich um einen Todimpfstoff.
Ich bin schon geimpft – muss ich mich nochmal impfen lassen?
Auch wenn du ein bis zwei Jahre vor deiner Schwangerschaft die Keuchhusten-Impfung bekommen hast, wird noch zu einer Impfung geraten. Denn die Konzentration der Antikörper in deinem Körper ist dann schon zu gering, um einen ausreichenden Schutz an dein Baby zu übertragen.
Generell wird, egal wann die vorherige Keuchhusten-Impfung war, in der Schwangerschaft zu einer erneuten Impfung geraten.
Auch in deiner nächsten Schwangerschaft solltest du dich aus diesem Grund nochmal gegen Keuchhusten impfen lassen.
Übrigens handelt es sich bei der Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft um eine Kassenleistung.
Ich wurde in der Schwangerschaft nicht geimpft – was jetzt?
Du konntest oder wolltest dich während deiner Schwangerschaft nicht gegen Keuchhusten impfen lassen? Dann ist es ratsam, das Baby in den ersten Tagen nach der Geburt zu impfen.
Ist eine Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft gefährlich?
Nein! Das bestätigt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Plattform impfen-info.de:
„Inzwischen zeigen viele Studien, dass die Impfung gegen Keuchhusten auch bei Schwangeren sicher und wirksam ist. […] Folgen der Kombinations-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten wurden für den Schwangerschaftsverlauf oder das Neugeborene nicht beobachtet.“
Welche Nebenwirkungen können vorkommen?
Der heutige Impfstoff ist recht gut verträglich – nur sehr selten kommt es zu schwereren Nebenwirkungen wie Krampfanfällen oder allergischen Reaktionen.
Wie bei anderen Impfungen gibt es auch bei der Keuchhusten-Impfung einige typische Impf-Beschwerden wie…
Diese Nebenwirkungen verschwinden meist schnell nach der Impfung wieder.
Und bedenke auch immer: Die Vorteile für dein Baby sind wesentlich größer als die zu erwartenden Risiken einer Impfung!