Kindbettfieber: Symptome frühzeitig erkennen

vonMichaela Brehm | Redaktionsleitung
Frau liegt im Bett
Kindbettfieber ist heutzutage gut behandelbar
© Unsplash/ Kinga Cichewicz

Kindbettfieber ist immer tödlich? Das stimmt heutzutage zum Glück nicht mehr. Aber auch nur, wenn die Symptome schnell erkannt werden. Das sind wichtige Warnsignale deines Körpers.

Kindbettfieber: Was im 19. Jahrhundert noch vielen Müttern im Wochenbett das Leben gekostet hat, ist heute Gott sein Dank sehr gut mit Antibiotika zu behandeln. Bessere hygienische Standrads während und nach der Geburt haben außerdem dazu beigetragen, dass die sogenannte Puerperalsepsis, wie es medizinisch heißt, kaum noch auftritt. Doch trotzdem ist es wichtig zu wissen, was im schlimmsten Fall getan werden muss:

Kindbettfieber: Wie entsteht die Infektion

Beim Kindbettfieber handelt es sich ganz allgemein um eine bakterielle Infektion der Geburtswunden. Auslöser können allerdings ganz unterschiedliche Bakterien sein: Staphylokokken, Streptokokken, das Kolibakterium und die Neisseria zählen zu den häufigsten Erregern.

Dadurch, dass der Muttermund nach der Geburt noch geweitet ist, ist es für die Erreger leichter aufzusteigen. Sie gelangen über die Gebärmutterwunde, die die Nachgeburt beim Ablösen hinterlassen hat, in den Körper und lösen das Fieber im Wochenbett aus. Gerade bei einem Wochenflussstau solltest du daher schnell reagieren. Wenn der Wochenfluss nicht richtig abfließen kann, steigt das Risiko für das Kindbettfieber. Auch nach einem Dammschnitt oder Dammriss sind Frauen anfälliger für eine Infektion. Weil die Wunden so nahe am After liegen, können leicht Darmbakterien in die frischen Schnittwunden eindringen.

Kindbettfieber Symptome

Wenn der Ausfluss nach der Schwangerschaft für mehrere Stunden oder sogar Tage unerwartet ausbleibt, solltest du alarmiert sein. Das bedeutet natürlich nicht, dass du gleich auch das Kindbettfieber bekommst. Erst, wenn plötzlich Fieber im Wochenbett einsetzt, dir übel ist, du erbrechen musst und du Druckschmerzen im Unterleib hast, ist eine Infektion wahrscheinlich.

Wichtige Warnsignale für Kindbettfieber:

  • Fieber (mind. 38° C und höher)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Druckschmerzen im Unterleib
  • plötzliche Blutungen
  • übelriechender Ausfluss

Bei den eben genannten Symptomen solltest du auf jeden Fall zeitnah einen Arzt aufsuchen. Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser ist sie zu behandeln und desto schneller ist das Wochenbettfieber wieder überstanden.

Kindbettfieber behandeln

Über eine Blutprobe kann ein Arzt sicher feststellen, ob eine Entzündung vorliegt. Nach dieser Untersuchung kann er die geeignete Therapie wählen. In der Regel wird das Kindbettfieber mit Antibiotikum behandelt. Je nachdem, wie stark die Infektion war, klingt sie nach wenigen Tagen schon wieder ab. In schwereren Fällen muss die Wöchnerin natürlich intensiver behandelt werden.

Neben dem Antibiotikum, dass die Entzündung bekämpft, verschreibt der Arzt zusätzlich meist noch den Wirkstoff Methylergometrin. Dieser fördert die Rückbildung der Gebärmutter und damit natürlich die Wundheilung. Du selbst solltest jetzt auf sorgfältiger Intimhygiene achten.

Kindbettfieber vorbeugen

Eine gute Wundversorgung und sorgfältige Hygiene sind grundsätzlich das A und O, damit das Kindbettfieber erst gar nicht entsteht. Auf Tampons und Geschlechtsverkehr solltest du im Wochenbett auf jeden Fall verzichten. Trotzdem gibt es gegen das Wochenbettfieber natürlich nie einen hundertprozentigen Schutz. Doch selbst im Falle einer Infektion solltest du dich nicht zu sehr beunruhigen: Im Gegensatz zu früher, sterben heutzutage jährlich nur noch zwei bis drei von 100.000 Wöchnerinnen an den Folgen des Kindbettfiebers.