Meine Hebamme – meine beste Freundin während der Babyzeit

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Unsere Autorin Marie Binder appelliert an alle werdenden Mütter, sich früh genug auf die Suche nach einer Hebamme zu machen.

Wenn ich mich mit Schwangeren unterhalte, verstehe ich eine Sache oft nicht: Dass sie noch keine Hebamme an ihrer Seite haben. Für mich war meine Hebamme wie meine beste Freundin und Mutter in einer Person. Ich konnte sie alles fragen, sie wusste zu allem einen guten Rat und hatte immer eine Schulter zum ausheulen oder ein Strahlen im Gesicht, um sich mit mir zu freuen.

Als ich schwanger wurde dauerte es nicht lange, bis ich mich auf die Suche nach einer Hebamme machte. Denn was viele nicht bedenken: Nicht jede Hebamme fährt in jeden Ort, und nicht jede Hebamme arbeitet genau zu der Zeit, in der man Entbindungstermin hat. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, dass man nicht mit jeder Hebamme auf einer Wellenlänge ist. In meinen Augen braucht man eine Hebamme, vor allem beim ersten Kind. Sie ist Profi, keine Frage ist ihr peinlich und sie ist eine neutrale Person.

Hebammen-Tipps: 4 Rückbildungsübungen nach der Geburt

Die eigene Mama und auch die Schwiegermama haben mit Sicherheit auch tolle Ratschläge. Aber trotzdem sind sie in Sachen Babys nicht immer auf dem neuesten Stand. Oder mit uns einer Meinung. Die eigenen Mütter bevormunden einen vielleicht sogar etwas, wenn es um ihr Enkelkind geht.

Meine Hebamme fand ich als ich in der 15. SSW war. Wir hatten ein Kennenlerngespräch und wir waren uns von Anfang an sehr sympathisch.

Zum Glück, denn ich hatte auch Freundinnen, die mit ihrer Hebamme überhaupt nicht klarkamen. Nur hatten sie sich diese erst so spät gesucht, dass ein Wechsel kaum mehr möglich war. Ich hatte mehr als die Hälfte der Schwangerschaft Zeit, mich mit meiner Hebamme anzufreunden. Einmal im Monat ging ich zum Frauenarzt, einmal im Monat zur Hebammen-Sprechstunde. Beim Geburtsvorbereitungskurs war ich wieder bei ihr. Als meine Tochter auf die Welt kam bekam sie eine der ersten Nachrichten.

 

Natürlich machte sie auch die Nachsorge zu Hause und so begleitete sie mich bis zur Rückbildungsgymnastik. Für mich die optimale Beziehung während dieses wichtigen Jahres der Schwangerschaft und der Geburt. Wenn ich Ängste oder Fragen hatte, reichte ein Anruf bei ihr, um mich zu beruhigen oder wertvolle Tipps zu bekommen. Und auch jetzt, fast zwei Jahre später, hilft sie mir bei Problemen weiter.

Eine Hebamme ist viel mehr als eine Hilfe während der Geburt. Und deshalb rate ich jedem, nicht zu lange mit der Suche nach der passenden Hebamme zu warten. Sie ist neutraler als die eigene Mutter, mitfühlender als die meisten Frauenärzte und trotzdem genauso kompetent – eben Freundin, Fachkraft und Mama-Ersatz in einem.